Vorhofseptumdefekt (ASD)
Was ist ein ASD?
Ein ASD ist ein Loch in der Herzkammer Trenn- oder Scheidewand zwischen der rechten und linken Herzvorkammer.
Wie häufig ist ein ASD ?
Der Vorhofseptumdefekt tritt mit einer Häufigkeit von ca 20 % aller angeborenen Herzfehler auf und zählt zu den einfachen Herzfehlern.
Vorhofseptumdefekte werden je nach Größe und Position in folgende Typen eingeteilt:
- Vorhofseptumdefekt vom Secundum-Typ dieser liegt in der Mitte der Vorhofkammerscheidewand
- Vorhofseptumdefekt vom Primum-Typ dieser liegt mehr unten in Richtung der großen Klappen
- Vorhofseptumdefekt vom Sinus-venosus-Typ dieser liegt mehr hinten in Richtung auf die zuführenden großen Körpervenen
Bei einem Vorhofseptumdefekt liegt eine Fehlbildung vor, bei welcher die Trennwand zwischen den zwei Vorhöfen eine oder mehrere offene Stellen aufweist. Durch diesen Defekt fließt fälschlicherweise vom linken in den rechten Vorhof sauerstoffreiches Blut, welches dann zur Lunge zurückfließen kann. Das Blut gelangt somit nicht vollständig in den Körperkreislauf, sondern muss zusätzlich und erneut in den Lungenkreislauf (Shunt) gepumpt werden. Die Lunge kann dadurch „geflutet“ werden. Ein kleiner ASD (es fließt wenig Blut) ist unbedeutend, größere ASDs führen zu einer Vergrößerung der rechten Herzkammer.
Die meisten Kinder und Jugendlichen haben mit einem ASD keine oder nur wenig Beschwerden. Es kann eine vermehrte Infektanfälligkeit bestehen (vermehrt Bronchitis), die Kinder sind of relativ zart, gelegentlich sind die sportlichen Leistungen verringert. Nur bei sehr wenigen Säuglingen besteht eine Gedeihstörung. Da ein unbehandelter ASD jedoch im Erwachsenenalter zu einer Überlastung der rechten Herzkammer führt und Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche auslösen kann, muss ein bedeutsamer, größerer ASD auch ohne Beschwerden behandelt werden.
Häufig kann ein Vorhofseptumdefekt interventionell behandelt werden, dass heißt ohne eine Eröffnung des Brustkorbes. Hierbei wird mit einem speziellen Drahtschirmchen der Defekt verschlossen. Liegt ein großer Defekt vor, muss eine Operation am offenen Herzen, unter dem Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine, vorgenommen werden. Dies kann auch minimalinvasiv mit einem Schnitt zwischen den Rippenerfolgen. Stets wird der Defekt durch einen „Flicken“ verschlossen.
Kinder mit kleinen ASDs sind unbeeinträchtigt, größere ASDs müssen verschlossen werden. Nach dem Verschluss können die Patienten ein unbeeinträchtigtes Leben ohne Einschränkungen führen.