Nicht alle der eingeladenen Personen haben zugestimmt, an der Studie teilzunehmen. Daraus können sich verzerrende Effekte ergeben. Prof. Dr. Johannes Hübner, Studienleiter bei COVID Kids Bavaria, erklärt, „dass damals noch Einzeltestungen vorgenommen worden sind. Heute würde man aufgrund des aktuellen Kenntnisstandes Pooltestungen verwenden, was möglicherweise zu einer höheren Teilnehmerzahl geführt hätte.” Allerdings sei jede Studie ein “Kind ihrer Zeit”, wie beide Studienleiter betonen, dies gelte umso mehr in dem sehr dynamischen Infektionsgeschehen einer Pandemie.
Neben den virologischen Untersuchungen wurde im Anschluss an die drei geplanten Erhebungsphasen auch eine sogenannte Seroprävalenzerhebung durchgeführt. Dabei werden in Blutproben Antikörper gegen SARS-CoV-2 nachgewiesen. Die Ergebnisse decken sich mit anderen, bayernweiten Studienergebnissen (z.B. der Fr1da Studie) und legen daher nahe, dass es zu keinen größeren Verzerrungen in der Erhebung kam.
Die umfangreichen Daten zu den psychologischen und sozialen Auswirkungen des pandemischen Geschehens sind noch in der statistischen Auswertung.
Laut den beiden Ärzten und Wissenschaftlern lassen sich die Erkenntnisse nicht unmittelbar auf die aktuelle Omikron-Variante des Coronavirus übertragen, da die Infektionsdynamik sich von dem der damals vorherrschenden Wildtypvariante unterscheidet.
An der Studie waren alle sechs bayerischen Universitätsklinika beteiligt: Augsburg, Erlangen, München (LMU und TUM), Regensburg, Würzburg. „Hier hat die akademische Kindermedizin in Bayern in guter Kollegialität an einem Strang gezogen“, betont Prof. Christoph Klein, ebenfalls Studienleiter bei COVID Kids Bavaria.
Ein Manuskript mit den Daten ist beim Preprint-Portal www.medrxiv.org eingereicht.