Prof. Dr. Dieter Frey
Dieter Frey studierte Sozialwissenschaften (Psychologie, Ökonomie, Pädagogik und Soziologie) in Mannheim und Hamburg. Nach seinem Diplom 1970 war er Mitarbeiter am interdisziplinären Sonderforschungsbereich „Entscheidungsforschung“ der Universität Mannheim (unter Beteiligung von Ökonomen, Juristen und Psychologen).
1978 habilitierte sich Frey an der Universität Mannheim und war anschließend bis 1993 Professor für Sozial- und Organisationspsychologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. An der Graduate Faculty der New School für Social Research in New York war er 1989/1990 Theodor-Heuss-Professor. 1993 erhielt er einen Ruf an die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und war dort Lehrstuhlinhaber für Sozialpsychologie, geschäftsführender Direktor des Departments Psychologie sowie über viele Jahre Dekan der Fakultät für Psychologie und Pädagogik. Ebenso war er ca. zehn Jahre Gutachter für das Fach Psychologie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, davon zwei Jahre Obergutachter. Vor seiner Münchner Zeit hatte er Rufe an die Universitäten Bielefeld, Bochum, Heidelberg, Hamburg und Zürich erhalten. 1998 erhielt Dieter Frey den Deutschen Psychologiepreis (Psychologe des Jahres) für seine Leistungen, die Welt zu erklären und zu verbessern.
Von 1998 -2008 war er Sprecher der DFG-Forschergruppe Wissen und Handeln. Von 2003 bis 2013 war er Akademischer Leiter der Bayerischen EliteAkademie. Seit 2007 ist er Leiter des LMU-Centers for Leadership and People Management, eine Einrichtung der Exzellenzinitiative.
Für seine Forschungsarbeiten, die zu einer humaneren Welt beitragen, wurde er 2016 von der Dr. Margrit Egnér-Stiftung der Universität Zürich ausgezeichnet. 2017 erhielt er eine Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie als herausragender Förderer des wissenschaftlichen Nachwuchses (Betreuung von über 30 Personen bei der Habilitation, die anschließend Professuren erhielten) sowie Förderung von über 70 Promotionen.
Forschungsgebiete von Dieter Frey sind u.a.: Entscheidungsverhalten in Gruppen, Teamarbeit, Führung, vor allem Ethikorientierte Führung, Zivilcourage, Entstehung und Veränderung von Werten, Erhöhung von Kreativität, Innovation, Motivation. Er setzt sich für den Transfer zwischen Wissenschaft und Praxis ein. Insgesamt geht es ihm darum, wie durch gute Führung in allen Institutionen das Potential der Mitarbeiter aktiviert und ein Beitrag für Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch, ökonomisch) sowie Gerechtigkeit geleistet werden kann. Ziel der Forschung ist es, in sozialen und kommerziellen Organisationen eine Kultur von Exzellenz, Wertschätzung und ethikorientierter Führung zu erreichen.
2010 war er Mitgründer der bundesdeutschen Initiative Generation D (Wie bringt man Deutschland voran?), zusammen mit der Allianz, Süddeutschen Zeitung, Stiftung Marktwirtschaft und Bayerischen EliteAkademie. Er ist seit 1995 Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er ist außerdem Mitglied im Beirat mehrerer Institutionen, z.B. Roman Herzog Institut, NS Dokumentationszentrum München.
2020 und 2021 wurde Dieter Frey von der FAZ auf der Top 100 Liste der einflussreichsten Ökonomen in den deutschsprachigen Ländern in seiner Tätigkeit als Wirtschaftspsychologe auf Platz 27 und Platz 54 gesetzt.
h-Index 2023: 82 /Google Scholar Zitationen: 28.400
Insgesamt umfassen seine Arbeiten Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften, Buchbeiträgen, Büchern und Zeitungen (z.B. SZ, FAZ, Zeit, Wirtschaftswoche, Managermagazin).