Aortenbogenerkrankungen
Operationen am Aortenbogen stellen von je her eine Herausforderung dar, denn zum einen wird von hier aus das Gehirn und Teile des Rückenmarks über die Halsschlagadern (Carotiden) und Wirbelsäulenarterien (Vertebralarterien) mit Blut versorgt, zum anderen sind Erkrankungen des Aortenbogens häufig nicht alleinig auf diesen begrenzt. Dementsprechend bedarf es für die offene Operation am Aortenbogen anspruchsvoller Verfahren, um das zentrale Nervensystem und die Bauchorgane während des Eingriffes zu schützen. Die Mitarbeiter des UAZLMU waren zu großen Teilen an der Entwicklung und Einführung solcher Techniken in die klinische Routine beteiligt.
Überschreitet die Erweiterung der Aorta die Grenzen des Bogens bis in den absteigenden Teil, kommen so genannte Hybridprothesen, bestehend aus einer klassischen Rohrprothese und einem Gefäßstent zum Einsatz. Dieses Verfahren wird allgemein hin als Frozen-Elephant-Trunk Verfahren bezeichnet. An der Konzeption und klinischen Einführung dieser nunmehr weltweit angewandten Technik waren Mitarbeiter des UAZLMU in der Vergangenheit maßgeblich beteiligt. Die kontinuierliche Weiterentwicklung hat nun dazu geführt, daß nach fast 12 Jahren Entwicklungszeit im eigenen Haus in Kürze eine völlig neuartige Hybridprothese kommerziell und CE-zugelassen zur Verfügung stehen wird. Alternativ haben sich in den letzten Jahren auch neuartige endovaskuläre, also schonende Verfahren etabliert, die technisch allerdings sehr anspruchsvoll und nicht für jeden Patienten geeignet sind. Die technische Entwicklung auch dieser Verfahren wurde wegweisend durch Mitarbeiter am UAZLMU geprägt.