Bei den Therapieempfehlungen wurden sämtliche mögliche Parkinsonsymptome berücksichtigt, das heißt nicht nur die breite Palette der motorischen Symptome, sondern auch Schlafstörungen, Schmerzen, Sprach- oder Schluckstörungen sowie Begleitsymptome, zum Beispiel Blasenfunktionsstörungen oder Blutdruckabfall beim Aufstehen (orthostatische Hypotonie). Die Mehrzahl der aufgeführten Behandlungsoptionen wurde teilweise modifiziert, durch neue Evidenz gesichert und/oder durch neue Inhalte ergänzt. „Wichtig ist, die Therapie rechtzeitig, altersgerecht, effizient und entsprechend den individuellen Therapiezielen zu beginnen“, betont Prof. Höglinger.
Die Medikamentenwahl zur initialen Monotherapie soll sich nach den individuellen Kriterien der Patientinnen und Patienten richten, also neben der Schwere der motorischen Symptome auch nach dem Patientenalter, den Komorbiditäten und psychosozialen Aspekten ebenso wie nach den unterschiedlichen Effektstärken/Wirkungen oder Nebenwirkungen der Substanzen.
Im Krankheitsverlauf werden in der Regel verschiedene Substanzen kombiniert, die Leitlinien geben detaillierte Empfehlungen für spezielle Situationen und auch zu Substanzen, die nicht mehr eingesetzt werden sollen. Neu sind auch die Empfehlungen zu invasiven Therapien wie Pumpentherapien und der Tiefen Hirnstimulation (THS) sowie zum Management bei speziellen Situationen der Parkinson-Krankheit, wie zum Beispiel der „akinetischen Krise“.
Die Neurologische Klinik des LMU Klinikums bietet mit ihrem interdisziplinären Team aus kooperierenden Berufsgruppen alle derzeit verfügbaren Parkinson-Therapien auf hervorragendem Niveau an. Darüber hinaus werden auch neue Diagnosemethoden und Therapien im Rahmen von kontrollierten klinischen Studien erprobt.