Interstitielle Brachytherapie
Bei bestimmten Tumoren können Brachytherapie-Katheter unmittelbar in den zu behandelnden Tumor eingebracht werden. Eine derartige Spickung kann beispielsweise zur Behandlung von Rezidiven (Wiederauftreten eines Tumors) nach Vorbehandlungen (z. B. im Kopf-Hals-Bereich) oder zur lokalen Dosisaufsättigung (sog. Boost-Bestrahlung) bei der primären Behandlung von Tumoren (z. B. Vulvakarzinomen) erfolgen. Ein Schwerpunkt unserer Klinik liegt in der Behandlung von bösartigen Lebertumoren oder Lebermetastasen. Hierbei stellt die CT-gesteuerte, interstitielle Brachytherapie eine minimalinvasive Therapieoption zur lokalen Ablation dar. Die Einlage der Katheter in den Tumorbereich erfolgt entweder minimalinvasiv CT-gesteuert unter lokaler Betäubung in Zusammenarbeit mit der interventionellen Radiologie unter der Leitung von Herrn Professor Ricke oder durch die Operateure der jeweiligen Fachrichtung (Gynäkologie, HNO, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie etc.) im OP. Über die eingebrachten Katheter erfolgt im Anschluss die Bestrahlung mit der radioaktiven Quelle im Nachladeverfahren. Nach Abschluss der Therapie können die Katheter leicht entfernt werden. Die Therapie erfolgt unter stationären Bedingungen, um die klinische Überwachung der Patienten nach dem Eingriff zu gewährleisten.