Herzfehler
Herzlich willkommen auf unserer Website zu den unterschiedlichen Herzfehlern. Hier finden Sie umfassende Informationen zu den verschiedenen Arten von Herzfehlern, angefangen von Ventildefekten bis hin zu komplexeren strukturellen Anomalien des Herzens. Zudem gibt es im Folgenden eine Übersicht zu den Häufigkeiten der unterschiedlichen Herzfehler.
Ein angeborener Herzfehler zählt zu den häufigsten angeborenen Fehlbildungen überhaupt, weltweit kommt mehr als jedes 100ste Kind damit zur Welt.
In Deutschland wurde im Jahre 2006 und 2007 eine bundesweite Erhebung durchgeführt und praktisch alle Neugeboren auf einen Herzfehler hin untersucht. Dabei ergab sich eine genaue Häufigkeit von 11/1000 - da bedeutet von 1000 neugeborenen Babies haben 11 einen angeborenen Herzfehler.
Die Herzfehler unterscheiden sich anhand der Anatomie, der Behandlungsmöglichkeiten und der klinischen Bedeutung enorm. Prinzipiell unterteilt man sie in einfache Herzfehler, mittelschwere Herzfehler, schwere Herzfehler und kritische Herzfehler.
Einfache Herzfehler (ca. 60%) sind Herzfehler, die aus einer einzelnen Fehlbildung bestehen, die Kinder wenig belasten und die sich meistens sehr gut mit einer Behandlung dauerhaft korrigieren lassen. Beispiele: kleiner VSD, ASD, Pulmonalstenose, Ductus, etc.
Mittelschwere Herzfehler (ca. 30%) sind einerseits die Herzfehler, die aus einer Kombination von einfachen Herzfehlern bestehen und gut zu behandeln sind oder auch einzelne Herzfehler, die gut zu behandeln sind aber bei denen teilweise mehrere Wiederholungseingriffe während des Lebens notwendig sind. Typische Beispiele sind große VSDs, AV-Kanal, Aortenstenose, Aortenisthmusstenose, Lungenvenenfehlmündung, etc.
Schwere Herzfehler (ca. 10%) sind komplizierter in der Anatomie der Einzeldefekte, brauchen teilweise mehrere Eingriffe zur Behandlung oder auch Wiederholungseingriffe im späteren Leben. Unbehandelt belasten diese Herzfehler die Gesundheit der Kinder und führen teilweise auch zu einem frühzeitigen versterben. Typische Beispiele hierfür sind die unterschiedlichen Formen des M. Fallot, die Transposition, alle Einkammerherzen, etc.
Kritische Herzfehler (ca. 10% aller Herzfehler) sind die mittelschweren oder schweren Herzfehler oder Fehlbildungen am Herzen und seinen Gefäßen, die den Blutkreislauf so stark behindern, dass das Kind ohne Behandlung kaum eine Überlebenschance hat. Nach der Geburt sind davon betroffene Kinder die ersten Tage nur deshalb lebensfähig, weil die Umgehungskreisläufe aus der Schwangerschaft noch funktionieren. Zur Gruppe der kritischen Herzfehler zählen beispielsweise das Hypoplastische Linksherzsyndrom, eine Fallot Tetralogie mit schwerer Behinderung des rechten Ausflusstraktes (Rechtsobstruktion) oder eine Transposition der großen Arterien (TGA).
Basierend auf den Ergebnissen der bundeswieten Pan Studie konnten für die einzelne Herzfehler die folgenden Häufigkeiten festgestellt werde (gerundete Zahlen). Die einzelnen Werte sind zudem im Kuchendiagramm wiedergegeben.
- Ventrikelseptumdefekt (VSD) gesamt 50%
- VSD klein oder muskulär 30%
- Alle anderen VSDs 20%
- Vorhofseptumdefekt (ASD) gesamt 20%
- ASD II 19%
- Alle anderen ASDs 1%
- Pulmonalstenose (PS) 6%
- Ductus (PDA) 4%
- Isthmusstenose (ISTA) 4%
- Einkammerherzen (UVH) alle 3%
- Hypoplastisches Linksherzsyndrom (HLHS) 1,5%
- AV-Kanal (AVSD) 3%
- Fallot- Gruppe 6%
- Fallot (TOF) 3%
- Double outlet right Ventricle (DORV) 1%
- Pulmonalatresie mit VSD (PA mit VSD) 0,5%
- Pulmonalatreise ohne VSD (PA ohne VSD) 0,5%
- Aortenstenose (AS) 2%
- Transposition der grossen Gefäße (TGA) 2%
- Totale Lungenvenenfehlmündung TAPVD) 0,5%
- Truncus (TAC) 0,5%
- Ebstein´sche Anomalie <0,5%
- Partielle Lungenvenefehlmündung (PAPVD) <0,5 %
- L-TGA oder ccTGA <0,5 %
- Partieller AV Kanal <0,5 %
- Alle anderen Fehler <0,5%