Wie die Kooperation funktionieren und synergetisch zu Erfolgen der Translation führen kann, skizziert Hoelscher an einem Beispiel: Die Aufgabe des Fraunhofer-Instituts sei es, praktische technische Lösungen zu finden, vor allem diagnostische Methoden, um in Pandemiefällen oder infektiologischen Notfallsituationen besser zu reagieren. Das LMU Klinikum sei als Mitgliedseinrichtung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung indes mittlerweile Teil des europäischen Vakzin-Hubs, der innovative Impfstoffe entwickeln soll, etwa gegen eine neue mögliche Grippeepidemie, verursacht vom Vogelgrippe-Erreger H5N1. Am Fraunhofer-Institut wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun parallel entsprechende Diagnostika entwickeln, die abgestimmt sind auf die Grippeimpfstoffe. „Machen wir das in Kooperation mit Roche, können wir die Entwicklung an die Produktions-Plattform des Unternehmens anpassen. Im Falle einer Pandemie kann Roche die Diagnostika eins zu eins übernehmen und schnell in großen Stückzahlen produzieren.“
Hoelscher spricht von einem „perfect match“: Viele der Innovationen kämen aus der LMU und dem LMU Klinikum, zudem sei das Tropeninstitut am Klinikum „eine der drei größten internationalen Clinical Trial Units Europas. Wir organisieren internationale klinische Studien weltweit und haben an die 45 Partner rund um die Welt. Es geht in den Studien zum Beispiel um Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und HIV – und darum, die Entwicklung von Diagnostika, Impfungen und Medikamente zu beschleunigen.“