Dabei können die Wissenschaftler auf breite Erfahrungen aus zwei Vorstudien – Virenwächter 1.0 und 2.0 – aufbauen, in denen eine Testung mittels Speichelproben unter Verwendung einer zur Speichelprobengewinnung bei Kindern ab 3 Jahren zugelassenen Methode, der sogenannten Salivette, für die Testung auf das SARS-CoV-2 evaluiert wurde. „Das Neue an 3.0 ist, dass nun die Schulen nach einer kurzen Trainingsphase durch das Studienteam die Testungen selbstständig organisieren können. Dadurch kann eine viel größere Testanzahl als in den ersten beiden Vorstudien erreicht werden“, erklärt Dr. Martin Hoch vom LGL. „Salivetten können problemlos auch von Kindern verwendet werden, denn diese Methode ist einfach in der Handhabung und kann auch von entsprechend im Vorfeld durch das Studienteam geschultem, nicht medizinischem Personal in der Schule begleitet und koordiniert werden“, ergänzt PD Dr. Ulrich von Both, Kinderinfektiologe in der Haunerschen Kinderklinik am LMU Klinikum München.
Diese neue Testmethode soll nun im Rahmen der neuen „Münchner Virenwächter 3.0 – Grundschulstudie“ an Grundschulen erprobt und etabliert werden. Im Unterschied zum Rachenabstrich lutschen die Kinder einen Wattebausch für zwei bis drei Minuten im Mund. Danach geben sie ihn in ein Röhrchen. In einem externen Labor wird der Speichel dann mit der PCR-Methode getestet. Innerhalb von 10 bis 20 Stunden erfolgt die Befundmitteilung datenschutzkonform per Smartphone bzw. E-Mail. „Die ersten Rückmeldungen aus den Grundschulen sind sehr positiv, die Salivetten-Methode ist für die Kinder deutlich angenehmer als ein tiefer Rachenabstrich. Und dank Online-Anmeldung, Abholung der Proben von einem Kurierdienst sowie der raschen elektronischen Befundmitteilung nehmen wir den Schulen den Prozess der Logistik und des Befundmanagements ab“, sagt Dr. Sebastian Vogel vom LGL.