Sedierung
Die gezielte Sedierung um Leiden an anderweitig nicht kontrollierbaren Symptomen am Lebensende zu lindern, ist eine häufige und gleichzeitig kontrovers diskutierte Praxis. Sie wird sowohl in der spezialisierten Palliativversorgung durchgeführt, also z.B. auf Palliativstationen, als auch in der allgemeinen Palliativversorgung wie z.B. auf Krankenhaus-Normalstationen und in Pflegeheimen.
Allgemeine Palliativversorgung:
In Deutschland liegen bisher keine empirischen Daten zu Praxis und Herausforderungen von Sedierung in der allgemeinen Palliativversorgung vor. Solche Daten sind erforderlich, um die aktuelle Handlungspraxis und mögliche Herausforderungen von Gebrauch von Sedativa und Sedierung am Lebensende in der allgemeinen Palliativversorgung besser zu verstehen. Darüber hinaus können sie dazu dienen, Leitlinien und andere Unterstützungsangebote für Ärzt:innen und Pflegende anzupassen oder neu zu entwickeln.
Spezialisierte Palliativversorgung:
Die vorhandenen empirischen Daten deuten darauf hin, dass die klinische Praxis trotz des Vorliegens von Leitlinien zu Sedierung weiterhin sehr unterschiedlich ist. Eine Ursache hierfür ist wahrscheinlich ein uneinheitliches Verständnis von „Sedierung in der Palliativversorgung“ oder „palliativer Sedierung“. Der Diskussion über Gebrauch von Sedativa und gezielte Sedierung in der Palliativversorgung mangelt es bislang an einem Rahmenwerk, das verschiedene Formen der Sedierung unter Berücksichtigung klinisch, ethisch und rechtlich relevanter Aspekte differenziert. In Deutschland besteht zudem bisher ein Mangel an empirischen Daten zu klinischen Aspekten der Sedierungspraxis, zum Verständnis von verschiedenen Formen der Sedierung sowie zu Erfahrungen und Einstellungen dazu seitens der Behandelnden und der betroffenen Patient:innen und ihrer Angehörigen. Im Rahmen eines Verbundprojektes wurden Handlungsempfehlungen für Deutschland entwickelt.
Ansprechpartnerin: Prof. Dr. med. Eva Schildmann
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