Peritonealkarzinose und primäre Tumore des Peritoneums
Allgemeines
Peritonealkarzinose bedeutet die Aussaat eines bösartigen Tumors im Bauchfell, welches den Bauchraum von innen auskleidet. Als Ursache kommen grundsätzlich alle Tumorerkrankungen des Bauchraumes in Frage, z. B.
- Dickdarmkrebs
- Magenkrebs
- Bauchspeicheldrüsenkrebs
- gynäkologische Tumoren (z. B. Eierstockkrebs).
- das Maligne peritoneale Mesotheliom
- das Pseudomyxoma peritonei.
Lange Zeit galt die Peritonealkarzinose als nicht mehr heilbare Stufe in der Entwicklung einer Tumorerkrankung. Fortschritte in der chirurgischen Technik, der Intensivmedizin und den begleitenden onkologischen Therapien haben hier jedoch zu einer Veränderung geführt: Zahlreichen Patienten kann geholfen werden, indem in einer Operation alle sichtbaren Tumorherde entfernt werden (Zytoreduktion) und anschließend eine sog. Hypertherme Intraperitoneale Chemotherapie (HIPEC) durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren wird unter Vollnarkose eine Stunde lang eine Chemotherapielösung in den Bauchraum geleitet, eine Erwärmung dieser Lösung verstärkt zusätzlich die Wirkung.
Die Therapie der Zytoreduktion und HIPEC kann durchgeführt werden sowohl wenn die Peritonealkarzinose bei Erstdiagnose des Tumors bereits vorhanden ist als auch wenn sich diese erst später im Verlauf der Erkrankung entwickelt hat. Für den Therapieerfolg entscheidend ist vor allem die Frage, ob die Tumorherde vollständig entfernt werden können. In unserer Sprechstunde erfolgt eine ausführliche Beratung des Patienten zur Frage des individuell optimalen Vorgehens. Häufig wird die Zytoreduktion und HIPEC mit einer Chemotherapie, die perioperativ durchgeführt wird, kombiniert. Daher besprechen wir alle Patienten in unserer interdisziplinären Tumorkonferenz.
Unsere Kompetenz für Ihre Behandlung
Innovative, interdisziplinäre Behandlungskonzepte
Die Behandlung von Metastasen und damit auch die Peritonealcarcinose bildet einen interdisziplinären Schwerpunkt unserer Klinik.
Im Zusammenhang mit der oben genannten HIPEC-Therapie waren wir eines der ersten Zentren in Deutschland, die diese Verfahren in der Klinik etabliert haben und verfügen daher über eine langjährige Erfahrung in der Indikationsstellung, der Therapiedurchführung und dem perioperativen Patientenmanagement.
Es ist unser ständiges Bestreben, die Behandlung dem aktuellsten Wissenstand anzupassen. Für fortgeschrittene Tumore sind multimodale Therapiekonzepte unter Einsatz von Systemtherapie und / oder Strahlentherapie fest etabliert und werden der Krankheitssituation eines jeden Patienten interdisziplinär individuell angepasst. Hierfür werden alle Patienten in unserer interdisziplinären gastrointestinalen Tumorkonferenz besprochen. Zusätzlich ermöglicht das molekulare Tumorboard, spezielle und zielgerichtete Therapien durchzuführen.
Informationen über unsere Sprechstundenzeiten und die Terminvereinbarung finden Sie unter folgendem Link:
Stationäre Patienten melden Sie bitte bei unserem Zentralen Patientenmanagement an. Weitere Informationen erhalten Sie unter folgendem Link: