Knöcherner Thorax
Trichterbrust
Als Trichterbrust (Pectus excavatum) bezeichnet man eine Einsenkung des Brustbeines und Brustkorbs durch Veränderungen in den Bei der Trichterbrust (pectus excavatum) handelt es sich um eine angeborene Fehlbildung der vorderen Brustwand, bei der es zu einer trichterförmigen Einsenkung des Brustbeines sowie der daran angrenzenden Rippenanteile kommt und die meist bei Jungen auftritt (3:1). Während die genaue Ursache unklar bleibt, kann eine familiäre Häufung beobachtet werden. Oft geht eine Trichterbrust mit Fehlstellungen der Wirbelsäule einher oder ist mit anderen Erkrankungen vergesellschaftet, z.B. dem Marfan-Syndrom.
Während objektivierbare Auswirkungen auf die Atem- und Kreislauffunktion selten sind, steht für die meisten Betroffenen die psychische Beeinträchtigung im Vordergrund.
Zur Behandlung stehen eine Reihe von konservativen (z. B. Saugpumpe) sowie operativen Verfahren (Einbringen eines Implantates unter die Haut, Aufrichtung in Schlüssellochtechnik nach Nuss oder offener Technik nach Ravitch/ modifizierter Erlanger Methode) zur Verfügung.
In den allermeisten Fällen lässt sich eine Trichterbrust mit kosmetisch ansprechendem Ergebnis durch die minimalinvasive Operationsmethode nach Donald Nuss beheben, bei der unter optischer Kontrolle ein oder zwei individuell angepasste Metallbügel in den Brustkorb eingebracht werden, die das Brustbein durch ihre Spannung von Innen aufrichten. Der Vorteile der Methode sind ein sofortiges gutes Ergebnis bei geringem Weichteiltrauma, eine niedrige Komplikationsrate sowie ein minimales Rezidivrisiko nach der Implantatentfernung, die in der Regel nach 2-3 Jahren durchgeführt wird. Nach der Operation sind eine angemessene Schmerztherapie und eine physiotherapeutische Beübung wichtig. Nur bei sehr asymmetrischen Befunden kann eine offene Operation angezeigt sein.
Da es sich in der Regel um einen kosmetischen Eingriff handelt, ist eine Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse notwendig. Nach einem Beratungsgespräch, bei dem wir die individuell optimale Therapieoption klären, sind einige Voruntersuchungen nötig, auf Basis derer wir dann einen Kostenübernahmeantrag an den Krankenversicherungsträger stellen können.
Rippenfrakturen (Verletzungen des Brustkorbes)
Im Rahmen von Unfällen kann es zur Verletzung des Brustraumes mit Bruch einer oder mehrerer Rippen und Verletzung der darunterliegenden Lunge kommen. An den Rippen ist die Atemmuskulatur befestigt, die schon bei Bruch nur weniger Rippen nicht mehr effektiv arbeiten kann. Dies kann zur Erschöpfung der Muskulatur und zum Versagen der Atemmechanik führen. Knochenstücke der Rippen können in die Lunge und Zwerchfell einspießen und Blutungen verursachen. Folgen davon sind neben dem Blutverlust eine Einschränkung der Lungenfunktion und starke Schmerzen.
Durch Vernarbungsprozesse kommt es im weiteren Verlauf zu einer Schrumpfung des Brustkorbes und einer dauerhaften Funktionseinschränkung. Chronische Schmerzen beim Atmen können ebenso verbleiben. Die Therapie besteht in der Verhinderung der negativen Folgen eines Rippenbruchs durch effektive Schmerztherapie, professionell angeleitete Atemgymnastik und der Gabe von Antibiotika um eine Lungenentzündung zu verhindern.
Häufig werden Drainageschläuche zur Entlastung in den Brustkorb gelegt. Bei größeren Blutansammlungen im Brustkorb und Verletzungen mehrerer Rippen kann eine Brustkorbspiegelung (Thorakoskopie) in Narkose erforderlich sein. Hier kann der Bluterguss ausgespült und Begleitverletzung erkannt und versorgt werden.
Die gebrochenen Rippen können identifiziert und durch Rippenklammern stabilisiert werden. Dadurch lässt sich die der Brustraum rekonstruieren und eine dauerhafte Schrumpfung mit ihren negativen Auswirkungen verhindern.