HANSON - Hypertonic saline nasal spray for respiratory tract infections
Atemwegsinfekte sind weltweit verbreitet und belasten Betroffene sowie Gesundheitssysteme erheblich. Studien aus Großbritannien zeigen, dass die frühzeitige Anwendung von kochsalzhaltigem Nasenspray bei Erwachsenen und Kindern die Krankheitsdauer sowie den Antibiotikaverbrauch senken kann. Bei Erwachsenen wurde eine isotone (0,9 %), bei Kindern eine hypertone (2,7 %) Kochsalzlösung verwendet.
Vor diesem Hintergrund untersucht diese cluster-randomisierte, kontrollierte Studie, ob die frühzeitige Anwendung eines hypertonen Nasensprays die Krankheitsdauer bei Erwachsenen mit Atemwegsinfekten verkürzen kann. An der Studie beteiligen sich 13 allgemeinmedizinische Institute mit etablierten Forschungspraxennetzen (z. B. BayFoNet, FoPraNet-BW, RESPoNsE).
Insgesamt 200 hausärztliche Praxen werden per Zufall drei Gruppen zugeordnet: zwei Interventionsgruppen (häufige Anwendung: 6× täglich; seltene Anwendung: 2× täglich, jeweils zwei Hübe pro Nasenloch) sowie eine Kontrollgruppe mit üblicher Versorgung. Geplant ist der Einschluss von 3860 Personen ohne akute Erkältung, die über zwölf Monate nachverfolgt werden.
Untersucht werden die Dauer von Atemwegserkrankungen, mögliche psychischen Komorbiditäten, die Anzahl der Krankschreibungen, Arztbesuche und Krankenhauseinweisungen, Fahrtzeiten und Wartezeiten auf Arzttermine. Zudem werden eingenommene Antibiotika, erfolgte Impfungen und die Impfbereitschaft ermittelt. Eine gesundheitsökonomische Analyse soll potenzielle Kosteneinsparungen aufzeigen. Zusätzlich wird in einer Prozessevaluation geprüft, welche Faktoren die Umsetzung in der Praxis fördern oder behindern und wie Betroffene die Intervention erleben.
Die Studie startet offiziell zum 01.01.2026.
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PD Dr. rer. nat. habil. Linda Sanftenberg, M.Sc.
wissenschaftliche Mitarbeiterin, erweiterte Institutsleitung
stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Aktionsbündnisses Impfen NABI