Forschungsbereiche
Der Bereich Asthma bronchiale befasst sich insbesondere mit der klinischen Phänotypisierung von Asthma-Patienten und der Erforschung klinischer Kriterien für die Optimierung der antiköperbasierten Asthmatherapie. Ziel dieser Forschungen ist es, Biomarker-Signaturen zu identifizieren, die es erlauben vorherzusagen mit welcher antikörperbasierten Therapie einem individuellen Patienten am besten geholfen werden kann.
Im Rahmen einer nationalen Registerstudie beteiligt sich die Arbeitsgruppe mit mehr als 280 Patienten am German-Asthma-Net e. V. (GAN), welches wichtige Beiträge zur Optimierung der Asthma-Therapie leistet.
Darüber hinaus wird in Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München die Rolle des Immunproteasoms für die Asthma-Pathogenese und Therapie analysiert – in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Silke Meiners.
Der Forschungsbereich Asthma bronchiale befasst sich auch mit allergologischen Fragestellungen und ist Teil des Allergiezentrums am LMU Klinikum. Darüber hinaus werden Patienten auch in klinische Therapiestudien eingeschlossen, die der Etablierung neuer Therapieverfahren dienen.
Aktuelle klinische Studien:
• Klinische Therapiestudien zur Therapie des schweren Asthma bronchiale mit neuen Substanzen (Biologika und andere)
• German Asthma Net (GAN e.V.) Registerstudie für Patienten mit schwerem Asthma bronchiale
• Rolle des Immunoproteasoms als Biomarker bei Asthma bronchiale (Kooperation Meiners Lab, Helmholtz Zentrum München/ FZ Borstel)
• miRNAs und Metabolom zur Phänotypisierung und Vorhersag der Therapieansprache bei schwerem Asthma (Kooperation Krauss-Etschmann Lab, FZ Borstel, Prof Andreas Dunkel, LSB Freising)
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Im Forschungsbereich Bronchiektasen werden Patienten, bei denen als Grunderkrankung keine Mukoviszidose (zystische Fibrose) vorliegt und bei denen Bronchiektasen nachgewiesen wurden, genau differenzialdiagnostisch abgeklärt und phänotypisiert. Seltene Ursachen für Bronchiektasen wie Immundefekte und primäre Ziliendyskinesie können abgegrenzt werden. Bei der Mehrzahl der Patienten lässt sich jedoch keine eindeutige Ursache für die Ausbildung der Bronchiektasen nachweisen. Hier werden Krankheitszusammenhänge und pathogenetische Untersuchungen durchgeführt, um die Ätiologie von Bronchiektasen weiter zu ergründen. Hierzu werden die phänotypisierten Patienten auch in das Deutsche Bronchiektasen Register PROGNOSIS eingegeben, welches über das übergeordnete Europäische Bronchiektasen Register international vernetzt ist. Ziel ist es dabei sowohl Risikofaktoren für ungünstige und günstige Verläufe zu differenzieren als auch Behandlungsstrategien langfristig zu erarbeiten.
Mit Unterstützung des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und der PARI Pharma GmbH führt die Arbeitsgruppe derzeit eine prospektiv-randomisierte und Placebo-kontrollierte Studie zur Eradikation von Pseudomonas aeruginosa Manifestation bei Patienten mit nonCF Bronchiektasen und Erstnachweis einer Pseudomonas aeruginosa Besiedelung oder Infektion durch (ERADICATE).
