Dr. med. Barbara Brunner
Liebe Doktorandinnen und Doktoranden,
hier ein kurzer Überblick über meinen Weg zur Promotion in der Kinderkardiologie. In meiner Doktorarbeit geht es um die „Entwicklung eines 3D-Modells zum Training von Herzkatheteruntersuchungen bei angeborenen Herzfehlern.“
Wie der Titel bereits vermuten lässt, handelt es bei meiner Arbeit nicht um eine medizinische Doktorarbeit im klassischen Sinne, wie man sie von vielen anderen Kommilitonen wohl schon kennen mag.
„Können Sie basteln“ – war wohl die für Prof. Haas interessanteste und wichtigste Frage, bevor er mich mit seinem Herzensprojekt vertraut gemacht hat. Konkrete Pläne zur Umsetzung des Projektes gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wodurch meine Mit-Doktorandin und ich von Anfang an sehr mit dem Thema vertraut gemacht wurden und unsere Ideen und Vorschläge stets miteinfließen lassen konnten. Die Doktorarbeit wurde innerhalb kürzester Zeit auch zu meinem Herzensprojekt.
Nachdem die ersten Modelle fertiggestellt waren, kam es zum Highlight der gesamten Doktorarbeit: Prof. Haas hat meine Mit-Doktorandin und mich einige Tage nach Äthiopien mitgenommen. Anhand unserer Modelle haben wir den Ärzten des Ayder Referral Hospitals in Mekelle im Zuge eines mehrtägigen Trainingsmoduls die einzelnen Schritte einer Herzkatheteruntersuchung erfolgreich übermittelt. Am Ende konnten unter Aufsicht bereits erste Patienten eigenständig durch die dort tätigen Ärzte behandelt werden.
Prof. Haas hat uns damit nicht nur einen Einblick in eine komplett andere Welt ermöglicht, sondern unsere Doktorarbeit gleichzeitig zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht.
Im Verlauf haben weitere nationale und internationale Trainingskurse stattgefunden. Zudem konnten wir die Arbeit mit einem Posterbeitrag auf einem internationalen Kongress in Sevilla (AECP) vorstellen und die Ergebnisse im Journal for Medical Education veröffentlichen. Der Kurs wurde auch von der Deutschen Gesellschaft für pädiatrische Kardiologie anerkannt und soll nun ins nationale Curriculum aufgenommen werden.
Vom Beginn bis zum Einreichen der Doktorarbeit sind vier Jahre vergangen. Die Hauptarbeit habe ich neben dem Studium gemacht, ohne dafür ein Freisemester zu nehmen. Der Austausch erfolgte direkt mit Prof. Haas. Die Betreuung hätte nicht besser sein können. Ich konnte immer auf seine tatkräftige Unterstützung und seinen wertvollen Rat zählen.
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Prof Haas für das mir entgegengebrachte Vertrauen bedanken sowie für die vielen Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen, die mir im Zuge der Doktorarbeit ermöglicht wurden. Es war für mich eine sehr interessante und lehrreiche Zeit, von der ich sowohl privat als auch beruflich nur profitieren kann.
Viel Erfolg auf dem Weg zur Promotion und liebe Grüße,
Barbara Sophie Brunner