Hirn- und Rückenmarkstumore
Hirntumore können häufig nicht oder nicht komplett operativ entfernt werden. Der Strahlentherapie kommt deshalb ein besonderer Stellenwert in der Behandlung primärer und sekundärer Hirn- und Rückenmarkstumore zu.
Aufgrund der hochvulnerablen Struktur des Gehirns steht bei der Behandlung von Hirntumoren das Vermeiden kritischer Nebenwirkungen im besonderen Fokus. In Zusammenarbeit mit den Experten der Neurochirurgie, Neuropathologie und den bildgebenden Fächern bieten wir individuell zugeschnittene Therapien an. Aktuell kommt der molekularen Neuropathologie eine außerordentliche Bedeutung zu, da nur die Kenntnis genetischer Marker eine spezifische Therapieauswahl ermöglicht. In der Routine bieten wir hochpräzise (einzeitige oder mehrzeitige) Radiochirurgie an, ebenso wie volumenmodulierte Strahlentherapie (VMAT), Seed-Applikationen (Brachytherapie) und komplexe Re-Bestrahlungen.
Klinische Forschungsschwerpunkte bestehen auf dem Gebiet der gleichzeitigen Bestrahlung von multiplen Hirnmetastasen und der MRT-basierten Früherkennung von Rezidiven. Grundlagenforschungsprojekte bestehen in Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum in München. Zielsetzung ist es, unterschiedliche Verläufe von Hirntumoren besser vorhersagen zu können (miRNA-Muster).
Einzigartige Möglichkeiten in der funktionellen Diagnostik
In der Forschung und im klinischen Einsatz von PET-Tracern sind wir in engster Interaktion mit den Kollegen der Nuklearmedizin eines der international führenden Zentren. Als Beispiel kann hier der Tracer TSPO genannt werden. Dieser ist weltweit erstmalig zur Bestrahlungsplanung an unserer Klinik herangezogen worden. Im Einsatz anderer Tracer, wie DOTATATE und FET, verfügen wir über eine langjährig dokumentierte Spitzenexpertise.