Ablauf einer Therapie
Der zu behandelnde Patient muss immer persönlich anwesend sein, damit wir uns einen Eindruck von dem gesundheitlichen Zustand machen können. Falls notwendig, muss zu diesem Termin ein Dolmetscher und/oder eine bevollmächtigte Person anwesend sein.
For our International Patients: International Patient Office
Zum Erstgespräch benötigen wir folgende Unterlagen:
- Versicherungskarte
- Überweisungsschein
- Ein aktueller Arztbrief
- Original-Befunde, wie Histologie sowie OP Bericht (Der Arztbrief allein ist für uns nicht ausreichend, auch wenn die Befunde in diesem stehen. Leider kann es vorkommen das ein Schreibfehler in einem Arztbrief übersehen wurde. Deshalb ist es wichtig, dass Sie uns eine Kopie der Original-Befunde mitbringen.)
- Bildgebungen, wie MRT, CT, PET-CT usw. sowie dazu gehörige Befunde
- Vorbestrahlungsunterlagen sofern vorhanden, inkl. Bestrahlungspläne aus externen Strahlentherapien
Aufklärungsgespräch
In einem persönlichen Gespräch erläutert Ihnen der Arzt Anlass, Ablauf und Nebenwirkungen der Strahlentherapie. Anhand Ihrer Befunde (Bildgebung, Histologie, OP-Bericht, Arztbriefe etc.) werden mit Ihnen Therapieziel, - konzept, -alternativen und die nächsten Schritte besprochen. Der Arzt erklärt Ihnen, was während der Strahlentherapie passiert und worauf Sie achten müssen und geht dabei natürlich auch auf Ihre Fragen ein.
Planungs - CT
An diesem Schritt erfolgt die Planung der Strahlenbehandlung. Heutzutage wird die Strahlentherapie individuell für jeden einzelnen Patienten maßgeschnitten angefertigt. Denn der Körperaufbau und die Erkrankung sind bei Jedem unterschiedlich. Dazu wird der Patient durch unsere Computertomographie Maschine (auch Simulations-CT genannt) durchgescannt, um das zu bestrahlende Volumen (auch Zielvolumen genannt) und die umliegenden gesunden Organe genau darzustellen.
Oft werden Lagerungshilfen benötigt, wie zum Beispiel Kopfschale, Maske, Armhalter, Knierolle usw., je nachdem welcher Bereich behandelt wird, um eine reproduzierbare Lagerung für die gesamte Bestrahlungsserie zu erreichen. Erst dieses Vorgehen ermögicht eine präzise Strahlentherapie, sodass wir uns dafür ausreichend Zeit nehmen und manchmal sogar verschiedene Möglichkeiten ausprobieren, um die beste Lagerung für Sie zu finden. Bitte folgen Sie daher den Anweisungen unserer Kollegen.
Manchmal wird Kontrastmittel für eine bessere Darstellung der Anatomie bei der Simulations-CT appliziert. Vorher werden mögliche Kontraindikationen überprüft und ausgeschlossen, vor allem allergische Reaktionen auf CT-Kontrastmittel, Schilddrüsenüberfunktion etc. Dazu werden die aktuellen Schilddrüsen- und Nierenwerte zuvor überprüft. Bitte folgen Sie im Hinblick auf die Schilddrüsen- und Nierenwerte den Anweisungen unserer Ambulanzärzte. Falls diese von Ihrem Hausarzt überprüft werden sollen, bringen Sie uns bitte die Messergebnisse mit.
Vorbereitung Ihrer Bestrahlung
Nach der Simulations-CT kann die Planung der Radiotherapie gestartet werden. Diese erfolgt virtuell in einem speziellen EDV-Programm und benötigt normalerweise 5 Arbeitstage. Kurz zusammengefasst erfolgt dieser Prozess in zwei Schritten.
- Konturieren des zu bestrahlenden Zielvolumens (Tumore oder Bereiche, in denen Tumorzellen vorhanden sein könnten) und der zu schonenden, gesunden Organe
- Berechnung der gewünschten Bestrahlungsdosisverteilung durch eine aufwendige dreidimensionale Planung in Zusammenarbeit mit Medizinphysikexperten
Oft werden die diagnostischen Bildgebungen, wie CT, MRT und PET-CT, mit der Simulations-CT überlagert. Falls Bildgebungen extern in anderen Kliniken oder Praxen durchgeführt woren sind, bringen Sie uns diese bitte mit, bevorzugt in digitaler Form auf CD oder DVD.
In dieser Planungszeit sollten Sie bitte auf die Hautmarkierungen achten, die uns als Lagerungshilfen dienen. Diese dürfen auf KEINEN Fall entfernt werden. Nichtsdestotrotz können Sie sich damit vorsichtig duschen, ohne Verwendung von Seifen oder Reiben an diesen Stellen. Zum Trocknen bitten wir Sie diese vorsichtig mit einem Handtuch abzutupfen. Bei Verblasen der Markierungsfarbe oder beginnenden Abgang des Pflasters melden Sie sich bitte umgehend bei unserem MTRA-Team an der Simulations-CT (089 4400 73767). Wir werden Sie entsprechend beraten.
Erster Bestrahlungstag
Am Tag der ersten Bestrahlung werden Sie mit den entsprechenden Lagerungsmitteln anhand der Hautmarkierungen, welche in der Simulations-CT erstellt worden sind, am Bestrahlungsgerät positioniert. Entsprechend des für Sie individuell angefertigten Bestrahlungsplans wird man Sie neu ausrichten und neue Markierungen für den weiteren Verlauf der Bestrahlungsserie anbringen. Ihre exakte Positionierung wird durch den Einsatz verschiedener, bildgebender Verfahren sichergestellt. Die korrekte und vollständige Übertragung Ihrer Daten und des dazugehörigen Bestrahlungsplanes wird von einem anwesenden Facharzt für Strahlentherapie sorgfältig überprüft. Aus diesem Grund ist der Zeitaufwand an Ihrem ersten Bestrahlungstag in der Regel höher als an den folgenden Behandlungstagen.
Im Anschluss an die erste Bestrahlung erhalten Sie im Gespräch mit einem Arzt die für Sie relevanten Informationen bezüglich des weiteren Ablaufs der Behandlung und entsprechender Pflegehinweise.
Letzter Bestrahlungstag
Am Tag der letzten Bestrahlung führt einer unserer Ärzte ein abschließendes Gespräch mit Ihnen durch. Weitere Termine, insbesondere der erste Nachsorgetermin in unserer Abteilung und dafür notwendige Untersuchungen, werden mit Ihnen besprochen. Ein Bericht über die durchgeführte Behandlung wird im Anschluss für Ihre weiterbehandelnden Ärzte erstellt.
Die strahlentherapeutische Nachsorge ist eine Ergänzung zur onkologischen Nachsorge bei Ihrem Facharzt. Die erste Untersuchung findet üblicherweise 6-12 Wochen (je nach Tumorentität) nach Abschluss der Therapie statt und dient zur Beurteilung des zeitgerechten Abklingens der akuten Nebenwirkungen. Bei den weiteren Untersuchungen werden sowohl der Therapieerfolg als auch das eventuelle Auftreten von Spätfolgen beurteilt. Meist werden Sie gebeten werden, bestimmte Untersuchungsergebnisse zur Nachsorge mitzubringen.