Urologische Tumore
An der Klinik für Strahlentherapie werden neben dem Prostatakarzinom auch alle anderen urologischen Tumore in bestimmten Stadien der Erkrankung behandelt. Darunter fallen unter anderem Blasenkrebs, Nierenkrebs und Peniskrebs.
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Trimodale Behandlung beim Blasenkarzinom
Blasenkarzinome gehören zu den strahlenempfindlichen Tumoren, weshalb die Strahlentherapie in bestimmten Stadien der Erkrankung eine wirksame Alternative zur operativen Entfernung der Harnblase ist. Bei ausgewählten Patienten, die eine Entfernung der Blase vermeiden möchten oder für die eine Operation zu risikoreich ist, bietet die trimodale organerhaltende Therapie eine schonende und effektive Möglichkeit. Darunter versteht man eine endoskopische Abtragung des Tumors gefolgt von einer Strahlentherapie in Kombination mit einer niedrig dosierten Chemotherapie.
Diese sogenannte Radiochemotherapie dauert vier bis sechs Wochen und kann meist ambulant erfolgen. Sie ist gut verträglich, wobei gelegentliche, vorübergehende Reizungen von Blase oder Darm auftreten können. Durch die trimodale Behandlung können bis zu 70% der Patienten ihre natürliche Blase und deren Funktion bewahren.
In fortgeschrittenen Fällen, bei denen Heilung nicht mehr möglich ist, kann eine palliative Strahlentherapie Beschwerden lindern und die Lebensqualität verbessern. Dank moderner Technik ist die Strahlentherapie eine wirksame und sichere Option, insbesondere auch für ältere Patienten.
Unterstützende Bestrahlung und organerhaltende Brachytherapie beim Peniskarzinom
Die Strahlentherapie kann bei Peniskarzinomen eine schonende Alternative zur Operation bieten und den Organerhalt ermöglichen. Sie wird je nach Situation auch ergänzend vor oder nach einer Operation eingesetzt, entweder als externe oder interne Bestrahlung (Brachytherapie).
Die Brachytherapie erfolgt unter kurzer Anästhesie, wobei die Katheter unmittelbar in den zu behandelnden Tumor eingebracht werden. Dies ermöglicht eine gezielte Tumorzerstörung bei maximaler Schonung des umliegenden Gewebes. An der LMU München wird die Behandlung MRT- oder CT-gestützt durchgeführt, um höchste Präzision zu gewährleisten. Im Rahmen der PEP-Studie werden die Ergebnisse dieser Therapie umfassend untersucht. Im Rahmen des interdisziplinären Peniskarzinomszentrums arbeiten wir eng mit der Klinik für Urologie zusammen, von der Indikationsstellung bis zur gemeinsamen Nachsorge. Diese enge Kooperation gewährleistet eine präzise und effektive Therapie.
Stereotaktische Bestrahlung von Nierenzellkarzinomen und Oligometastasen
Für Patienten mit lokalisiertem Nierenzellkarzinomen, bei denen eine Operation nicht infrage kommt oder nicht gewünscht wird, stellt die stereotaktische Bestrahlung eine wirksame Behandlungsoption dar. Als eines der wenigen europäischen Zentren können wir diese Behandlung MR-gestützt am MR-Linac durchführen. Darüber hinaus bieten wir auch die stereotaktische Bestrahlung von Metastasen bei Patienten mit einer begrenzten Anzahl von Nierenzellkarzinom-Metastasen (Oligometastasierung) an.
