Kopf & Hals
Die Bildgebung im Kopf-/Hals Bereich dient der Diagnostik, therapeutischen Planung und Verlaufsbeurteilung und umfasst sowohl Computertomographie (CT), als auch Kernspintomographie (MRT). Neben der rein strukturellen Darstellung kommen funktionelle und dynamische Techniken zum Einsatz.
Klinische Schwerpunkte
Sämtliche Erkrankungen aus dem Bereich der Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde werden am Klinikum der LMU München diagnostisch und therapeutisch evaluiert und behandelt.
Das Diagnostik- und Behandlungsspektrum umfasst insbesondere folgende Schwerpunkte:
- Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich
- Erkrankungen der Schädelbasis
- Erkrankungen der Speicheldrüsen
- Erkrankungen der Speise- und Luftröhre
- Störungen der Nasenatmung und Nebenhöhlenbeschwerden
- Allergische Erkrankungen, Riech- und Schmeckstörungen
- Phonochirurgie
- Stimm-, Sprach- und Sprechstörungen sowie kindliche Hörstörungen
- Cochlea-Implantate und aktive Mittelohrimplantate
Abbildung: Juveniles Nasen-Rachen-Fibrom
Abbildung: Normalbefund von Mundhöhle, Rachen und Kehlkopf
Abbildung: Videofuoroskopie des Schluckaktes
Kranke und früh geborene Neugeborene stellen uns in der radiologischen Diagnostik vor besondere Herausforderungen.
In der Neonatologie am Perinatalzentrum Großhadern werden pro Jahr circa 300-360 neugeborene Kinder behandelt.
Davon sind im Mittel 100 der Kinder unter 1500 g und etwa 50 unter 1000g Geburtsgewicht.
Das radiologische Leistungsspektrum umfasst konventionelle Projektionsradiographie und Schnittbildgebung, wobei hier der Magnet-resonanztomographie (MRT) die führende Rolle zukommt.
Abbildung: Nachweis einer sehr leichten Gehirnblutung bei einem Frühgeborenen
Abbildung: Nachweis eines kleinen Schlaganfalls bei einem reif geborenem Neugeborenen
Um MRT-Untersuchungen, bei denen sich die Neugeborenen möglichst nicht bewegen sollen, ohne Narkose zu ermöglichen, wurde eine spezielle Technik entwickelt. Die Neugeborenen werden im Spontanschlaf (nach Fütterung) in eine verformbare „Erdnussmatratze“ gebettet, die den Bewegungsumfang einschränkt. Dadurch können kindliche Bewegungen in den allermeisten Fällen ausreichend minimiert werden, um eine gute Bildqualität zu erreichen.
Eigens etablierte MRT-Protokolle ermöglichen Aussagen über die Hirn- und Lungenreife und mögliche perinatale Schädigungen, aber auch eine detaillierte Diagnostik von zerebralen oder spinalen Fehlbildungen:
- MRT des Kopfes (z.B. Evaluation hypoxisch-ischämischer Schädigung, Blutung, perinataler Schlaganfall, anlagebedingte Fehlbildungen, Hydrozephalus, intrakranielle Raumforderung)
- MRT der Lunge (z.B. Evaluation bronchiopulmonale Dysplasie, Zwerchfellhernien)
- MRT der spinalen Achse (z.B. Evaluation spinaler Fehlbildungen und spinaler Tumore)
- Im Rahmen von Studien funktionelle MRT des Gehirn (fMRT), Darstellung von Fasertrakten des Gehirns (diffusion tensor imaging, DTI) und Magnetresonanz-Spektroskopie (MRS).
Wir bieten die entsprechende bildgebende Diagnostik (Kernspintomographie MRT, Computertomographie CT, Positronenemissionstomographie PET / PET-CT) einschließlich:
- Hochaufgelöste strukturelle und volumetrische MRT des Felsenbeins, auch für
- Bildgebende Diagnostik bei M. Menière einschließlich Endolymph- und Perilymphdarstellung des Innenohrs
- Diagnostik vor „Cochlea-Implant“- Implantation mittels CT und MRT, einschließlich Untersuchungen in Narkose z.B. bei Kindern
- Ganzkörper-Tumordiagnostik einschließlich dynamischer MR-Angiographie, auch im Kopf-Hals-Bereich
- Dysphagie-Diagnostik einschließlich Videofluoroskopie und MRT-Videokinematographie
Wissenschaftliche Schwerpunkte
Zur Erforschung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen, aber auch um Hirnreifung- und degeneration untersuchen zu können, verwenden wir verschiedene bildgebende Techniken, wie z.B. die hochauflösende strukturelle und volumetrische MRT, die funktionelle Konnektivitäts-MRT (functional connectivity MRI auch als resting-state MRI bezeichnet), die Diffusions-Tensor Bildgebung (diffusion tensor imaging – DTI), und die MR-Spektroskopie.
Abbildung: Das Diffusions tensor imaging (DTI) dient der Darstellung der Fasertrakte des Gehirns
Abbildung: Die funktionelle MRT (fMRI) ermöglicht die Darstellung und Quantifizierung der Konnektivität von funktionellen Netzwerken im Gehirn
Abbildung: Morphologische Sequenzen erlauben u.a. die Segmentierung und Volumetrie von Gehirnstrukturen
Abbildung: Veränderungen der funktionellen Konnektivität bei Patienten mit höhergradigen (A-C) und bei Patienten mit niedriggradigem (D-F) Hirntumor
Abbildung: Zusammenhang der funktionellen Konnektivität mit der Reifung des inferio-frontalen und des motorischen Kortex
Prof. Dr. med. Sophia Stöcklein
Leitende Oberärztin Bereichsleiterin Kopf & Hals