Krankheiten
Gefäßanomalien, die bereits bei der Geburt vorhanden sein können, oft aber auch erst während des Wachstums oder im Erwachsenenalter zu Tage treten, sind grundsätzlich selten und erfordern aufgrund ihrer Komplexität immer einen interdisziplinären Therapieansatz. Aufgrund dieser Rarität und der zeitgleich großen Heterogenität der Krankheitsbilder sind unsichere und inkorrekte Diagnosen häufig, was nicht selten zu einer verzögerten Therapie führt.
Gefäßtumoren und Gefäßmalformationen stellen zwei eigene Entitäten dar, werden jedoch häufig unter dem Überbegriff „Hämangiome“ diagnostiziert. Während echte Hämangiome als vaskuläre Tumoren eine typische Wachstumskinetik aufweisen und sich fast immer selbst zurückbilden, wachsen Gefäßmalformationen mit dem zunehmenden Alter mit. Letztere sind nie selbstlimitierend und bedürfen, insbesondere wenn sie symptomatisch sind, einer multimodalen Therapie.
Angeborene Gefäßanomalien werden nach der Klassifikation der International Society for the Study of Vascular Anomalies (ISSVA) in Gefäßtumore und Gefäßmalformationen eingeteilt:
Gefäßtumore
- infantiles Hämangiom
- kongenitales Hämangiom
- seltene Gefäßtumore wie kaposiforme Hämangioendotheliome maligne Gefäßtumore
Gefäßmalformationen
Slow flow Malformationen
- kapilläre Malformationen
- venöse Malformationen
- lymphatische Malformationen
Fast flow Malformationen
- AV Fistel (z.B. bei M. Osler)
- arterielle Malformationen (z.B. Coarctatio)
- arteriovenöse Malformationen (AVM)