Thymus
Thymom
Veränderungen am Thymus (lymphatische Drüse hinter dem Brustbein) können gut- oder bösartiger Natur sein. Insgesamt treten diese Veränderungen eher selten auf. Etwa 75% der Thymus-Veränderugen sind gutartig und 25% bösartig.
Bösartige (maligne) Veränderungen sind zum Beispiel Thymuskarzinome.
Thymome können in jedem Lebensalter vorkommen aber häufig ist die Population zwischen 60-70. LJ betroffen.
Häufig treten gutartige Thymus-Veränderungen in Begleitung mit anderen systemischen Krankheiten wie Myasthenia gravis, Sjörgen Syndrom, rheumatoider Arthritis oder paraneoplastisch auf. Die Symptome können abhängig von der Begleiterkrankung variieren. Aufgrund des mechanischen Drucks auf die benachbarten Strukturen können Husten, Atemnot, Schmerzen, Schluckbeschwerden und Heiserkeit auftreten. Häufigste Begleiterkrankung ist die Myasthenia gravis, welche durch Autoantikörperbildung gegen Acetylcholin (AcH) - Rezeptoren zu Muskelschwäche führt. Symptome sind Schluckstörungen, Sehstörungen, Müdigkeit und Kraftminderung nach Belastung. Patienten mit Myasthenia gravis werden zuerst medikamentös therapiert. Für die Diagnosestellung wird eine Bildgebung (Computertomographie) durchgeführt, welche bei Bestehen eines Thymoms eine Raumforderung im vorderen Mediastinum zeigen kann. Gleichzeitig werden verschiedene spezielle Antikörper im Blut bestimmt.
Die Differenzierung zwischen gutartigen und bösartigen Thymus-Veränderungen kann mittels einer Biopsie erfolgen.
In beiden (gutartigen und bösartigen Veränderungen) Fällen wird eine operative Entfernung von Thymus empfohlen, welche mittels einer Thorakoskopie (Spiegelung des Brustkorbes) oder Thorakotomie (seitliche Eröffnung des Brustkorbes) und bei manchen Fällen durch eine Sternotomie (Eröffnung des Brustkorbes mit Durchtrennung von Brustbein) durchgeführt werden kann.
In jedem Fall können wir Sie in unserer Sprechstunde zu möglichen Therapieoptionen der Thymus-Veränderungen beraten.