PallVit-Onkologie
Perspektiven und Einstellungen von Ärzt:innen gegenüber der Anwendung palliativmedizinischer, klinischer Assessments in der allgemeinen, stationären Palliativversorgung
Hintergrund
Differenziert wird Palliativversorgung in Deutschland bislang über den Spezialisierungsgrad (spezialisierte vs. allgemeine Versorgung) und über das Setting, in dem die Versorgung realisiert wird (ambulant vs. stationär). Gleichzeitig sollte ein palliativmedizinischer Versorgungsbedarf schon frühzeitig, d.h. vor Eintritt in spezialisierte Versorgungsstrukturen, identifiziert werden, um lebenslimitierend erkrankten Patient:innen proaktiv eine adäquate palliative Mitbetreuung schon ab Beginn des Krankheitsverlaufs anbieten zu können. Dies stellt in der Praxis bislang jedoch eine große Herausforderung dar, da nur wenige Screeninginstrumente zur Erfassung des Bedarfs existieren und diese nur sehr vereinzelt in der deutschen Sprache validiert sind. Basierend auf früheren, internationalen Studien wurden im Rahmen eines Mixed-Methods-Projekts COMPANION eine Assessment-Batterie aus fünf verschiedenen standardisierten, validierten Instrumenten, bestehend aus Palliativphase; IPOS; AKPS; Barthel Index sowie PCPSS, als sog. 'Palliative Vitalparameter‘ eingeführt. Die verwendeten Assessments dienen der Erfassung und Beschreibung der Patient:innensituation sowie deren Entwicklung im Versorgungsverlauf. Ein routinemäßiger Einsatz der Palliativen Vitalparameter in der allgemeinen, stationären Patient:innenversorgung könnte gewinnbringend für die frühzeitige Identifikation palliativmedizinischen Versorgungsbedarfs sein und die rechtzeitige palliativmedizinische Mitversorgung fördern.
Ziele und Vorgehen
Primäres Ziel:
Ziel des Forschungsprojekts war die Exploration der Einstellungen von Ärzt:innen, die in stationär-onkologischen Versorgungsstrukturen der allgemeinen Palliativmedizin tätig sind, gegenüber klinischen, palliativmedizinischen Assessments (‚Palliative Vitalparameter‘).
Sekundäre Ziele:
1. Einschätzung der Anwendbarkeit der Palliativen Vitalparameter in der allgemeinen, stationären Palliativversorgung.
2. Identifikation subjektiv wahrgenommener Vorteile der Nutzung der Palliativen Vitalparameter aus der Perspektive von Kliniker:innen der allgemeinen, stationären Palliativversorgung.
3. Beschreibung von vermuteten Schwierigkeiten und Hürden im Kontext der Nutzung der Palliativen Vitalparameter in der allgemeinen, stationären Palliativversorgung.
Förderung
Verein zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München (WiFoMed)
Projektleitung
Wissenschaftliche Mitarbeiterin