Schädelbasis-Erkrankungen
Bei Erkrankungen an der Schädelbasis handelt es sich um Entzündungen, Frakturen und vor allem gut- und bösartige Tumoren am Übergang zwischen der knöchernen Begrenzung des Gehirns und den darunter gelegenen Strukturen des Schädels. Für den Operateur ist eine besonders genaue Kenntnis der speziellen Anatomie dieses Bereichs unerlässlich, da im Bereich der Schädelbasis viele wichtige Strukturen wie Nerven und zufließende oder abfließende Gefäße vom Gehirn in sehr enger nachbarschaftlicher Beziehung liegen.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Martin Canis ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Schädelbasischirurgie und konnte im Rahmen eines Stipendienaufenthalts bei Prof. John P. Leonetti an der Loyola Universität Chicago umfassende Erfahrungen im Bereich der Chirurgie der lateralen und frontalen Schädelbasis sammeln.
Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Schädelbasis führen wir zusammen mit unseren Fachkolleginnen und -kollegen im Rahmen des interdisziplinären Neuroonkologischen Zentrums (NONK) bzw. Schädelbasiszentrums durch.
Eine besondere Herausforderung für den behandelnden Arzt stellt die operative Versorgung von Verletzungen, Brüchen sowie gut- oder bösartigen Tumorerkrankungen im Bereich der vorderen Schädelbasis dar. Die komplexen, überaus sensiblen Strukturen dieses Areals bilden die Begrenzung zwischen der Nase, der Nasenhaupthöhle, den Nasennebenhöhlen, den Augen und dem Gehirn.
Hier arbeiten Spezialisten der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Neurochirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Augenheilkunde, Neuroradiologie und – bei Tumorerkrankungen – auch der Strahlentherapie eng zusammen. So lassen sich chirurgische Maßnahmen mit höchster Präzision planen und durchführen: vom individuell besten Zugangsweg zum Operationsgebiet über die Durchführung des Eingriffs bis hin zur Anschlusstherapie und Nachsorge.
Computerassistierte Navigationssysteme, wie sie in unserer HNO-Klinik bei Operationen an der Schädelbasis standardmäßig zum Einsatz kommen, sorgen dabei für optimale räumliche Orientierung und höchstmögliche chirurgische Sicherheit.
Gut- und bösartige Neubildungen im Bereich der seitlichen Schädelbasis einschließlich des Felsenbeins, dem härtesten Knochen des menschlichen Körpers mit seinen knöchernen Gehörstrukturen, erfordern aufgrund ihrer Komplexität eine gezielte interdisziplinäre Zusammenarbeit der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde mit ihren Nachbardisziplinen. Hierzu gehören insbesondere die Neurochirurgie, die Spezielle und Interventionelle Radiologie, die Strahlentherapie sowie bei Bedarf weitere medizinische Fachbereiche.
In direkter Nähe zu den überaus sensiblen Strukturen des Gehirns gelegen, ist der Erfolg eines operativen Eingriffs in diesem Areal, in dem auf engstem Raum wichtige Nerven, Gefäße und Sinnesorgane eng beieinanderliegen, in besonderer Weise von der Expertise des Operateurs und dem versierten Einsatz modernster Operationstechnologie abhängig. Beides kann im Klinikum der Universität München auf höchstmöglichem Niveau gewährleistet werden.
Durch regelmäßige, wöchentliche Fallkonferenzen mit allen an der Behandlung beteiligten Disziplinen sichern wir zugleich den Austausch und die Verzahnung mit neuesten Forschungsergebnissen sowie den Zugang zu modernsten Behandlungskonzepten.