Tumorablation-/Entfernung
Die Klinik und Poliklinik für Radiologie hält alle etablierten, modernen Ablationsverfahren für maligne Tumore vor. Die Auswahl des optimal geeigneten Werkzeugs wird in Absprache mit den Patienten und interdisziplinär vorgenommen. Die Auswahl schließt die Verfügbarkeit operativer, auch minimal-invasiver Resektionen oder der perkutanen Präzisionsbestrahlung (SBRT oder MR-LINAC) am Klinikum mit ein. Das interventionelle Team der Radiologie hält neben thermischen Verfahren wie Radiofrequenzablation (RFA), Mikrowellenablation (MWA) oder hochfokussiertem MR-gesteuertem Ultraschall (HIFU) insbesondere auch die mit hoher Flexibilität in Tumorgröße und –lokalisation einsetzbare bildgeführte Brachytherapie vor.
Wirkprinzip der Brachytherapie
Die CT- oder auch MR-gesteuerte Brachytherapie ist ein Verfahren, dass durch das Team der Radiologie und Strahlentherapie der LMU und der Charité im Jahre 2004 entwickelt und erstmals als Technik publiziert wurde. Die Eingriffe werden durch ein gemeinsames Team aus der Klinik und Poliklinik für Radiologie und Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie durchgeführt. Besonderheit des Verfahrens ist die Kombination klassischer Iridium-192-Brachytherapie mit moderner Bildführung wie beispielsweise fluoroskopischer MRT oder CT.
Häufigstes Anwendungsgebiet sind primäre oder sekundäre Lebermalignome bzw. Metastasen, aber auch Lungentumore, Lymphknotenmetastasen an allen Orten, peritoneale, renale oder sogar kardiale Ablationen können angeboten werden, wenn dies onkologisch sinnvoll und in eine entsprechende Therapiestrategie aufgenommen ist.
Besonderer Vorteil der bildgeführten Brachytherapie ist der ubiquitäre Einsatz mit besonderem Vorteil in bewegten Organen, da die Fixierung des Katheters im Tumorinneren und die Bestrahlung von innen nach außen, ohne Rücksicht auf bspw. Atembewegung, sehr eng geführte Sicherheitssäume und eine äußerst präzise Bestrahlungsgeometrie erlaubt.
Dieser Umstand sowie die rein technisch fehlende Größenlimitation zeichnen die bildgeführte Brachytherapie gegenüber der perkutanen Stereotaxie aus - entsprechend kann die Zahl oder auch Größe von bspw. Lebermetastasen bei Brachytherapie diejenige bei stereotaktischen Bestrahlungen übersteigen, ohne die Leberfunktion zu gefährden. Entsprechend hat die CT- oder MR-gesteuerte Brachytherapie Eingang in eine Reihe von Leitlinien bei Oligometastasierung und insb. Lebermalignomen gefunden.
Unser Therapieangebot
Als alternatives Therapieverfahren haben unsere Experten der interventionellen Radiologie mehrjährige Erfahrung mit dieser Methode. Gerne beraten wir Sie in unserer Ambulanz für interventionelle Radiologie / Mikrotherapie oder in der Ambulanz der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie im Rahmen eines persönlichen Gesprächs. Termine hierfür und weitere Informationen für Ihren Besuch finden Sie unter dem Reiter Patienteninformation.