Aktuelle klinische Studien:
ASPEN Studie:
• Untersuchung des Neutrophilenelastaseinhibitors Brensocatib in Patienten mit Bronchiektasen (A Study to Assess the Efficacy, Safety, and Tolerability of Brensocatib in Participants With Non-Cystic Fibrosis Bronchiectasis (ASPEN); ClinicalTrials.gov Identifier: NCT04594369); Firma: INSMED
MAHALE Studie:
• Untersuchung von Benralizumab in Patienten mit Bronchiektasen. (Efficacy and Safety of Benralizumab in Patients With Non-cystic Fibrosis Bronchiectasis (MAHALE); ClinicalTrials.gov Identifier: NCT05006573); Firma: AstraZeneca
PROGNOSIS-Register:
• Deutsches Bronchiektasen-Register PROGNOSIS (The Prospective German Non-CF-Bronchiectasis Registry); ClinicalTrials.gov Identifier: NCT02574143; http://bronchiektasen-register.de/
ERADICATE-Studie:
• Inhaliertes ColiFin® in erwachsenen Bronchiektasie Patienten mit früher asymtomatischer Pseudomonas aeruginosa Infektion- eine unverblindete, randomisierte Proof of Concept Studie (Kooperation mit MH Hannover und KKS Marburg)
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
OA Dr. med. Pontus Mertsch
Als wissenschaftlich interessantes Projekt wird die Probe-based Confokal Laser Endomicroscopy (p-CLE) zur ultrastruturellen Analyse alveolärer und distaler bronchoalveolärer Strukturen bei Patienten nach Lungentransplantation eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird eine 1,2 mm dünne Sonde bis in den Bereich der peripheren bronchoalveolären Lungenstrukturen über ein Bronchoskop unter Durchleuchtungskontrolle avanciert und so die Ultrastruktur des Lungenparenchyms visualisiert. Dabei gelingt es insbesondere Strukturen mit elastischen Fasern darzustellen, aber auch Einzelzellen wie Makrophagen können erkannt and quantifiziert werden. Das Potenzial dieses Verfahrens liegt einerseits in der Analyse der alveolären Anatomie, andererseits in der Quantifizierung entzündlicher Prozesse.
Beispiel für Endobronchialventile und deren Positionierung im Bronchialsystem
Ansprechpartner für diesen Forschungsbereich sind:
Prof. Dr. med. Nikolaus Kneidinger
PD Dr. med. Kathrin Kahnert
Dr. Jürgen Barton
Sekretariat: Frau Wenzel 089/4400 73071
Prof. Dr. med. Jürgen Behr
Sekretariat: Frau Camci 089/4400 75310
Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (chronic obstructive pulmonary disease, COPD) ist die vierthäufigste Todesursache weltweit und in ca. 90 % auf Tabakrauchinhalation zurückzuführen. Trotz dieses klaren Kausalzusammenhangs sind viele Aspekte der Pathogenese der COPD, die wesentlich zum sehr variablen Krankheitsverlauf beitragen, bisher unerforscht. Die Arbeitsgruppe COPD befasst sich daher mit der eingehenden Phänotypisierung von COPD Patienten einschließlich ihrer Komorbiditäten und auch der Begleitmedikationen. Hierzu werden insbesondere Daten aus dem COSYCONET verwendet, das deutschlandweit größte und umfassendste COPD Register, welches derzeit ca. 2500 Patienten umfasst.
In Zusammenarbeit mit dem Helmholtz Zentrum, Arbeitsgruppe Dr. Önder Yildirim, werden neue pathogenetische Zusammenhänge insbesondere mit dem Lymphotoxin Signalweg der T-Lymphozyten erforscht. Hierzu wird aktuell eine prospektive Studie durchgeführt, die sowohl experimentelle Modelle als auch Untersuchungen an Patienten umfasst und damit eine klassische, translationale Studie darstellt.
Aktuelle klinische Studien:
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
PD Dr. med. Kathrin Kahnert
Im Rahmen der Corona-Pandemie haben sich speziell für die Lungenmedizin und die pneumologische Forschung viele Herausforderungen aber auch Möglichkeiten ergeben. Die klinischen Forscher der Medizinischen Klinik V sowie insbesondere die Funktionsabteilung sind daher an der hochauflösenden nationalen Kohorte (NAPKON-HAP) wesentlich beteiligt und führen unter anderem Lungenfunktionsprüfungen und Belastungstests (Spiroergometrie) durch. Darüber hinaus werden zahlreiche Aspekte der Corona-Pandemie von der Inanspruchnahme medizinischer Hilfe durch Lungentumorpatienten bis zur Virusausbreitung und Elimination bei COVID-19 Patienten unter entsprechender Beteiligung der Medizinischen Klinik V durchgeführt.
In Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum, Frau PD Dr. Anne Hilgendorff, wird außerdem ein eigenes BMBF finanziertes Forschungsprojekt durchgeführt (COMBAT-COVID) welches das Proteom im Krankheitsverlauf und das Virom von SARS-CoV2 infizierten Patienten analysiert und mit entsprechenden Proteomanalysen von Patienten chronischen Lungenerkrankungen vergleicht. Hierdurch sollen frühzeitig Homologien in den Proteinsignaturen erkannt werden, die möglicherweise für chronische Krankheitsverläufe (Long-Covid) oder auch persistierende Lungenschäden prädestinieren.
