Mammakarzinom
Moderne Strahlentherapie bei Brustkrebs
Am Klinikum der Universität München verfügt man über langjährige Erfahrung und Expertise in der Strahlentherapie bei Brustkrebs. Bei der Bestrahlung der Brust verfolgen wir grundsätzlich einen personalisierten Ansatz. Es gibt keine „Einheitslösung“ für alle Patientinnen, sondern wir passen die Bestrahlung individuell an jede einzelne Patientin an. Dabei wählen wir das für Sie optimale Bestrahlungsvolumen, die geeignetsten Techniken und die passende Fraktionierung der Bestrahlung aus.
Warum wird bei Brustkrebs nachbestrahlt?
Bei Brustkrens wird in der Regel nur der Tumor mit einem kleinen Rand von gesundem Gewebe entfernt (brusterhaltende Operation). Dennoch können mikroskopische Tumorzellen im umliegenden Gewebe verbleiben, die durch die Strahlentherapie zerstört werden. Bei einer vollständigen Entfernung der Brust (Mastektomie) kann eine Bestrahlung der Thoraxwand auch erforderlich sein, insbesondere wenn Lymphknoten in der Achselhöhle betroffen sind.
Wie wird die Brust bestrahlt?
Die Strahlentherapie erfolgt in der Regel als tangentiale Bestrahlung in Rückenlage. Die Behandlung wird täglich durchgeführt und dauert pro Sitzung etwa 5–10 Minuten. Üblicherweise ist die Therapie nach drei bis vier Wochen abgeschlossen. In der Regel werden verkürzte Behandlungsprotokolle mit 15–20 Fraktionen verwendet. Auch sehr kurze Behandlungsprotokolle (sogenannte Ultrahypofraktionierungen mit 5 Fraktionen) sowie reduzierte Bestrahlungsvolumina (Teilbrustbestrahlungen, APBI= accelerated partial breast irradiation) sind gemäß europäischer Empfehlungen zulässig, werden aber in Deutschland noch nicht flächendeckend genutzt. Wir bieten in solchen Fällen eine individuelle Beratung an.
Bei linksseitigem Brustkrebs wird die Bestrahlung in tiefer Inspiration (Deep Inspiration Breath Hold, DIBH) durchgeführt, wobei die Brustoberfläche kontinuierlich mit einem Scanner überwacht wird. Durch das Einhalten der tiefen Atmung wird der Abstand zwischen Brustwand und Herz vergrößert, was die Herzbelastung während der Behandlung deutlich reduziert. Studien aus der Universität München belegen, dass diese herzschonende Technik das Risiko für ischämische Herzerkrankungen erheblich verringert.
Zusammenarbeit mit anderen Kliniken und Brustzentren
Die Behandlung von Brustkrebs erfolgt heute meist multimodal, das heißt, es kommen verschiedene Verfahren wie Operation, Bestrahlung, Chemotherapie, Hormontherapie, Antikörper und Immuntherapeutika zum Einsatz, je nach den individuellen Tumoreigenschaften und Bedürfnissen der Patientinnen. Die Therapieempfehlungen werden in unserem Tumorboard abgestimmt.

