Pflegemanagement enteraler Fistel (Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde e.V. ©2023)
Inhalt
Das Curriculum zu dieser Fortbildung stammt von der Fachgesellschaft Stoma, Kontinenz und Wunde e.V.
Die Fortbildung ist in fünf Module Aufgeteilt, die jeweils einen Fortbildungstag darstellen:
- Modul: Einführung in das Seminar, Rechtliche Bedeutungen, Leitlinien, Richtlinien und Expertenstandards
- Modul: Anatomie, Physiologie, Pathologie
- Modul: Pflegefachliche Diagnostik bei enteralen Fisteln mit praktischen Übungen
- Mosul: Versorgungsprozess und Case- Management
- Modul: Besondere Behandlungsformen
Lernziele
Modul 1: Einführung in das Seminar, Rechtliche Bedeutungen, Leitlinien, Richtlinien und Expertenstandards
Lernziele:
- Die Teilnehmenden kennen die für ihr Handlungsfeld „Fistelmanagement“ relevanten Gesetze und Richtlinien. Sie können diese in ihrer Bedeutung für ihr Handlungsfeld einschätze und beurteilen.
- Die Teilnehmenden kennen die Bedeutung, Chancen Grenzen, Möglichkeiten von Delegation, Allokation, Substitution, Remonstration und Patientenautonomie.
- Die Teilnehmenden können Betroffene und Bezugspersonen zur Selbstpflege und Selbstversorgung anleiten, insbesondere zur Unterstützung der Adhärenz und zur Förderung des Selbstmanagements.
- Die Teilnehmenden kennen die relevanten aktuellen, fachbezogenen medizinischen und pflegerischen Leitlinien, Richtlinien, Empfehlungen, pflegerischen Expertenstandards.
Modul 2: Anatomie, Physiologie, Pathologie
Lernziele:
- Die Teilnehmenden verfügen über Grundlagenwissen zu Gründen und Mechanismen der Entstehung enteraler Fisteln, ihren Auswirkungen auf das Individuum und medizinisch/ pflegefachlichen Interventionsmöglichkeiten.
- Dabei sind sie in der Lage, pflegetherapeutische Maßnahmen auf die therapiebedingten und altersspezifischen Einschränkungen und Bedürfnisse anzupassen.
Modul 3: Pflegefachliche Diagnostik bei enteralen Fisteln mit praktischen Übungen
Lernziele:
- Die Teilnehmenden kennen pflegediagnostische Parameter/ Assessmentinstrumente bei enteralen Fisteln und sind in der Lage sie anzuwenden.
- Die Teilnehmenden können wissenschaftlich fundiertes Pflegewissen und individuelles Fallverstehen verknüpfen und für professionelles Handeln in der Pflege nutzen.
- Die Teilnehmenden können Menschen mit enteralen Fisteln und deren Bezugspersonen in den jeweiligen Therapieformen begleiten und pflegerische Interventionen zu Prävention und Behandlung im Rahmen des Pflegeprozesses theoriegeleitete gestalten und evaluieren.
- Die Teilnehmenden verfügen über Kenntnisse zu Prozessstandards in Bezug auf die Versorgung eines Menschen mit einer enteralen Fisteln.
- Die Teilnehmenden können unterschiedliche Indikationen für eine enterale und parenterale Ernährung auf Grundlage der entsprechenden Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e.V. (DGEM) identifizieren, verschiedene allgemein übliche Applikationswege anwenden und gemeinsam mit dem Verordner und einem beteiligten Lieferanten die Versorgung koordinieren.
- Die Teilnehmenden beherrschen die Fähigkeit den aktuellen Status der Wundheilung festzustellen und haben einen Überblick über die entsprechende evidenzbasierte Wundtherapie im Zusammenhang mit einer enteralen Fistel.
- Die Teilnehmenden wissen Screening Tools und Assessmentinstrumente zur Erkennung für Komplikationen bei Fistelbetroffenen einzusetzen und wenden diese an.
- Die Teilnehmenden verfügen über erweitertes Expertenwissen bezüglich verfügbarer Medizinprodukte zur Pflege und Versorgung von Menschen mit unterschiedlichen enteralen Fisteln.
- Die Teilnehmenden können die ökonomischen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen – auch im Hinblick auf ethische Konflikte – kritisch reflektieren und dies in ihren Handlungsoptionen berücksichtigen.
- Die Teilnehmenden kennen betriebswirtschaftliche Grundlagen im Handlungsfeld Fistelmanagement und können diese situativ anwenden und kritisch diskutieren.
- Die Teilnehmenden verfügen über Expertenwissen zur Durchführung evidenzbasierter Pflege und Versorgung von Menschen mit unterschiedlichen enteralen Fisteln.
- Die Teilnehmenden können Versorgungsvorschläge formulieren für die bedarfsgerechte Verordnung von Hilfsmitteln, Pflegehilfsmitteln und Verbandstoffen.
- Die Teilnehmenden kennen individuelle pflegerische und therapeutische Interventionen im stationären und ambulanten Bereich bei Menschen aller Altersgruppen mit enteralen Fisteln und können diese im multiprofessionellen und interdisziplinären Team umsetzen.
- Die Teilnehmenden beherrschen die grundlegenden Fertigkeiten zur Reinigung, Überwachung und Versorgung einer enteralen Fistel.
- Die Teilnehmen verfügen über ein vertieftes allgemeines Wissen zu ernährungsphysiologischen Grundlagen sowie über fachtheoretisches Wissen zur Erhebung des Ernährungsstatus und zur Berechnung des individuellen Energiebedarfs und der Nahrungszusammensetzung sowie über psychosoziale Aspekte bei diesen Betroffenen
Modul 4: Versorgungsprozess und Case- Management
Lernziele:
- Die Teilnehmenden können die ökonomischen und gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen kritisch reflektieren und dies in ihren Handlungsoptionen berücksichtigen.
- Die Teilnehmenden können Planungs-, Koordinations- und Steuerungsaufgaben im Fallmanagement bei Menschen mit enteralen Fisteln übernehmen.
- Die Teilnehmenden wissen um die Notwendigkeit und Bedeutung eines funktionierenden Netzwerkes in der Region und können zu Errichtung und Entwicklung solcher Netzwerke beitragen.
Modul 5: Besondere Behandlungsformen
Lernziele:
- Die Teilnehmenden können Menschen in kritischen Lebenssituationen gemäß dem Krankheitsgeschehen kompetent beraten und anleiten.
- Die Teilnehmenden können die Edukationsvoraussetzungen von Patienten/ Angehörigen analysieren unter besonderer Berücksichtigung der je individuellen Lebenssituation (z.B. Alter, Migration, Multimorbidität, soziales Umfeld).
- Die Teilnehmenden können Beratungsprozesse verantwortungsbewusst und unter Berücksichtigung eigener Grenzen zielgrupenspezifisch planen, durchführen, dokumentieren und evaluieren.
- Die Teilnehmenden können Patientenschulungen (Mikro- und Makroschulungen)/ - anleitungen adressatenbezogen planen, durchführen und evaluieren.
- Die Teilnehmenden erkennen Komplikationen bei Fistelpatienten und können Patienten und ggf. Bezugsperson/en und Nachversorger (ambulant und stationär) zu präventiven Maßnahmen beraten, zu pflegerischen Interventionen anleiten und diese evaluieren.
Umfang
Die 5 Module umfassen insgesamt 40 Bildungseinheiten
Ansprechpartner
Florian Spahn
Stomatherapeut LMU Klinikum
Marchioninistr. 15
81377 München
+49 89 4400 73574
81377 München
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