Hämorrhoiden-Embolisation
Hämorrhoiden: Beschwerdesymptomatik
Das Hämorrhoidalleiden ist die häufigste Erkrankung des Enddarmss. Zugrundeliegend ist eine symptomatische Vergrößerung eines Gefäßkissens des Enddarms, des sogenannten Corpus cavernosum recti. Nach aktueller wissenschaftlicher Ansicht ist ein krankhaft gesteigerter Blutzufluss über die Enddarmschlagadern (Arteria rectalis superior/media) hierfür ursächlich.
Klinisch äußerst sich Hämorrhoidalleiden am häufigsten mit einer schmerzlosen Blutung; aber auch Juckreiz, unspezifisches Brennen, anale Sekretion sind mögliche Symptome. Eine Schmerzsymptomatik kann sich im Falle eines komplizierten Verlaufs entwickeln, beispielsweise bei Fissuren oder Inkarzerationen. Zur konservativen Basistherapie zählen u.a. Beratung bzgl. Ernährung und Hygiene, Stuhlregulierung, körperliche Betätigung sowie Gewichtsreduktion. Zur symptomatischen Therapie können zusätzlich lokal wirkende Lokalanästhetika, Glucocorticoide oder Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) verwendet werden. Bei einem Großteil der Patienten mit Hämorrhoidalleiden ist diese konservative Basistherapie ausreichend.
Viele Patienten benötigen jedoch eine darüber hinaus gehende Behandlung. Die proktologisch-interventionelle Therapie beinhaltet die Sklerosierungstherapie, die Gummibandligatur sowie die Infrarotkoagulation. In etwa 10% der Fälle ist ein operatives/chirurgisches Vorgehen des Hämorrhoidalleidens erforderlich. Mögliche Verfahren sind die u.a. offene Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan oder die geschlossene Hämorrhoidektomie nach Ferguson. Es ergeben sich hier mit den chirurgischen Eingriffen u.a. verbundene OP-Risiken, Narkoserisiken und Infektionsrisiken.
Wirkprinzip der Hämorrhoiden-Embolisation
Eine moderne minimal-invasive Behandlungsalternative bietet der interventionell-radiologische Behandlungsansatz mittels des gezielten Verschlusses (Embolisation) der Hämorrhoidalschlagadern (Äste der Arteria rectalis superior/media). Hierdurch wird die arterielle Durchblutung der Hämorrhoiden gezielt reduziert und Symptome können gelindert werden. Der gezielte Verschluss der Hämorrhoidschlagadern erfolgt in lokaler Betäubung (Lokalanästestie). Unter Röntgendurchleuchtung wird, i.d.R. über die Schlagader in der Leiste, ein kleinster Katheter gezielt in die Endäste der den Enddarm versorgenden Schlagadern vorgeschoben. Diese Endäste der Enddarmschlagadern werden schließlich mittels kleinster Metallspiralen (Coils) verschlossen.
Der große Vorteil dieser Behandlungsmethode liegt in dem schonenden Vorgehen für die Analkanal und die Enddarmregion, insbesondere wird der Schließmuskel des Anus nicht beeinträchtigt. Komplikationen wie u.a. Infektionen, Inkontinenz, Blutung Fisteln, Schmerzen oder Stenosen sind nicht zu erwarten.
Abbildung: Darstellung der Äste der Enddarmschlagadern unter Röntgendurchleuchtung . Nach Platzieren von Metallspiralen (Coils) in die Äste der Enddarmschlagadern auf beiden Seiten, zeigt sich eine deutlich reduzierte Durchblutung der für das Hämorrhoidalleiden ursächlichen Gefäßpolster.
Unser Therapieangebot
Als alternatives Therapieverfahren haben unsere Experten der interventionellen Radiologie mehrjährige Erfahrung in dieser schonenden Alternative. Gerne beraten wir Sie in unserer Ambulanz für interventionelle Radiologie / Mikrotherapie im Rahmen eines persönlichen Gesprächs. Termine hierfür und weitere Informationen für Ihren Besuch finden Sie unter dem Reiter Patienteninformation.