PARTNER-Studie
Fast 9 Millionen Einweisungen ins Krankenhaus pro Jahr werden in Europa auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAWs) zurückgeführt, von denen etwa die Hälfte vermeidbar sind. Auch in Deutschland wurden in einer Studie an vier großen Universitätskliniken 6,5% aller Behandlungsfälle in der Notaufnahme auf eine UAW zurückgeführt.
Das Risiko ist insbesondere bei älteren Patienten (65+) mit Multimedikation (gleichzeitige Einnahme von ≥ 5 Arzneimitteln) erhöht. Bei diesen Patienten können UAWs schwerwiegende Folgen haben, die nicht nur zu akuten Ereignissen führen, sondern auch die Lebensqualität nachhaltig beeinträchtigen. Besonders relevant sind in diesem Zusammenhang Stürze mit Frakturen, kognitive Einschränkungen inklusive Delir, Herzarrhythmien sowie gastrointestinale Beschwerden, wie Ulcera, Blutungen und Obstipation.
Zur Prävention vermeidbarer UAWs empfehlen Leitlinien eine regelmäßige Medikationsanalyse, wobei in vielen Fällen ergänzend ein strukturiertes Medikationsmanagement sinnvoll ist, um die Patienten-Compliance zu fördern und die Effekte von Medikationsänderungen zu beobachten und ggf. darauf zeitnah reagieren zu können. Bei Medikationsanalyse und Medikationsmanagement setzt die PARTNER Studie auf eine intensivierte und koordinierte Zusammenarbeit von Hausärzten und Apothekern.