Hintergrundinformationen zur Fokalen Therapie
Das Prostatakarzinom ist mit 25,4 % die häufigste Tumorerkrankung des Mannes, die Zahl der Neuerkrankungen ist steigend. In der Mehrzahl der Fälle wird das Prostatakarzinom in einem sogenannten organbegrenzten Stadium diagnostiziert, d. h. die Tumorzellen sind noch nicht über die Prostatakapsel hinausgewachsen und haben noch keine Tochtergeschwülste („Metastasen“) gebildet.
Durch die sukzessive Verbesserung bildgebender Verfahren, insbesondere des multiparametrischen MRTs („Kernspinuntersuchung“), können heutzutage viele dieser Prostatakarzinomherde innerhalb der Prostata dargestellt und in der Folge gezielt ausgeschaltet werden. Neben den etablierten Therapie-Optionen wie der Operation („radikale Prostatektomie“), der Strahlentherapie oder einer aktiven Überwachung („Active Surveillance“) kann seit einigen Jahren eine gezielte („fokale“) Therapie einzelner Karzinomherde erfolgen.
Für diese fokale Therapie kommen sogenannte hoch intensive fokussierte Ultraschallwellen (HIFU) zum Einsatz. Die Therapie mittels HIFU wird bereits seit über 20 Jahren zur Behandlung von Erkrankungen der Prostata eingesetzt. Mit der neuesten Gerätegeneration von „Focal One“ können einzelne Herde innerhalb der Prostata therapiert werden. Im Zentrum dieser Therapie steht eine Organerhaltung und damit die Verringerung bzw. Vermeidung von unerwünschten Nebenwirkungen wie erektile Dysfunktion („Impotenz“) und unwillkürlicher Urinverlust („Inkontinenz“).
Mittels HIFU können folgende Behandlungsoptionen durchgeführt werden:
- Hemiablation: Halbseitenbehandlung der Prostata bei einseitigem Tumorbefall
- Fokale Therapie: ausschließliche Behandlung des Tumors mit einem Sicherheitsabstand bei Nachweis eines identischen Tumorherdes in der Prostatastanzbiopsie und im MRT
- Salvage-Therapie: Behandlung eines Tumorrezidivs nach Strahlentherapie, HIFU-Behandlung oder Brachytherapie
Fokale Therapie
Hemiablation
Nervenschonende Behandlung