Einteilung von COVID-19 Krankheitsgruppen nach internationalen klinischen Kriterien
Hilegendorff et al, unpublished
Aktuelle klinische Studien:
NAPKON-HAP:
• Hochauflösende Plattform des Nationalen Pandemie Kohortennetz. Patienten, die wegen einer COVID-19 Infektion stationär am LMU Klinikum behandelt werden, können eingeschlossen werden und erhalten quartalsweise detaillierte Nachuntersuchungen (Dauer 12Monate)
https://napkon.de/
PulmVascCovid:
• Untersuchung der pulmonal-vaskulären Dysfunktion bei Patienten nach COVID-19 Infektion mit Hilfe einer einfach durchführbaren Methode zur Messung des Ventilations-Perfusionsmismatches um zu evaluieren inwieweit dieser Parameter für persistierende Luftnot nach Covid-19 verantwortlich ist und therapeutisch addressiert werden kann. (Kooperation Prof. Sommer, Uniklinik Giessen)
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Prof. Dr. med. Milger-Kneidinger
Prof. Dr. med. Jürgen Behr
Sekretariat: Fr. Camci
Interstitielle Lungenerkrankungen umfassen eine große Gruppe heterogener Krankheitsbilder deren Gemeinsamkeit der Befall peripherer bronchoalveolärer Strukturen darstellt. Die idiopathische Lungenfibrose stellt dabei eine der häufigsten Krankheitsentitäten dar, die gleichzeitig die ungünstigste Prognose und einen stark progredienten und primär fibrosierenden Verlauf aufweist. Die Arbeitsgruppe befasst sich insbesondere mit der klinischen Phänotypisierung von Patienten mit interstitiellen Lungenerkrankungen und ist federführend für das deutschlandweite INSIGHTS-IPF Register sowie die nun neu startenden INSIGHTS-ILD Studie, deren Ziel es ist, das optimale therapeutische Vorgehen bei fibrosierenden Lungenerkrankungen zu identifizieren.
Überlebensvorteil für IPF-Patienten mit antifibrotischer Therapie im Vergleich zu IPF Patienten ohne spezifische Behandlung (INSIGHTS-IPF Register)
Im Rahmen der klinischen Studien befasst sich die Arbeitsgruppe speziell mit der ILD assoziierten pulmonalen Hypertonie und deren Einfluss auf den klinischen Verlauf und mögliche therapeutische Optionen.
Günstiger Effekt von Pirfenidon versus Placebo auf den FVC-Abfall nach einem Jahr bei Patienten mit progredient fibrosierenden interstitiellen Lungenerkrankungen
Günstiger Effekt von Pirfenidon versus Placebo auf den FVC-Abfall nach einem Jahr bei Patienten mit progredient fibrosierenden interstitiellen Lungenerkrankungen
Behr J, Prasse A, Kreuter M, Johow J, Rabe KF, Bonella F, Bonnet R, Grohe C, Held M, Wilkens H, Hammerl P, Koschel D, Blaas S, Wirtz H, Ficker JH, Neumeister W, Schönfeld N, Claussen M, Kneidinger N, Frankenberger M, Hummler S, Kahn N, Tello S, Freise J, Welte T, Neuser P, Günther A; RELIEF investigators. Pirfenidone in patients with progressive fibrotic interstitial lung diseases other than idiopathic pulmonary fibrosis (RELIEF): a double-blind, randomised, placebo-controlled, phase 2b trial. Lancet Respir Med. 2021 May;9(5):476-486.
Hinsichtlich der Pathogenese der interstitiellen Lungenerkrankungen besteht eine enge Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München. Mit der Arbeitsgruppe von PD Dr. Caludia Staab-Weijnitz wird speziell der Einfluss von Matrix-Proteinen des Lungeninterstitiums auf die Entwicklung der Lungenfibrose untersucht. Mit der Arbeitsgruppe von Dr. Herbert Schiller besteht eine enge Kooperation zur Analyse der Regeneration alveolärer Strukturen sowie zum Einfluss der Autoimmunität auf den Krankheitsverlauf. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Dr. Gerald Burgstaller werden neue pharmakologische Therapieansätze untersucht.
Im Bereich interstitiellen Lungenerkrankungen werden auch zahlreiche klinische Studien durchgeführt:
Leuschner et al., A proteomics workflow reveals predictive autoantigens in idiopathic pulmonary fibrosis. medRxiv preprint doi: https://doi.org/10.1101/2021.02.17.21251826;
Aktuelle klinische Studien:
Rekrutierend:
• IM027-040: Lysophosphatidsäure-Rezeptor 1 (LPA1) Antagonist bei IPF und PF-ILD (non-IPF progressive fibrotic ILD) (Bristol Myers Squibb) (antifibrotische Begleitmedikation erlaubt)
• Galactic-1: Galectin3-Inhibitor inhalativ bei IPF über 1 Jahr (FVC>45% DLCO>30-79%) (Galecto Biotech AB)
• FGCL-3019-091 ZEPHYRUS: Pamrevlumab: anti-CTGF (connective tissue growth factor) bei IPF (i.v. Applikation) ohne antifibrotische Begleitmedikation, aber mindestens ein Antifibrotikum muß versucht und wieder abgesetzt worden sein (z.B. wg. Nebenwirkungen oder Ineffektivität).
In Vorbereitung:
• PLN-74809-IPF-202: Integrin-Inhibitor (avß6+avß1) bei IPF 28 Tage lang (VK45-90%; DLCO>30%) (Pliant Therapeutics Inc)
• WA42293 Starscape: PRM-151 (recombinant human pentraxin-2) i.v. in IPF über 1 Jahr (Roche) (antifibrotische, Pirfenidon oder Nintedanib, Begleitmedikation erlaubt aber auch ohne Begelitmeidkation Rekrutierung möglich)
• INSIGHTS-ILD: Follow-up IIT-Studie zu INSIGHTS-IPF: 4 Jahre, PI J. Behr und D. Pittrow via GWT-Dresden, antifibrot. Therapie: nur noch PF-ILD (900 Patienten in 3 Jahren)
• Boehringer-Ingelheim PDE-4-Inhibitor in IPF (in Vorbereitung).
Prof. Dr. med. Nikolaus Kneidinger
Die Lungentransplantation ist ein mittlerweile etabliertes Therapieverfahren für irreversible, fortgeschrittene, chronische Lungenerkrankungen. Die bereits 1990 gegründete Munich Lung Transplant Group umfasst vier Kliniken:
- Klinik für Thoraxchirurgie
- Klinik für Herzchirurgie
- Klinik für Anästhesiologie
- Medizinische Klinik und Poliklinik V für Pneumologie.
Das LMU Klinikum und die Munich Lung Transplant Group betreiben eines der weltweit führenden Lungentransplantationsprogramme mit jährlich 60 bis 100 Lungentransplantationen. Wissenschaftlich werden alle Aspekte der Lungentransplantation untersucht. Diese umfassen sowohl die Kandidatenauswahl und die optimale Vorbereitung als auch das perioperative Management und eine Optimierung der Transplantationsnachsorge und Immunsuppression. Besondere Schwerpunkte liegen hierbei auf der Erforschung des chronischen Lungentransplantatversagens (chronic lung allocraft dysfunction; CLAD) sowie die Anwendung neuer therapeutischer Optionen. Der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Vorhersage von Prognose und Therapieansprechen haben hier eine große Bedeutung. Auch die enge Zusammenarbeit mit anderen Transplantationszentren ermöglicht einen raschen Erkenntnisgewinn und die zeitnahe Umsetzung in den klinischen Alltag.“
Jährliche Anzahl der Lungentransplantationen seit Gründung der MLTG im Jahr 1990
Im Bereich der Grundlagenforschung besteht eine Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München zur Etablierung von Cathepsin B als Biomarker und möglichen therapeutischen Ansatz bei Patienten mit chronischen Lungentransplantatversagen im Sinne eines Bronchiolitis obliterans Syndroms (BOS). Eine durch das Deutsche Zentrum für Lungenforschung finanzierte Studie (CATBOS-Projekt) wird gemeinsam mit der Arbeitsgruppe von Dr. Önder Yildirim am Helmholtz Zentrum München durchgeführt.
Im Bereich klinischer Studien wird aktuell eine prospektive, randomiserte, Placebo-kontrollierte Untersuchung zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von inhalativ verabreichtem, liposomal verkapselten Cyclosporin A zur Therapie des frühen BOS nach Lungentransplantation durchgeführt (BOSTON-Studie).
Aktuelle klinische Studien:
• A Clinical Trial to Demonstrate the Efficacy and Safety of Liposomal Cyclosporine A Inhalation Solution in the Treatment of CLAD/Bronchiolitis Obliterans Syndrome in Patients Post Single Lung Transplant (BOSTON-1)
• A Clinical Trial to Demonstrate the Efficacy and Safety of Liposomal Cyclosporine A Inhalation Solution in the Treatment of CLAD/Bronchiolitis Obliterans Syndrome in Patients Post Double Lung Transplant (BOSTON-2)
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Mitarbeitende der Munich Lung Transplant Group 2021
Prof. Dr. med. Nikolaus Kneidinger
Sekretariat: Fr. M. Wenzel
Kris de Boeck: Cystic fibrosis in the year 2020: A disease with a new face.
Acta Paediatrica 2020; 109:893-899
Unser Mukoviszidose-Zentrum für Erwachsene wurde 1995 gegründet, aktuell betreuen wir ca. 250 Patienten zwischen 18 und 80 Jahren. Mit der Christiane Herzog Ambulanz der Haunerschen Kinderklinik besteht eine gute Kooperation. Im Vordergrund steht bei uns die umfassende interdisziplinäre Betreuung unsere Patienten nach Transition, immer wieder stellen wir aber auch die Erstdiagnose im Erwachsenenalter. Wir nehmen am Mukoviszidose-Register sowie dem Benchmarking-Projekt des Registers teil. Über das Studiennetzwerk CF-CTN des Muko eV sowie über das europäischen Studiennetzwerkes ECFS-CTN sind wir an allen aktuellen relevanten Studien beteiligt (z.B. CFTR-Modulator-Studien, inhalative Antibiotika-Studien, Covid 19-Antikörperstudie CAR-CF).
Aktuelle klinische Studien:
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Die pulmonale Hypertonie bzw. pulmonal arterielle Hypertonie (PAH) ist eine seltene und prognostisch stark belastete Erkrankung der Lungengefäße, welche zu einer zunehmenden Obliteration des Gefäßquerschnittes führt. In der Folge kommt es zu einem Anstieg des Drucks in den Lungenarterien mit der Folge einer zunehmenden Belastung und schließlich eines Versagens der rechten Herzkammer. Neben der eigenständig, idiopathisch, auftretenden pulmonal arteriellen Hypertonie (iPAH) findet sich eine präkapilläre pulmonale Hypertonie auch bei zahlreichen chronischen Lungenerkrankungen wie COPD und interstitielle Lungenerkrankungen. Eine postkapilläre pulmonale Hypertonie wird bei Erkrankungen der linken Herzkammer oder deren Herzklappen (Aortenklappe, Mitralklappe) beobachtet; Sie kommt durch einen primären Anstieg des pulmonal venösen Drucks zustande. Daneben gibt es auch Mischformen aus prä- und postkapillärer pulmonaler Hypertonie. Die genaue Differenzialdiagnose und Charakterisierung von Patienten mit pulmonaler Hypertonie ist zentrale Aufgabe dieser Arbeitsgruppe. Darüber hinaus beteiligt sich die Arbeitsgruppe am COMPERA Register, einem europäischen Register für pulmonale Hypertonie-Patienten welches bereits zahlreiche Beiträge zur Charakterisierung und Therapie von Patienten mit pulmonaler Hypertonie geleistet hat. Die Arbeitsgruppe ist zudem aktiv im Bereich der klinischen Studien und bietet so den betroffenen Patienten auch neueste Therapieoptionen an.
