Häufig gestellte Fragen
Was muss ich für meine Erstvorstellung beachten?
Es ist grundsätzlich von Vorteil, wenn Sie zur Erstvorstellung sämtliche auswärts erhobenen Befunde (wie vorangegangene Spermiogramme, Ergebnisse von Blutuntersuchungen, falls vorhanden OP-Berichte oder Arztbriefe) mitbringen. Sie brauchen nicht nüchtern zu kommen.
Kann ich meine Partnerin / Ehefrau mit in die Sprechstunde nehmen?
Neben der Abklärung liegt uns die individuelle Beratung besonders am Herzen. Viele Fragen können besser im gemeinsamen Gespräch geklärt werden. Da ein unerfüllter Kinderwunsch Sie beide betrifft begrüßen wir es, wenn Sie zu zweit erscheinen.
Was muss ich bei der Ejakulatabgabe beachten? (Siehe auch Link Formulare)
Benutzen Sie nur ein geeignetes Transportgefäß mit eindeutiger Identifikation, welches Ihnen von unserer Urologischen Poliklinik gegeben wurde. Auch ein Urinbehälter aus der Apotheke ist geeignet. Das Ejakulat sollte aufgrund spermazider Substanzen – wie in der Vagina vorhanden – nicht durch einen Koitus interruptus gewonnen werden, sondern durch Masturbation. Vor der Abgabe sollten die Hände und das Glied gewaschen werden. Hierbei sollten desinfizierende Substanzen – wie Alkohol – vermieden und Seifenreste gründlich entfernt werden. Dies ist vor allem bei vorgesehenen mikrobiologischen Untersuchungen erforderlich. Bitte vor der Abgabe die Blase entleeren. Falls die Ejakulatgewinnung (in seltenen Fällen aus psychischen oder religiösen Gründen) nur durch Koitus und nicht durch Masturbation möglich ist, bitten wir Sie ein spezielles Transportkondom (erhältlich in unserer Urologischen Poliklinik) zu verwenden. Wenn es bei der Abgabe zu einem Mengenverlust kommen sollte, bitten wir dies unserem Personal mitzuteilen. Verwenden Sie bitte keine Gleitmittel. Diese können die Spermien in der Bewegung beeinträchtigen. Das Ejakulat sollte nicht in einem handelsüblichen Kondom (diese haben meist eine spermizide Beschichtung) gewonnen werden.
Kann ich auch außerhalb der Klinik Sperma gewinnen?
Dies ist selbstverständlich möglich. Sie können ein Abgabegefäß in unserer Urologischen Poliklinik erhalten. Allerdings sollte das Probengefäß ungekühlt transportiert werden. Kälte immobilisiert die Spermien – daher ist ein Transport am Körper oder in der Hosentasche sinnvoll. Wurde das Ejakulat unter häuslichen Bedingungen gewonnen, sollte die Probe innerhalb von einer Stunde in unsere Urologische Poliklinik gebracht werden.
Was muss ich vor einem operativen Eingriff beachten? (Siehe auch Link Formulare)
Hierbei sollten Sie 7 Tage bis zur Operation keine blutverdünnenden Medikamente eingenommen haben. Im Falle der Einnahme von Marcumar oder Iscover (Plavix®), sowie bei Unklarheiten bitten wir unbedingt um eine Rücksprache mit dem Operateur. Sie sollten nüchtern zur Operation erscheinen (d. h. ab 22:00 des Vortages nichts mehr essen oder trinken). Bitte planen Sie etwas Zeit ein, da in unserer Poliklinik unvorhersehbar Notfälle versorgt werden müssen. Weiter beachten Sie bitte, dass Sie – falls erforderlich – sedierende Medikamente (Medikamente die das zentrale Nervensystem dämpfen) bekommen können. Ist dies der Fall, dürfen Sie 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Dies beinhaltet sowohl das Lenken eines PKW, als auch das Fahrradfahren.
Welche Kosten kommen auf mich zu?
