Vermeidung von Medikamentenverwurf in unserer Klinikapotheke
Um Medikamentenverwurf zu vermeiden, stellt unsere Klinikapotheke individuell für den Patienten abgestimmte Zytostatika und Infusionslösungen her. Altarzneimittel werden seit 2024 der Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt.
Hochwirksame, intravenöse Medikamente, wie etwa Zytostatika (Krebstherapie), Biologika (Krebs- und Immuntherapie) oder Antimykotika (Anti-Pilzmittel) werden meist nicht in fixer Dosierung, sondern bezogen auf das Körpergewicht verabreicht. Die Industrie liefert aber nur fixe Gebinde, so dass oft unnötiger Verwurf von Medikamenten entsteht, die zu wertvoll sind, um entsorgt zu werden und die über ihre biologische Wirkung auch die Umwelt schädigen können. Die Klinikumsapotheke übernimmt daher in Reinraumbereichen die patienten- und körpergewichtsbezogene Abfüllung dieser Medikamente, um den Verwurf zu reduzieren. Der Verwurf von Resten von diesen teuren und wertvollen Medikamenten kann damit auf ein Minimum reduziert werden.
Seit 2024 sammelt sie zudem die in der Apotheke verfallenen Altarzneimittel und schickt diese an die Altarzneimittel Initiative der FAU Erlangen-Nürnberg. Dort werden Wirkstoffe recycelt und der Forschung und Lehre, wie beispielsweise der Forschung zu Antibiotika-Resistenzen, zur Verfügung gestellt. Über das gesamte Jahr 2024 hat die Apotheke des LMU Klinikums in zwei Lieferungen insgesamt 213 Packungen verfallener, fester oder pulverförmiger Arzneimittel versandt und damit der Forschung und Lehre zur Verfügung gestellt.