Erweitertes Behandlungskonzept im Rahmen der Integrierten Versorgung
Was ist die Integrierte Versorgung Kopfschmerz?
Die Integrierte Gesundheitsversorgung für Kopfschmerzpatienten (IGV-Kopfschmerz) stellt ein Behandlungsmodell dar, bei dem Spezialisten aus dem (teil-)stationären und ambulanten Bereich anhand evidenzbasierter Methoden zusammenarbeiten, um eine optimale Versorgung von Kopfschmerzpatienten zu gewährleisten. Das multimodale Team des Oberbayerischen Kopfschmerzzentrums am Universitätsklinikum Großhadern arbeitet zusammen mit niedergelassenen Ärzten und teilnehmenden Krankenkassen und kann so eine umfassende und sektorenübergreifend koordinierte Behandlung garantieren.
Bei Ihrem ersten Besuch bei uns wird in Zusammenarbeit von Ärzten, Psychologen und ggf. Physiotherapeuten ein individuell auf Sie abgestimmtes Therapiekonzept erstellt und falls nötig bei Verlaufsterminen modifiziert. Die langfristige ambulante Betreuung übernimmt anschließend ein in der Kopfschmerztherapie geschulter niedergelassener Neurologe.
Ihre Vorteile durch die Integrierte Versorgung:
- Ausführliche Diagnostik ohne unnötige Doppeluntersuchungen bei verschiedenen Ärzten
- Behandlung durch ein multimodales Team (medikamentöse und nichtmedikamentöse Behandlung)
- Therapie nach den neuesten Erkenntnissen der Medizin
- Kurzfristige Terminvergabe
Sind Sie bei einer der teilnehmenden Krankenkassen versichert, dann können Sie die Angebote der Integrierten Versorgung ohne zusätzliche Kosten nutzen.
Wer kann teilnehmen? – Derzeit kooperierende Krankenkassen
Versicherte folgender Krankenkassen können teilnehmen.
Bei verschiedenen anderen Krankenkassen besteht die Möglichkeit, einen Antrag auf Kostenübernahme für die Teilnahme an der Tagklinikwoche oder eine Biofeedbackbehandlung zu stellen. Sprechen Sie uns gerne an.
Unser Behandlungskonzept im Rahmen der Integrierten Versorgung
Bei Ihrem ersten Termin
Medizinische Diagnostik und Behandlung
Bei der Erstvorstellung erfolgt ein ausführliches ärztliches Gespräch und eine neurologisch-körperliche Untersuchung. Meist lässt sich auf dieser Grundlage bereits eine Diagnose stellen. In manchen Fällen ist noch eine Zusatzdiagnostik notwendig, die, wenn möglich, direkt im Anschluss durchgeführt wird.
Das Krankheitsbild wird mit Ihnen genau besprochen und es werden Behandlungsempfehlungen gegeben, die sowohl medikamentöse als auch nichtmedikamentöse Maßnahmen umfassen können.
In den meisten Fällen hat die Kopfschmerzbehandlung drei Säulen:
Der Arzt oder die Ärztin wird mit Ihnen besprechen, welche der drei Säulen bei Ihnen notwendig sind, und mit Ihnen gemeinsam für Sie geeignete Verfahren oder Medikamente auswählen.
Psychologische Diagnostik und Behandlung
Zusammen mit einer Psychologin suchen Sie auf Grundlage des biopsychosozialen Modells nach Faktoren, die Ihre Kopfschmerzen positiv oder negativ beeinflussen. Sie werden ausführlich über nichtmedikamentöse Möglichkeiten zur Kopfschmerzbehandlung und zum Umgang mit dem Schmerz beraten.
Einen Überblick über nichtmedikamentöse Prophylaxemöglichkeiten finden Sie hier.
Physiotherapeutische Diagnostik und Behandlung
Durch einen Physiotherapeuten wird Ihre körperliche Funktionsfähigkeit untersucht und eingeschätzt. Der Focus liegt dabei auf den Punkten Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination. Mögliche Funktionseinschränkungen in diesen Bereichen, wie z.B. Muskelverspannungen, können mitverantwortlich für Ihre Beschwerden sein. Darüber hinaus kann Ihnen der Physiotherapeut individuelle Übungen empfehlen und Sie bezüglich geeigneter Ausdauersportarten beraten.
Weiterführende Behandlungsangebote innerhalb der Integrierten Versorgung
Je nach Schwere der Kopfschmerzen und Ihrer kopfschmerzbedingten Beeinträchtigung empfehlen wir Ihnen die Teilnahme an einem der drei nachfolgenden Behandlungsangebote.
Tagklinik
In unserem einwöchigen tagklinischen Programm erwerben Sie umfangreiches und aktuelles Wissen über Ursachen und Behandlung von Kopfschmerzen aus ärztlicher, psychologischer und physiotherapeutischer Sicht. Das Programm findet in Gruppentherapien statt und wird durch ärztliche und psychologische Einzeltermine ergänzt.
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Ablauf der Tagklinik am Oberbayerischen Kopfschmerzzentrum:
Biofeedback
Mit Hilfe von Biofeedback werden normalerweise unbewusst ablaufende psychophysiologische Prozesse durch Rückmeldung wahrnehmbar gemacht und Sie können lernen, diese zu steuern. Die gute Wirkung von Biofeedback in der Behandlung von Kopfschmerzen ist durch zahlreiche Studien belegt. Bei Spannungskopfschmerz erlernen Sie insbesondere, Ihre Muskulatur willentlich zu entspannen. Auch andere Entspannungstechniken, z.B. Atemtechniken, können mithilfe von Biofeedback besonders effektiv erlernt werden. Bei Migräne bringt Handerwärmungstraining als allgemeine Entspannung in Kombination mit Vasokonstriktionstraining (bei dem Sie erlernen können, die Schläfenarterie willentlich zu verengen) die beste Wirksamkeit. Im Rahmen der Integrierten Versorgung können Sie 10 Sitzungen mit Biofeedback üben.
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Entspannungstraining
Ein in der Schmerztherapie häufig und sehr erfolgreich eingesetztes nicht-medikamentöses Verfahren ist die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen. Am Oberbayerischen Kopfschmerzzentrum haben Sie die Möglichkeit diese Entspannungsmethode innerhalb einer Gruppe zu erlernen. Darüber hinaus erfahren Sie hier Wissenswertes und Nützliches rund um das Thema Kopfschmerz.
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