Nach geltendem Recht ist die Diagnostik und Therapie der männlichen Infertilität ein Bestandteil des Leistungskataloges der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV). Im §27a SGB V werden die Leistungen der Krankenbehandlung bzw. medizinische Maßnahmen zur Herbeiführung einer Schwangerschaft geregelt. Hierbei werden mehrere Voraussetzungen gefordert. Werden diese erfüllt, werden 50% der Kosten von der GKV gemäß dem Behandlungsplan – dieser muss vor Beginn der Behandlung vorgelegt werden – übernommen. Ein Leistungsanspruch besteht nur, wenn eine „hinreichende Aussicht“ vorliegt. Dies ist der Fall, wenn durch die Maßnahme innerhalb von 3 Versuchen eine Schwangerschaft herbeigeführt wird. Keine hinreichende Aussicht besteht, wenn nach 3 Versuchen kein Erfolg erzielt wurde. Weiter besteht ein Anspruch nur bei Verheirateten, d. h. wenn Ei- und Samenzellen der Ehegatten verwendet werden. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist das Alter der Betroffenen. Sowohl Mann als auch Frau müssen im 25. Lebensjahr sein, Männer nicht älter als 50 Jahre, Frauen jünger als 45 Jahre sein. Die Kosten einer Kryokonservierung von Samenzellen werden nicht von den GKV übernommen. Gemäß §24a SGB V ist die ärztliche Beratung und Untersuchung zur Empfängnisverhütung sowohl bei der Frau, als auch beim Mann eine Leistung der GKV. Im §24b SGB V wird geregelt, dass Maßnahmen zur Sterilisation keine Leistung der GKV sind, außer eine Sterilisation ist wegen Krankheit erforderlich.
Welche genetische Risiken bestehen bei einer Kryokonservierung?
In einer Vielzahl von Studien konnte keine genetische Schädigung nach erfolgter Kryokonservierung festgestellt werden. Kommt es nach künstlicher Befruchtung durch kryokonservierte Spermatozoen zu einer Schwangerschaft, ist das Missbildungsrisiko nicht erhöht. Gerne Vereinbaren wir für Sie – bei speziellen Fragestellungen – einen Termin bei unseren Termin bei unseren Humangenetikern.
Kann ich nach Beginn einer Chemotherapie eine Kryokonservierung bei Ihnen durchführen?
Diese Frage sollte in einer individuellen Beratung erfolgen. Grundsätzlich gilt, dass vor einer geplanten Chemotherapie eine Kryodepot angelegt werden sollte.
Kann ich in Ihrer Klinik Spermien spenden und mir so etwas dazu verdienen?
Dies ist an unserer Klinik nicht möglich, da wir keine heterologen Inseminationen anbieten.
Wie lange sind Kryoproben haltbar?
Grundsätzlich gibt es keine begrenzte „Haltbarkeit“ von kryokonservierten Ejakulatproben. Aber die Qualität der Ejakulatproben leidet unter einer langen Aufbewahrungszeit. Wie in einer kürzlich publizierten Arbeit gezeigt werden konnte, wurden auch nach Jahrzehnten Spermien in einer kryokonservierten Probe gefunden (Bolten et al., 2005).
Was kann ich prinzipiell tun, um meine Spermienqualität zu verbessern?
Als Universitätsklinik weisen wir darauf hin, dass es nach wie vor keine durch Studien bewiesen medikamentösen Therapien gibt, die eine ungeklärte Zeugungsunfähigkeit beim Mann beseitigten. Grundsätzlich ist von Vorteil, wenn auf eine ausgewogene (fettarme) Ernährung geachtet wird (Chevarro et al. 2009; Jenssen et al. 2005) und Stress (Gollenberg et al. 2009) abgebaut bzw. reduziert wird. Bewiesenermaßen wirkt es sich positiv auf die Spermienqualität aus, wenn Sie das Rauchen einstellen (Gaur et al. 2007; Mehran et al. 2005). Studiengemäß haben weder die Art der Kleidung, langes Sitzen, das Fahrradfahren, Kaffee oder gemäßigter Alkoholkonsum sowie das Verwenden eines Laptops oder eines Handys Auswirkungen auf die Zeugungsfähigkeit.