Zahnmedizin für Menschen mit Unterstützungsbedarf
Leitung: Dr. med. dent. Marc Auerbacher
Bei vielen erwachsenen Menschen mit komplexen Behinderungen und hohem Pflegebedarf erfolgt der Besuch beim Zahnarzt meist aufgrund von Beschwerden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und Maßnahmen zur Gesunderhaltung der Zähne und des Zahnfleischs sind dagegen eher die Ausnahme, obwohl diese zum langfristigen Zahnerhalt beitragen. Die Gründe sind vielseitig und beinhalten unter anderem Angst vor dem Zahnarztbesuch, Mobilitätseinschränkungen oder fehlende Kooperationsfähigkeit.
Folglich haben Menschen mit Behinderung und ältere Menschen mit Pflegebedarf ("Special Needs") leider häufiger kranke Zähne und Zahnfleischentzündungen. Im schlimmsten Fall gehen auch Zähne verloren. Für die Betroffenen bedeutet dies nicht nur ein erhöhtes Risiko für zahlreiche Allgemeinerkrankungen, wie z.B. eine Lungenentzündung, sondern auch eine Beeinträchtigung der mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität.
Auf über 250 Quadratmetern Gesamtfläche bieten wir in den Räumen unserer Special-Needs-Klinik mit barrierefreiem Zugang ein bedarfsgerechtes Unterstützungsangebot. In vielen Fällen kann eine Behandlung trotz vielfältiger behinderungsspezifischer Einschränkungen auch im Wachzustand erfolgen. Der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung ist dabei einer der ersten und wichtigsten Schritte. Dazu trägt maßgeblich ein auf Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf spezialisiertes Behandlungsteam bei. Bei Patienten im Rollstuhl kann die Behandlung mit Hilfe eines Rollstuhlkippers erfolgen, ohne dass ein Transfer erforderlich ist.
Im Mittelpunkt steht stets der ganze Mensch mit seinen Fähigkeiten und Bedürfnissen. Der enge Austausch mit Angehörigen und dem betreuenden Umfeld runden die Behandlung ab.
Je nach Bedarf und der individuellen Kooperationsfähigkeit können folgende Leistungen angeboten werden:
• Befunderhebung, Diagnosestellung und Therapieplanung
• Regelmäßige Prophylaxe-Maßnahmen inklusive Zahnreinigung
• Mundhygieneinstruktion von Angehörigen und Pflegepersonal
• Zahnerhaltende Maßnahmen wie Parodontitisbehandlung, Kariestherapie, Wurzelkanalbehandlung, Gold- und Keramikrestaurationen
• Zahnentfernungen
• Prothetische Therapie zum Ersatz verloren gegangener Zähne
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen (Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Prothetik, Kieferorthopädie)
Hilfreiche Informationen und Tipps rund um die Zahn- und Mundpflege bei Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf finden Sie unter den folgenden Links: