Minimalinvasive Thoraxchirurgie
Minimalinvasive / Videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS)
Die VATS ist eine operative Methode, mit der Erkrankungen in der Brusthöhle minimalinvasiv behandelt werden können. Ein ca. 3-4cm langer Schnitt am seitlichen Brustkorb dient als Zugang für eine Kamera und bis zu 3 Untersuchungsinstrumente. Die Kamera projiziert ein Livebild aus der Brusthöhle auf einen Bildschirm. Mit Hilfe der anderen eingebrachten Instrumente kann dadurch die gewünschte Operation durchgeführt werden.
Diese Operationsmethode wird zunehmend der Thorakotomie (offenen Brusthöhlenoperation) vorgezogen. Durch den kleinen Zugang wird eine Schmerzreduktion erreicht, sodass eine frühere Mobilisation eintritt und die Patienten das Krankenhaus meist nach wenigen Tagen wieder verlassen können. Zudem zeigt die VATS aufgrund der sehr kleinen zurückbleibenden Narbe exzellente kosmetische Ergebnisse.
Eine Weiterentwicklung der VATS stellt die non-intubated VATS dar. Dabei werden Patienten unter Sedierung und Spontanatmung, ohne Intubation operiert. Insbesondere Patienten mit schweren Lungenerkrankungen und Komorbiditäten können hier profitieren.
Die Diagnostik und Therapie mittels VATS ist vielfältig:
- Gewinnung von Pleura- (Rippenfell) und Lungenbiopsien
- Diagnostik und Therapie des Pleuraerguss (Flüssigkeitsansammlung in der Brusthöhle)
- Therapie des Pneuomthorax (Luftansammlung zwischen Lungenfell und Rippenfell)
- Therapie des Pleuraempyems (Eiteransammlung in der Brusthöhle)
- Entfernung eines Lungenlappens beim Lungenkrebs
- Entfernung mediastinaler Tumoren (Mittelfellraumtumoren)
- Entfernung von Pleuratumoren (Rippenfelltumor)
- Lungenvolumenreduktion
- Korrektur der Trichterbrust (OP nach Nuss)