Immunphänotypisierung
Leitung: Prof. Dr. med. Marion Subklewe
weitere Mitarbeiter:innen: Dr. med. Veit Bücklein, Elke Habben, Bianca Kirschbaum, Andrea Kostrau, Ewelina Zientara
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an
Montag –Freitag: 8:00-16:00 Uhr Samstag: 8:30-13:00 Uhr
Die Immunphänotypisierung ermöglicht mittels Identifikation von zellmembranständigen und intrazellulären Antigenen die Subtypisierung von Zellen über die rein morphologische Beurteilung hinaus und ist damit zentraler Bestandteil der hämatologischen Diagnostik. Durch Multicolor-Durchflusszytometrie mit bis zu 8 Farben kann die Expression mehrerer Antigene auf einzelnen Zellen untersucht werden; die hieraus erstellten Expressionsprofile lassen Rückschlüsse auf die Linienzugehörigkeit (myeloisch vs. lymphatisch) und Entwicklungsstufe der Zelle zu. Durch Interpretation dieser Profile lassen sich dann z.B. Lymphom-Subentitäten voneinander abgrenzen.
Typische Indikationen zur Durchführung einer immunphänotypischen Diagnostik sind z.B.:
Akute Leukämien
- Abgrenzung lymphatisch/myeloisch
- Identifikation von therapierelevanten Antigenen (z.B. CD20-Expression bei ALL, Multiplem Myelom)
- Identifikation von Markern, deren Expression mit definierten genetischen Aberrationen assoziiert sind
- Identifikation von prognoserelevanten Markern
- Identifikation von Markern zur Bestimmung einer minimalen Resterkrankung (minimal residual disease, MRD)
Lymphome
- Unterscheidung reaktiver und maligner Veränderungen
- Identifikation der Linienzugehörigkeit (B- vs. T-lymphatisch)
- Identifikation der Lymphom-Subentität (z.B. CLL vs. Mantelzelllymphom vs. follikuläres Lymphom)
- Nachweis von malignen Zellen in Liquor, Pleuraerguss oder Aszites
- Verlaufsbeurteilung bei bekannter Ausschwemmung/Knochenmarkinfiltration
- Identifikation von prognoserelevanten Markern (z.B. ZAP70-Expression bei CLL)
- TCR-Analyse (TCR Vß Repertoire Kit)
Einzusendendes Untersuchungsmaterial:
- Knochenmark: 5-10 ml, bevorzugt mit EDTA antikoaguliert
- Peripheres Blut: 10-20 ml, bevorzugt mit EDTA antikoaguliert
- Liquor: 2 ml (bei geringer Zellzahl ggf. auch mehr)
- Pleuraerguss/Aszites: 20-50 ml
Stand: 7. Juli 2022; inhaltlich verantwortlich: Prof. Dr. med. Marion Subklewe