-
Aktuell übliche 3-Klassen Riskostratifzierung
-
Anhand von COMPERA-Auswertungen neu vorgeschlagene 4-Klassen-Risikostratifzierung
-
Veränderung der Risikostratizierung im 4-Klassen-Modell vor Therapie und zum ersten Follow-Up
Quelle: COMPERA 2.0: A refined 4-strata risk assessment model for pulmonary arterial hypertension, Hoeper et al. ERJ 2021
Aktuelle klinische Studien:
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Das Lungenkarzinom ist bei Frauen wie bei Männern die zweithäufigste Tumorentität, jedoch nach wie vor die am häufigsten zum Tode führen Tumorerkrankung weltweit. Nichts desto trotz konnten in den letzten Jahren immense Fortschritte in der Behandlung maligner Lungenerkrankungen erzielt werden. Die zielgerichtete Therapie von Lungenkarzinomen mit spezifischen Treibermutationen sowie die breite Einführung der Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren habe die thorakale Onkologie zu einem der bewegtesten onkologischen Felder werden lassen. Durch diese neuen Therapieansätze konnte die Prognose vieler Patienten in den letzten Jahren deutlich verbessert werden.
Die Arbeitsgruppe Thorakale Onkologie befasst sich mit Tumorerkrankungen der Lunge, des Mediastinums und der Pleura. Neben dem Angebot aller aktuell zur Verfügung stehender Therapieoptionen ist die Arbeitsgruppe mit zahlreichen Studien an der Entwicklung neuer Therapien befasst. Im Mittelpunkt stehen hier neue Medikamente zur zielgerichteten Therapie aktivierender Treibermutationen sowie immuntherapeutische Therapiekonzepte.
Lungenkarzinom im linken Unterlappen mit ipsi- und kontralateralen
mediastinalen Lymphknotenmetastasen (Radiologie LMU Klinikum)
Optimale Behandlung von Patienten mit Lungentumoren bedarf eines interdisziplinären Teams. Zusammen mit den Asklepios Fachkliniken Gauting ist das Lungentumorzentrum München (LTZM) eines der größten Deutschlands. Enge Kooperationen mit der Thoraxchirurgie (Prof. Hatz), der Strahlentherapie (Pro. Belka) und der Pathologie (Prof. Klauschen/Prof. Neumann) ermöglichen auch komplexe wissenschaftliche Untersuchungen. Als Mitglied des nationalen Netzwerks gnomischer Medizin (nNGM) liegt ein Schwerpunkt der Arbeitsgruppe auf der Genotypisierung von Lungentumoren mittels Next-Generation Sequencing (NGS).
Grundlagenwissenschaftliche Studien sollen zur Charakterisierung der immunologischen Tumorumgebung im Gewebeverband und zur Entwicklung von Biomarkern und zur Verbesserung von Therapieentscheidungen beitragen.
Heatmaps visualizing the immune cell composition in (A) tumor tissue, (B) affected LNs, (C) N1 ntbLNs and (D) N2 ntbLNs.,
Sellmer et al. T-cell exhaustion as predictor of survival in surgically-treated early-stage NSCLC, submitted 2021
In Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Herrn Dr. Georgios Stathopoulos vom Helmholtz Zentrum München werden außerdem grundlagenwissenschaftliche Projekte zu Lungentumoren und malignen Pleuraerkrankungen mit K-RAS Mutationen entwickelt.
Aktuelle klinische Studien:
- Zahlreiche Phase II-III Therapiestudien für NSCLC und SCLC Patienten ohne spezifische Treibermutationen in verschiedenen Therapielinien (Immuntherapie, Chemotherapie, Immunmodulation)
- Therapiestudien und Early-Access Programme für Patienten mit aktivierenden Treibermutationen (EGFR, ALK, RET, ROS-1, K-RAS, c-MET u.a.)
- Diverse Registerstudien und Nicht-interventionelle Studien (nNGM, CRISP)
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Prof. Dr. med. Amanda Tufman
Studiensekretariat (Thorakale Onkologie): Dr. Astrid Borgmeier, Regine Zauber (089-4400-55393/57612)
Das Schneefernerhaus liegt in einer Höhe von 2650 m und damit gerade über der Schwellenhöhe von 2500 m, in der gesunde Menschen sich für einen Daueraufenthalt akklimatisieren müssen. Für Patienten mit Vorerkrankungen (z. B. Herz- oder Lungenerkrankungen) kann bereits diese Höhe ein Problem darstellen. Darüber hinaus ist der durchschnittliche Luftdruck am Schneefernerhaus äquivalent mit dem Kabineninnendruck der in Verkehrsflugzeugen herrscht. Auf Grund der Höhenlage ist die Station zudem deutlich geringer mit allergenen Pollen und bestimmten anthropogenen Luftschadstoffen belastet.
