CAD / CAM
Computer Aided Design / Computer Aided Manufacturing
Bildgebungsbasierte computergestützte Verfahren zur Operationsplanung und -durchführung (sog. „Computergestützte Chirurgie“ bzw. “Computer-assisted Surgery, CAS) haben sich in den letzten Jahren in der Mund-; Kiefer- und Gesichtschirurgie etabliert. Bei dem Patienten wird eine virtuelle Operation durchgeführt und patientenspezifische Schiene-Osteosyntheseplatten-Implantate werden mit Hilfe der CAD/CAM-Technologie hergestellt, um den virtuellen Operationsplan in den Operationssaal zu übertragen. Die Besonderheit bei diesem patientespezifischen Istrumentarium im engeren Sinne ist, dass diese Werkzeuge durch computergestützte Fertigungsmethoden (CAD/CAM-Verfahren) auf die Bedürfnisse eines einzelnen Patienten zugeschneidert und somit individualisiert sind. Die patientenspezifischen Werkzeuge (PSI) können somit auch als Bestandteil der „personalisierten Medizin“ verstanden werden. Patientenspezifische Materialien spielen in diesem Kontext in der MKG-Chirurgie eine wichtige Rolle für viele Arten von Operationen:
Orthognathe Chirurgie (Korrektur von Kiefer- und Gesichtsfehlstellungen)
Die Operation wird gemeinsam anhand der Röntgenbilder, der Gesichtsfotos und der Kiefermodelle geplant. In unserer Klinik werden alle Dysgnathie-Operationen virtuell geplant und simuliert um die genaue, neue Position der Kiefer festzulegen und die Veränderungen an den Zähnen, dem Kiefergelenk und dem Kausystem visuell darzustellen. Diese Planung wird anschließend mit CAD/CAM- gedrückten patientenspezifischen Fixierungsplatten aus Titan in den Eingriff umgesetzt. Sowohl die digitale virtuelle OP-Planung als auch die Patientenspezifischen Fixierungsplatten sind in unserer Klinik eine Krankenkassenleistung.
Tumorchirurgie und Wiederherstellungschirurgie
Onkologische Patienten profitieren von der CAD/CAD Technologie nicht nur im Hinblick auf die operative Therapie des Tumorgeschehens, sondern insbesondere auch hinsichtlich einer möglichst vollständigen primären Wiederherstellung. Für die überwiegende Mehrzahl der Tumoren im Kopf- und Halsbereich gilt die radikale lokal-regionale Resektion als kurative Methode der Wahl. Letztendlich bedürfen umfangreiche chirurgische Resektionen zumeist einer Rekonstruktion des Gewebeverlustes mit gestielten oder mikrovaskulär-anastomosierten Transplantaten, die durch die computerassistierte Planung und Chirurgie und patientenspezifischen Implantaten die schnelle Rehabilitation der Patienten erlauben.
Traumatologie
Neben dem Einsatz in der orthognathen Chirurgie sowie der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie des Gesichtsschädels ist die Gesichtsschädeltraumatologie ein wichtiger Einsatzbereich patientenspezifischer Implantate. PSI können dabei im Sinne eines Osteosynthesematerials genutzt werden und im Rahmen dessen die individualisierte Positionierung und Fixierung knöcherner Fragmente gewährleisten.
Zahnimplantate
Die Digitale Technologie hält auch in der modernen Zahnmedizin Einzug.
Die Vorgehensweise in der dreidimensional geplanten Implantologie gewährleistet eine vorhersagbare Implantatposition und Ästhetik, Sicherheit für den chirurgischen Eingriff und Minimierung von Risiken wie z.B. Beschädigung von Zahnwurzeln, Nachbarzähne, Kieferhöhlen oder Nerven.
Medizin und Technik werden immer mehr in einer virtuellen Welt erzeugt, dabei nutzen wir Verbindungen und Synergieeffekte zwischen diesen beiden. Dreidimensionale Darstellungsmöglichkeiten geben sowohl dem Mediziner als auch dem Techniker die Möglichkeit, diagnostisch präziser zu werden und schaffen mithilfe neuer digitaler Techniken neue Möglichkeiten der Planung und Umsetzung.
Im Haus können wir 3-D-Röntgenaufnahmen erstellen und diese mit unseren digitalen Abformungen durch Intraoralscannern im Computer zusammenführen. Dadurch lässt sich die Anatomie des Patienten wesentlich genauer Darstellen.
In unserem Hauslabor können wir Operationsschablonen für zum Beispiel Implantate oder bei Dysgnathieoperationen herstellen.