Damit stellt das Schneefernerhaus einen idealen Standort für höhenmedizinische und allergologische Studien, aber auch Flugtauglichkeitsuntersuchungen dar.
Das Hochgebirgsklima stellt für den menschlichen Körper eine besondere Herausforderung dar. Neben der höhenbedingten Sauerstoffarmut wirken sich der erniedrigte Luftdruck, Temperaturextreme, Veränderungen der Luftfeuchtigkeit und Strahlungsexposition direkt und indirekt auf den menschlichen Organismus aus. Dieser kann sich anhand unterschiedlicher Mechanismen an die Bedingungen anpassen. In besonderem Weise betrifft dies die Lunge, welche mit jedem Atemzug direkt mit der Umwelt interagiert. Die Höhenmedizin der LMU München hat es sich zur Aufgabe gemacht diese Auswirkungen auf den gesunden und erkrankten Organismus zu untersuchen und die Reaktion des Organismus besser zu verstehen. Den Schwerpunkt der Forschung legen wir auf Untersuchungen praktisch relevanter Fragestellungen.
Hierzu zählen Untersuchungen wie Patienten mit Lungenerkrankungen (z.B. Asthma, COPD, Lungenhochdruck) auf die Hochgebirgseinflüsse reagieren und wie mögliche negative Auswirkungen verhindert oder gemindert werden können, aber auch positive Einflüsse gezielt zur Verbesserung der Gesundheit genutzt werden können.
Aber auch die Untersuchung gesunder Probanden liefert wichtige Erkenntnisse bezüglich der Auswirkungen auf die Höhenexposition und erweitert so unser Verständnis auf die Anpassungsmechanismen des menschlichen Körpers, insbesondere der Lungen und des Lungenkreislaufs. Eine Besonderheit des Schneefernerhauses ist das durch die Höhenlage ähnliche Luftdruck- und Sauerstoffverhältnisse wie an Bord eines Langstreckenfluges herrschen.
Hierdurch lassen sich die Ergebnisse teilweise auf Flugreisende übertragen, wodurch die Bedeutung der gewonnenen Erkenntnisse noch erweitert wird. Zudem lassen sich spezielle Fragestellungen in einem gut erreichbaren und sehr gut ausgestatteten Setting untersuchen.
Aktuelle klinische Studien:
Auswirkungen einer akuten Höhenexposition auf Asthma bronchiale
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Ansprechpartner
Prof. Dr. med. Katrin Milger-Kneidinger
OA Dr. Pontus Mertsch
Dr. Jeremias Götschke
Aktuelle Studien:
SNORE-Studie- Untersuchung der Rolle von Thrombozyten und ihrer Subpopulationen als potentieller Biomarker in der Diagnostik des OSAS.
Die aktuell laufenden experimentellen und klinischen Studien unterliegen einem kontinuierlichen Wechsel und können bei den jeweiligen Leiter*innen der Forschungsbereiche erfragt werden.
Dr. med. Jeremias Götschke
OA Dr. med. Pontus Mertsch
Die Medizinische Klinik und Poliklinik V ist über das CPC-M bioArchive mit allen grundlagenwissenschaftlichen Arbeitsgruppen des CPC-M und mit dem Datawarehouse des Deutschen Zentrums für Lungenforschung vernetzt und hat über die LMU Ethikkommission einen geregelten Zugriff auf Daten und Proben von mehreren Tausend Patienten unterschiedlicher Krankheitsentitäten einschließlich der dokumentierten klinischen Verläufe. Auf diese Weise ist die Medizinische Klinik V auch an zahlreichen wissenschaftlich hochkarätigen Forschungsanträgen und Publikationen beteiligt (siehe Abbildung rechts).
Zoom aktiviert
Der Zugang zu diesen Daten steht jedem klinisch-wissenschaftlich wie auch Grundlagen-wissenschaftlich tätigem Mitglied des CPC-M nach entsprechender Darstellung des Projekts und nach Befürwortung durch das Steering-Kommittee des CPC-M bioArchives offen. Über einen „broad consent“ ist die Nutzung dieser Daten auch für die Ethikkommission der LMU konsentiert.
Die Skizzierung des Antragsverfahrens zeigt der Auszug aus dem CPC-M bioArchive Newsletter 11/2021: