Ellenbogenchirurgie am MUM
Der Ellenbogen - komplex und anfällig für Verletzungsfolgen
Das Ellenbogengelenk ist ein kompliziert aufgebautes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: dem Oberarmknochen (Humerus) und den beiden Unterarmknochen (Radius und Ulna). Sehr nahe am Ellenbogengelenk ziehen wichtige Gefäß- und Nervenstrukturen vorbei, die bei Unfällen aber auch bei Operationen verletzt werden können.
Die Gelenkfläche des Humerus besteht aus einem großen, halbkugelförmigen Teil, der mit dem Radius und einem eher rollenförmingen Teil, der mit der Ulna das Gelenk bildet. Zwischen den Gelenkflächen befinden sich Knorpel, die die Reibung zwischen den Knochen reduzieren und als Stoßdämpfer fungieren. Das Gelenk wird von einer Gelenkkapsel umgeben, die Synovialflüssigkeit enthält, um das Gelenk zu schmieren und zu ernähren.
Das Ellenbogengelenk wird von drei Haupt-Bändern stabilisiert: dem medialen Kollateralband, dem lateralen Kollateralband und dem lateralen ulnaren Kollateralband. Diese Bänder halten die Knochen in Position und stabilisieren das Ellenbogengelenk, neben den Bänder wird die Stabilität im Ellenbogen aber auch durch Knochen und umgebenden Muskeln gewährleistet. Diese komplexe Stabilisierung des Gelenks macht Behandlungen bei Verletzungen besonders herausfordernd.
Die Muskeln, die das Ellenbogengelenk bewegen und stabilisieren, befinden sich am Ober- und Unterarm. Die wichtigsten Muskeln, die zur Stabilität beitragen sind die Strecker- (Extensoren) und Beugemuskeln der Hand und des Handgelenks, die an den Epikondylen (knöcherne Vorsprünge am Oberarm) entspringen.
Insgesamt ermöglicht das Ellenbogengelenk eine komplexe Bewegung von Beugung und Streckung sowie die Umwendbewegung des Unterarms. Das komplexe Zusammenspiel der verschiedenen Knochen, Bänder und Muskeln kann die Diagnose und Behandlung von Ellenbogenverletzungen erschweren.
Eine weitere Herausforderung bei Ellenbogenverletzungen ist, dass das Ellenbogengelenk eine wichtige Rolle bei vielen alltäglichen Aktivitäten spielt, wie dem Heben von Gegenständen oder dem Greifen von Objekten. Eine Verletzung des Ellenbogens kann daher die täglichen Aktivitäten des Patienten stark beeinträchtigen und zu Funktionsverlust des betroffenen Arms führen.
Schließlich kann eine unzureichende oder fehlerhafte Behandlung von Ellenbogenverletzungen zu langfristigen Komplikationen führen, wie z. B. Arthrose, Schmerzen oder eingeschränkter Beweglichkeit des Ellenbogengelenks. Daher ist es wichtig, dass Ellenbogenverletzungen von einem spezialisierten Team diagnostiziert und behandelt werden, um eine optimale Genesung und Wiederherstellung der Funktion des Ellenbogengelenks zu erreichen.
Krankheitsbilder und Therapien
Wie kommt es zu einem Ellenbogenbruch?
Ein Ellenbogenbruch kann durch verschiedene Ursachen verursacht werden, wie zum Beispiel durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm oder durch eine direkte Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen. Hier sind einige der häufigsten Ursachen für Ellenbogenbrüche:
- Stürze: Ein Sturz auf den ausgestreckten Arm kann zu einem Ellenbogenbruch führen. Dies ist eine häufige Ursache für Ellenbogenverletzungen bei Kindern und älteren Menschen.
- Sportverletzungen: Ellenbogenbrüche können auch durch sportliche Aktivitäten wie Kontaktsportarten, Skifahren oder Radfahren verursacht werden.
- Autounfälle: Bei einem Autounfall können die Kräfte, die auf den Arm einwirken, ausreichend sein, um einen Ellenbogenbruch zu verursachen.
- Gewalt: Direkte Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen, wie sie bei einem Schlag oder einem Schlag auf den Arm auftreten kann, kann ebenfalls zu einem Ellenbogenbruch führen.
- Knochenkrankheiten: Bei Menschen mit Knochenerkrankungen wie Osteoporose kann ein minimaler Trauma ausreichen, um einen Ellenbogenbruch zu verursachen.
Ellenbogenbrüche können je nach Schweregrad und Art der Verletzung unterschiedliche Symptome aufweisen, wie Schmerzen, Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und eine Veränderung der Form oder Ausrichtung des Ellenbogens. Wenn Sie den Verdacht auf einen Ellenbogenbruch haben, sollten Sie sofort unsere Notaufnahme aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Warum sind Ellenbogenbrüche so kompliziert?
Das Ellenbogengelenk benötigt eine hohe Stabilität, um den Belastungen des täglichen Lebens standzuhalten. Es ist besonders anfällig für Verletzungen aufgrund von Stürzen auf den ausgestreckten Arm, Sportverletzungen und Autounfällen. Eine Verletzung des Ellenbogens kann daher eine Störung der anatomischen Strukturen und der Funktion des Gelenks verursachen. Insbesonder die Kombination aus Knochenbruch und begleitender Bandverletzung ist oftmals schwierig zu diagnostizieren und zu behandeln. Denn Ziel jeder Behandlung muss neben der Wiederherstellung der Anatomie, die Erzeugung einer ausreichenden Stabilität sein um möglichst früzeitig eine eine Rehabilitation mittels intensiver Physiotherapie des Gelenks zu ermöglichen, da das Gelek sehr sensibel auf längere Phasen der Ruhigstellung reagiert.
Die Behandlung von Ellenbogenbrüchen hat insbesondere dann eine hohe Erfolgsrate, wenn sie von sepzialisierten Ärzten durchgeführt wird. Denn nur eine korrekte Diagnose, eine angemessene Behandlung und eine frühzeitige Rehabilitation führen zu einer schnellen Genesung und Wiederherstellung der Funktion des Ellenbogengelenks.
Welche Ellenbogenbrüche sind häufig
Olecranonfrakturen sind Brüche des Olecranons, dem oberen, hakenförmigen Teil des Ellenknochens (Ulna), der das hintere Ende des Ellenbogengelenks bildet. Diese Art von Fraktur ist relativ häufig und macht etwa 10% aller Ellenbogenfrakturen aus. Das Olecranon ist wichtig für die Streckung des Unterarms und die Stabilität des Ellenbogengelenks.
Ursachen:
Olecranonfrakturen können durch direkte Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen, wie Stürze auf den gebeugten Ellenbogen oder direkte Schläge, entstehen. Indirekte Verletzungen, wie die plötzliche Streckung des Unterarms bei einem Sturz auf die ausgestreckte Hand, können ebenfalls zu einer Olecranonfraktur führen.
Symptome:
Die häufigsten Symptome einer Olecranonfraktur sind starke Schmerzen im Ellenbogenbereich, Schwellungen, Blutergüsse und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Ellenbogengelenks. In einigen Fällen kann eine sichtbare Verformung oder Stufe im Bereich des Olecranons auftreten.
Diagnose:
Um eine Olecranonfraktur zu diagnostizieren, wird der Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen und die betroffene Extremität auf Schwellungen, Fehlstellungen und Bewegungseinschränkungen überprüfen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen sind entscheidend, um die Fraktur zu bestätigen und den Schweregrad der Verletzung zu beurteilen. Gegebenenfalls müssen ergänzend CT Untersuchungen erfolgen um die Therapie komplexerer Frakturen zu planen.
Behandlung:
Olekranon Frakturen werden in der Regel operativ stabilisiert, da die Trizepssehne die Fragmente oftmals auseinander zieht. In Abhängigkeit des Schweregrades der Verletzungen und individuellen Patienten Faktoren kommen hier unterschiedliche Therapieverfahren zum Einsatz
- minimalinvasiven Osteosynthesen mit hoch festen Fadenmaterialien kommen bei einfachen oder gering verschobenen Frakturen zum Einsatz
- die Zuggurtungsosteosynthese (Kombination aus Drähten und Drahtschlinge, die eine Kompressionswirkung auf die Frakturfragmente erzeugen soll) kommt in der Regel bei 2-Part Frakturen zum Einsatz
- winkelstabile Plattenosteosynthesen werden bei mehrfragmentären Frakturen oder schlechter Knochenqualität ggf. in Kombination mit Schraubenosteosynthesen oder Fadenzerklagen eingesetzt
Rehabilitation:
Nach der akuten Behandlungsphase ist eine Rehabilitation erforderlich, um die Beweglichkeit und Funktion des Ellenbogengelenks wiederherzustellen. Physiotherapie und Übungen zur Stärkung der Muskulatur helfen, die normale Bewegungsfähigkeit wiederherzustellen und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Die Dauer der Rehabilitation variiert je nach Schwere der Verletzung und individuellen Faktoren
Radiuskopffrakturen sind Brüche des proximalen (oberen) Endes des Radiusknochens, einem der beiden Unterarmknochen. Der Radiuskopf ist das runde, knöcherne Ende des Radius, das sich in das Ellenbogengelenk einfügt und eine wichtige Rolle bei der Bewegung und Stabilisierung des Ellenbogens spielt. Radiuskopffrakturen sind häufige Verletzungen und treten bei etwa 20% der Ellenbogenfrakturen auf.
Ursachen:
Radiuskopffrakturen treten häufig aufgrund von Stürzen auf die ausgestreckte Hand oder den direkten Aufprall auf den Ellenbogen auf. Sportliche Aktivitäten, Verkehrsunfälle und Stürze aus der Höhe können ebenfalls zu dieser Art von Fraktur führen.
Symptome:
Die typischen Symptome einer Radiuskopffraktur sind Schmerzen, Schwellungen und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Ellenbogens. Manchmal können Betroffene auch ein Klicken oder Knirschen beim Bewegen des Ellenbogens wahrnehmen.
Diagnose:
Zur Diagnose einer Radiuskopffraktur wird der Arzt zunächst eine körperliche Untersuchung durchführen und die betroffene Extremität auf Schwellungen, Fehlstellungen und Bewegungseinschränkungen überprüfen. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Computertomographie (CT) können eingesetzt werden, um die Fraktur zu bestätigen und deren Schweregrad zu beurteilen. Eine MRT-Untersuchung ist gegebenenfalls notwendig um begleitende Brandschäden zu detektieren.
Klassifikation:
Radiuskopffrakturen werden häufig nach der Mason-Klassifikation eingeteilt:
Typ I: Nicht verschobene Fraktur
Typ II: Teilweise verschobene Fraktur
Typ III: Vollständig verschobene oder zertrümmerte Fraktur
Typ IV: Fraktur des Radiuskopfes mit Luxation (Ausrenkung) des Ellenbogengelenkes und begleitendem Bandschaden
Behandlung:
Die Behandlung von Radiuskopffrakturen hängt vom Schweregrad und den Begleitverletzungen (Knorpel- oder Brandschäden) der Fraktur ab.
Nicht verschobene Frakturen (Typ I) können konservativ behandelt werden, zum Beispiel durch eine kurzfristige Ruhigstellung des Ellenbogens mit einer Schiene oder einem Gipsverband für wenige Tage wenn notwendig. Nach Abnahme der Schmerzen wird eine frühfunktionelle Nachbehandlung erfolgen.
Bei teilweise verschobenen Frakturen (Typ II) kann eine operative Intervention notwendig sein, um den Radiuskopf zu rekonstruieren und ggf. mit Schrauben oder Platten zu fixieren. Dies kann minimalinvasiv arthroskopisch gestützt oder über einen kleinen Schnitt über dem Radiuskopf erfolgen
Bei vollständig verschobenen oder zertrümmerten Frakturen (Typ III) ist eine Operation unumgänglich, bei der der Radiuskopf rekonstruiert oder durch eine Prothese ersetzt werden kann.
Insbesondere bei begleitendem Bandverletzungen sollten diese mit adressiert werden und müssen gegebenenfalls rekonstruiert werden.
Rehabilitation:
Nach der akuten Phase der Behandlung ist eine Physiotherapie erforderlich, um die Beweglichkeit und Funktion des Ellenbogens wiederherzustellen. Die Dauer der Rehabilitation variiert je nach Schwere der Verletzung und individuellen Faktoren
Distale Humerusfrakturen sind Knochenbrüche, die im distalen Bereich des Humerus (Oberarmknochen) auftreten und das Ellenbogengelenk betreffen. Das Ellenbogengelenk besteht aus drei Knochen: dem Humerus, der Ulna (Ellenknochen) und dem Radius (Speiche). Das distale Ende des Humerus teilt sich in zwei knöcherne Fortsätze, den Capitulum und die Trochlea, die jeweils mit dem Radiuskopf und dem Olecranon der Ulna artikulieren. Diese Frakturen können zu schweren Funktionseinschränkungen führen, wenn sie nicht adäquat behandelt werden und sind oftmals eine große chirurgische Herausforderung und nicht selten mit postoperativen Komplikationen vergesellschaftet.
Epidemiologie:
Distale Humerusfrakturen sind insgesamt selten und machen etwa 2% der gesamten Frakturen und 30% der Frakturen des Ellenbogens aus. Sie treten häufiger bei älteren Menschen auf, insbesondere bei postmenopausalen Frauen, aufgrund der erhöhten Prävalenz von Osteoporose und verminderter Knochenmineraldichte.
Mechanismus der Verletzung:
Die Mechanismen, die zu distalen Humerusfrakturen führen, können in zwei Hauptkategorien eingeteilt werden:
- Hochenergetische Verletzungen: Dazu gehören Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder direkte Schläge auf den Ellenbogen.
- Niedrigenergetische Verletzungen: Dazu zählen Stürze aus geringer Höhe, insbesondere bei älteren Personen oder solchen mit einer geringen Knochendichte (Osteoporose).
Klassifikation:
Distale Humerusfrakturen werden nach verschiedenen Klassifikationssystemen eingeteilt, wie z. B. die AO/OTA-Klassifikation (Arbeitsgemeinschaft für Osteosynthesefragen/Orthopaedic Trauma Association). Diese Klassifikation berücksichtigt den Ort der Fraktur, die Frakturmorphologie und die Gelenkbeteiligung. Eine andere Klassifikation ist die Milch-Klassifikation, welche den Verlauf der Frakturlinie beschreibt.
Diagnostik:
Nach der obligaten körperlichen Untersuchung, bei der auf einen intakten Hautmantel geachtet wird und die periphere Nervenfunktion des Unterarms und der Hand beurteilt wird erfolgen in der Regel orientierende Röntgenaufnahmen um die Verletzungsschwere einzuordnen. Zur Operationsplanung ist eine CT-Untersuchung in den allermeisten Fällen notwendig.
Behandlung:
Die Wahl der Therapie für distale Humerusfrakturen hängt von der Art der Fraktur und dem Ausmaß der Dislokation ab. Alle distalen Humerus Frakturen werden in der Regel operativ versorgt, außer bei äußerst geringem Funktionsanspruch oder Begleiterkrankungen die eine operative Versorgung verbieten kann in Ausnahmefällen eine konservative Therapie durchgeführt werden. Verschobene oder komplexe Frakturen erfordern in der Regel eine operative Stabilisierung.
Die operative Versorgung kann offene Reposition und interne Fixation (ORIF) mittels moderner winkelstabiler Platten Systeme, gegebenenfalls in Kombination mit Schrauben oder oder gar bei sehr komplexen Frakturen und schlechter Knochenqualität die Implantation eines künstlichen Ellenbogengelenks beinhalten, abhängig von der Schwere der Fraktur und dem Zustand des Gelenks. Die Implantation eines künstlichen Ellenbogengelenks kann insbesondere bei älteren Patienten oder bei Patienten mit schlechter Knochenqualität in Betracht gezogen werden, bei der der beschädigte Teil des Gelenks durch eine Prothese ersetzt wird.
Bei offenen Frakturen, schlechter Weichteilsituation oder sehr komplizierten Frakturen mit erheblicher Weichteilschwellung kann zunächst eine temporäre Ruhigstellung mit einem äußeren Spanner (Fixateur externe) erfolgen und dann zweizeitig der Wechsel auf ein internes Osteosyntheseverfahren.
Rehabilitation:
Die postoperative Rehabilitation ist entscheidend für die Wiederherstellung der Funktion und Beweglichkeit des Ellenbogengelenks. Die Rehabilitationsmaßnahmen umfassen Physiotherapie, Übungen zur Stärkung der Muskulatur und schrittweise Wiederaufnahme der Bewegung im Gelenk. Die Dauer der Rehabilitation variiert je nach Schwere der Verletzung, dem Heilungsverlauf und individuellen Faktoren.
Komplikationen:
Komplikationen können bei jeder Fraktur auftreten, sind aber nach distal Humerusfrakturen besonders häufig. Die Komplikationen können können kurz- oder langfristige Folgen haben. Einige der möglichen Komplikationen sind:- Infektion: Bei operativen Eingriffen besteht immer ein Infektionsrisiko. Eine Infektion kann im Weichteilgewebe oder im Knochen (Osteomyelitis) auftreten und erfordert möglicherweise eine antibiotische Behandlung oder zusätzliche chirurgische Eingriffe.
- Verzögerte Knochenheilung oder Fehlheilung: Manchmal kann der Knochen langsamer heilen als erwartet (verzögerte Knochenheilung) oder gar nicht zusammenwachsen (Pseudarthrose). In solchen Fällen kann eine zusätzliche Operation erforderlich sein, um die Heilung zu unterstützen.
- Nervenverletzung: Bei distalen Humerusfrakturen können Nerven, die in der Nähe des Ellenbogens verlaufen, geschädigt werden, was zu Taubheitsgefühl, Schwäche oder Lähmungserscheinungen in der betroffenen Extremität führt. Eine Nervenverletzung kann sich spontan erholen oder eine weitere Behandlung erfordern.
- Gefäßverletzung: In seltenen Fällen können Blutgefäße in der Nähe der Fraktur verletzt werden, was zu Blutungen und möglicherweise zu einer Ischämie (unzureichende Blutversorgung) im betroffenen Bereich führt. Eine sofortige Behandlung ist erforderlich, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.
- Posttraumatische Arthrose: Eine Gelenkbeteiligung bei der Fraktur oder eine unzureichende Reposition der Fraktur können zu einer unregelmäßigen Gelenkoberfläche führen, die posttraumatische Arthrose begünstigt. Diese degenerative Gelenkerkrankung kann zu anhaltenden Schmerzen und eingeschränkter Funktion führen und erfordert möglicherweise eine konservative oder operative Behandlung.
- Versteifung des Ellenbogengelenks: Eine eingeschränkte Beweglichkeit des Ellenbogengelenks (Kontraktur) kann infolge einer längeren Ruhigstellung, Vernarbung oder fehlerhaften Knochenheilung auftreten. Eine gezielte Physiotherapie und gegebenenfalls eine operative Mobilisierung können zur Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit beitragen.
- Implantatversagen: Bei der operativen Behandlung besteht das Risiko, dass das Implantat (Schrauben, Platten oder Nägel) versagt, sich lockert oder bricht. In solchen Fällen kann eine weitere Operation erforderlich sein, um das Problem zu beheben.
Eine angemessene und rechtzeitige Behandlung, eine sorgfältige chirurgische Technik und eine konsequente Nachsorge und Rehabilitation können dazu beitragen, das Risiko von Komplikationen bei distalen Humerus Frakturen zu vermeiden.
Epikondylusfrakturen sind Brüche der Knochenvorsprünge am distalen Ende des Humerus, dem Oberarmknochen. Der Humerus hat zwei Epikondylen: den medialen Epikondylus und den lateralen Epikondylus. Diese Strukturen sind wichtige Ansatzpunkte für Sehnen und Bänder und spielen eine zentrale Rolle in der Funktion des Ellenbogengelenks. Epikondylusfrakturen können die Funktion des Ellenbogengelenks erheblich beeinträchtigen, wenn sie nicht angemessen behandelt werden.
Medialer Epikondylusfraktur:
Diese Fraktur betrifft den medialen (inneren) Teil des distalen Humerus. Sie ist häufiger bei Kindern und Jugendlichen, da dieser Bereich bei jungen Menschen noch nicht vollständig verknöchert ist. Eine Verletzung dieses Bereichs kann durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand oder durch direkte Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen verursacht werden. Mediale Epikondylusfrakturen können mit einer Verletzung des ulnaren Nervs assoziiert sein, was zu einer Schwäche oder Taubheit im Bereich des kleinen und Ringfingers führt.
Lateraler Epikondylusfraktur:
Diese Fraktur betrifft den lateralen (äußeren) Teil des distalen Humerus. Sie ist seltener als die mediale Epikondylusfraktur und kann ebenfalls durch einen Sturz auf die ausgestreckte Hand oder durch direkte Gewalteinwirkung auf den Ellenbogen verursacht werden. Laterale Epikondylusfrakturen können mit einer Verletzung des radialen Nervs assoziiert sein, was zu einer Schwäche oder Taubheit im Bereich des Daumens und der ersten beiden Finger führt.
Diagnose:
Die Diagnose einer Epikondylusfraktur basiert auf einer klinischen Untersuchung, bei der Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen im Bereich des Ellenbogens festgestellt werden. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen sind entscheidend, um die Fraktur zu bestätigen und den Schweregrad der Verletzung zu beurteilen.
Behandlung:
Die Behandlung von Epikondylusfrakturen hängt von der Art und Schwere der Fraktur sowie dem Alter und der körperlichen Aktivität des Patienten ab. Nicht verschobene Frakturen können konservativ behandelt werden, indem der Ellenbogen ruhiggestellt wird, meist in einer Schiene oder einem Gipsverband. Bei verschobenen oder instabilen Frakturen ist eine operative Intervention erforderlich, um die Fraktur zu stabilisieren, z. B. mit Schrauben oder Kirschner-Drähten.
Rehabilitation:
Eine angemessene Rehabilitation ist entscheidend, um die Funktion des Ellenbogengelenks nach einer Epikondylusfraktur wiederherzustellen. Die Physiotherapie beginnt in der Regel kurz nach der Verletzung oder Operation und konzentriert sich auf Bewegungsumfang, Kraft und Koordination. Die Dauer der Rehabilitation variiert
Verrenkungsbrüche des Ellenbogens (auch Luxationsfrakturen genannt) sind komplexe Verletzungen, bei denen sowohl eine Luxation (Verrenkung) des Ellenbogengelenks als auch eine Fraktur der beteiligten Knochen auftritt. Diese Verletzungen können zu erheblichen Schäden an Knochen, Gelenkkapsel, Bändern und Weichteilstrukturen führen und eine adäquate Behandlung durch einen Ellenbogenspezialisten ist entscheidend, um eine optimale Gelenkfunktion wiederherzustellen.
Mechanismus der Verletzung:
Verrenkungsbrüche des Ellenbogens treten meist infolge von Hochenergie-Traumata auf, wie zum Beispiel Verkehrsunfälle, Stürze aus großer Höhe oder direkte Schläge auf den Ellenbogen. Die Art der Fraktur und die beteiligten Knochen können variieren, aber häufig sind der Radiuskopf, die Ulna (Olecranon) und/oder der distale Humerus betroffen.
Symptome:
Die Symptome einer Fraktur-Luxation des Ellenbogens umfassen starke Schmerzen, Schwellungen, Verformungen des Ellenbogens und eine deutlich eingeschränkte Bewegungsfähigkeit des Gelenks.
Diagnose:
Die Diagnose einer Verrenkungsfraktur des Ellenbogens basiert auf einer klinischen Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Röntgenaufnahmen und Computertomographie (CT) sind entscheidend, um die Fraktur und die Gelenkdislokation zu bestätigen und den Schweregrad der Verletzung zu beurteilen.
Behandlung:
Die Behandlung von Verrenkungsbrüchen des Ellenbogens erfordert eine operative Intervention, um sowohl die Fraktur als auch die Gelenkdislokation zu korrigieren. Die Behandlung kann die offene Reposition und interne Fixation (ORIF) von Frakturen, die Rekonstruktion oder den Ersatz von beschädigten Gelenkstrukturen, wie dem Radiuskopf, und die Stabilisierung des Gelenks durch Reparatur oder Rekonstruktion von Bändern und Kapselstrukturen umfassen.
Rehabilitation:
Die Rehabilitation nach einer Verrenkungsfraktur des Ellenbogens ist ein wichtiger Aspekt der Behandlung, um die Funktion des Ellenbogengelenks wiederherzustellen. Die Physiotherapie beginnt in der Regel kurz nach der Verletzung oder Operation und konzentriert sich auf Bewegungsumfang, Kraft, Koordination und propriozeptive Übungen. Die Dauer der Rehabilitation variiert je nach Schwere der Verletzung und individuellen Faktoren.
Komplikationen:
Komplikationen bei Verrenkungsbrüchen des Ellenbogens sind häufig und können Infektionen, Nerven- oder Gefäßverletzungen, Versteifung des Gelenks, verzögerte oder fehlende Knochenheilung, Implantatversagen und posttraumatische Arthrose umfassen. Eine angemessene und rechtzeitige Behandlung, eine sorgfältige chirurgische Technik und eine konsequente Nachbehandlung sind essenziell um ein optimales Ergebnis nach diese komplexen und extrem schwierig zu behandelnden Verletzung zu gewährleisten.
Wie kommt es zu einer Ellenbogenluxation?
Eine Ellenbogenluxation (Luxation = Ausrenkung) tritt auf, wenn die Knochen, die das Ellenbogengelenk bilden, aus ihrer normalen Position verschoben werden. Dies kann durch eine plötzliche und starke Krafteinwirkung auf den Ellenbogen oder durch eine abnormale Bewegung des Gelenks verursacht werden. Eine Ellenbogenluxation ist oft das Ergebnis eines Traumas, das bei Sportaktivitäten oder Stürzen auftritt. Die Ellenbogenluxation ist eine relativ häufige Verletzung und macht ca. 10% aller Luxationen der Gelenke aus.
Die Erstbehandlung der Ellenbogenluxation sollte im Krankenhaus stattfinden, hier kann im kontrollierten Umfeld und nach Ausschluss von relevanten Begleitverletzungen eine Einrekung (Reposition) unter ausreichender Gabe von Schmerzmitteln und ggf. Anästhethika erfolgen.
Welche Diagnostik ist notwendig?
Um das bestmögliche Ergebnis für Patienten mit Ellenbogenluxationen zu erzielen, ist es wichtig, evidenzbasierte Empfehlungen und Behandlungsprotokolle zu befolgen. Diese beinhaltet bei der Diagnsotik neben der ausführlichen klinischen Untersuchung, bei der insbesondere auf begleitende Verletzungen von Gefäß- Nervenstrukturen geachtet wird und eine klinische Stabilitätspürfung unternommen wird, die in den Händen des erfahrenen Untersuchuners wertvolle Hinweise zur Therapiemempfehlung liefern kann. Zur weiteren Diagnostik kommen bildgebenenden Verfahren wie Röntgen- oder MRT-Scans zur genauen Beurteilung des Ausmaßes der Verletzung zum Einsatz.
Wie werden Ellenbogenluxationen behandelt?
Die Entscheidung für eine konservative oder chirurgische Behandlung hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich des Alters, des allgemeinen Gesundheitszustands und des Aktivitätsniveaus des Patienten sowie der Schwere und Komplexität der Verletzung. Allgemeinen gibt es zwei Hauptansätze zur Behandlung von Ellenbogenluxationen: konservativ (nicht-chirurgisch) und chirurgisch. Insgesamt wird eine konservative Behandlung für einfache Ellenbogenluxationen bevorzugt, während eine chirurgische Behandlung für komplexere Verletzungen oder Fälle empfohlen wird oder in Fällen bei denen die konservative Behandlung fehlgeschlagen ist.
Die konservative Behandlung beinhaltet in der Regel, nach Feststellung der ausreichenden Stabilität nur eine sehr kurzfristige Immobilisierung des Ellenbogens mit einer Schiene oder Gips. Anschließend folgt eine physiotherapeutische Therapie, um den Bewegungsumfang und die Funktion des Ellenbogengelenks wiederherzustellen. Intensive Physiotherapie und selbständige Beübungen des Gelenks sind notwendig um eine Steifheit zu verhindern und die Funktion des Ellenbogengelenks wiederherzustellen.
Eine operative Behandlung kann bei schwereren oder komplexeren Ellenbogenluxationen erforderlich sein, insbesondere wenn Frakturen, Bänderschäden oder Nerven- oder Gefäßverletzungen vorliegen. Chirurgische Optionen umfassen die Bandstabilisierung durch Naht oder Verstärkung der Bänder (sog. Ligament Bracing) und die Rekonstruktion und Befestigung von begleitenden Frakturen.
Was kann ich selbst tun um das Ergebnis nach einer Ellenbogenluxation zu verbessern?
Im Rahmen der Nachbehandlung nach Ellenbogenverletzungen setzen wir sog. "Overhead-Motion"-Übungen ein. Der Vorteil liegt darin, dass sich das Ellenbogengelenk in der Überkopfstellung selbst zentriert und somit die Belastung auf die verletzten Strukturen minimiert wird.
Die "Overhead-Motion"-Übung wird in der Regel im Liegen mit dem Arm über dem Kopf durchgeführt. Der Ellbogen wird dann langsam gebeugt und gestreckt, während die Hand entweder einwärts oder auswärts gedreht ist, dabei muss auf eine korrekte Form und Technik geachtet wird.
Die Übung kann an die spezifischen Bedürfnisse und Fähigkeiten des Einzelnen angepasst werden. Zum Beispiel kann der Widerstand z.B. unter Zuhilfenahme eines Gummibandes im Laufe der Zeit erhöht werden, um die Herausforderung der Übung zu erhöhen.
Die "Overhead-Motion"-Übung kann ein wirksamer Bestandteil eines umfassenden Rehabilitationsprogramms für eine Ellenbogenluxation sein. Sie kann dazu beitragen, den Bewegungsumfang und die Funktion zu verbessern, die Muskeln und Bänder um das Ellbogengelenk in korrekter Position zur Ausheilung zu bringen und Schmerzen und Steifheit zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, vor Beginn dieser Übungen, diese zusamen mit Ihrem Behandler oder Therapeuten durchzuführen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Eine chronische Instabilität des Ellenbogengelenks bkann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, einschließlich Verletzungen, degenerativen Veränderungen oder angeborenen Fehlbildungen. Eine chronische Instabilität des Ellenbogengelenks erfordert eine angemessene Bewertung und Behandlung, um die Gelenkfunktion zu verbessern und mögliche Langzeitschäden zu vermeiden.
Ursachen:
Eine chronische Instabilität des Ellenbogengelenks kann aus verschiedenen Gründen auftreten, wie z. B.:
- Vorangegangene Verletzungen: Traumata, wie Frakturen oder Verrenkungen des Ellenbogens, können zu Schäden an Knochen, Bändern und Kapselstrukturen führen. Wenn diese Verletzungen unzureichend heilen oder nicht angemessen behandelt werden, kann das Gelenk instabil bleiben.
- Laxität der Bänder: In einigen Fällen können die Bänder, die das Ellenbogengelenk stabilisieren, von Natur aus locker oder schwach sein. Diese angeborene Lockerheit kann zu chronischer Instabilität führen.
- Degenerative Veränderungen: Arthritis oder andere degenerative Prozesse können zur Zerstörung von Gelenkstrukturen und Instabilität führen.
- Fehlbildungen: Angeborene Fehlbildungen, wie zum Beispiel eine Hypoplasie (Unterentwicklung) der Gelenkstrukturen, können zu chronischer Instabilität des Ellenbogens führen.
Behandlung:
Die Behandlung der chronischen Ellenbogeninstabilität hängt von der zugrunde liegenden Ursache, dem Schweregrad der Instabilität und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Die möglichen Behandlungsoptionen umfassen:
Konservative Therapie: In einigen Fällen kann eine nicht-operative Behandlung ausreichen, um die Instabilität des Ellenbogens zu verbessern. Dies kann Physiotherapie, Stärkung der Muskulatur, die das Gelenk unterstützt, und das Tragen einer Schiene oder Orthese zur Stabilisierung des Gelenks umfassen.
Operative Behandlung: Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen oder die Instabilität schwerwiegend ist, kann eine operative Intervention erforderlich sein. Die Art des Eingriffs hängt von der spezifischen Ursache der Instabilität ab und kann die Rekonstruktion oder Reparatur von Bändern, Korrektur von Knochendeformitäten oder die Implantation von Gelenkprothesen umfassen.
Prognose und Prävention:
Die Prognose für Patienten mit chronischer Ellenbogeninstabilität hängt von der zugrunde liegenden Ursache, der Schwere der Instabilität und der gewählten Behandlung ab. In vielen Fällen kann eine angemessene Therapie die Gelenkfunktion verbessern und Schmerzen lindern.
Wie kommt es zu Bewegungseinschränkungen des Ellenbogens?
Chronische Bewegungseinschränkungen des Ellenbogens können vielfältige Ursachen haben. Am häufigsten sind chronische Bewegungseinschränkungen die Folge von Verletzungen des Ellenbogens. Aber auch chronisch-degenerative Prozesse wie Arthrose, Knochen-Knorpelnekrosen, Überlastungen, freie Gelenkkörper (z.B. durch synoviale Chondromatose), chronische Instabilitäten oder Rheumatische Erkrankungen können dazu führen, dass die Beweglichkeit im Ellenbogen reduziert ist.
Welche Diagnostik ist notwendig?
Neben einer genauen Erhebungen der Anamnese (Vorgeschichte) um patientenspezifische Belastungen, Erwartungen und Risikofaktoren zu eruieren, ist eine genaue klinische Untersuchung notwendig. Hierbei wird neben der Gesamtbeweglichkeit auf Instabilitäten, Gelenkblockaden, Entzündungen oder Störungen von Nerven, Sehnen und Muskeln geachtet.
Um die Ursache weiter Einzugrenzen werden in der Regel bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen, MRT- oder CT- Scans angefertigt.
Wie werden Bewegungseinschränkungen des Ellenbogens behandelt?
Nach genauer Analyse der Ursachen für die Bewegungseinschränkung wird ihr Behandler mit Ihnen ein individuelles Therapiekonzept erarbeiten um die Beweglichkeit des Ellenbogens zu verbessern. Das Spektrum der Behandlung reicht dabei von konservativen Maßnahmen (nicht-chirurgische Therapie) über arthroskopische-minimalinvasive Eingriffe bis hin zu aufwendigen offenen Gelenklösungen (Arthrolysen) und Bandrekonstruktionen.
Auch die Implantation eines Gelenkersatz (künstliches Gelenk) kann in Einzelfällen nötig sein.
Wie kommt es zu einem Riss der Sehne und welche Symptome entstehen?
Eine distale Bizepssehnenruptur ist die teilweise (partielle) oder komplette Unterbrechung der Bizepssehne an ihrem Ansatzpunkt an der Speiche (Radius). Ein typischer Unfallmechanismus besteht in der plötzlichen Abbremsung oder dem Anhalten eines schweren Objekts mit ausgestrecktem Arm. Eine solche Bewegung kann eine hohe Spannung auf die Bizepssehne ausüben und zu einer Ruptur führen. Die Patienten nehmen häufig einen plötzlicher Schmerz im Ellenbogenbereich oder ein knackendes oder reißendes Geräusch wahr. Schwellungen und Blutergüsse können sich innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Verletzung entwickeln. Das Höhertreten des Muskalebauches, welches bei Komplettrupturen vorkommt ist als Popeye-Zeichen bekannt.
Des Weiteren verspüren die Patienten einen Kraftverlust für die Beugung im Ellenenbogen und die Auswärtsdrehung (med. Supination, z.B. beim Eindrehen einer Schraube) der Hand. Insebsondere bei chronische Teilrissen stehen belastungsabhägige Schmerzen bei den genannten Bewegungen im Vordergrund.
Was sind Risikofaktoren für den Riss der Bizepssehne?
Folgende Risikofaktoren erhöhne die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Bizepssehnenruptur:
- Alter: Menschen über 40 Jahre sind anfälliger für eine Bizepssehnenruptur, da die Sehnen im Laufe der Zeit an Elastizität und Festigkeit verlieren.
- Geschlecht: Männer sind aufgrund ihrer größeren Muskelmasse und tendenziell höheren körperlichen Aktivität anfälliger für Bizepssehnenrupturen als Frauen.
- Rauchen: Rauchen kann die Durchblutung der Sehnen beeinträchtigen und somit das Risiko einer Bizepssehnenruptur erhöhen.
- Körperliche Belastung: Menschen, die regelmäßig schwer heben oder intensiv Sport treiben, haben ein höheres Risiko für eine Bizepssehnenruptur.
- Vorherige Verletzungen: Menschen, die bereits eine Verletzung am Ellenbogen oder Unterarm hatten, haben ein höheres Risiko, eine Bizepssehnenruptur zu erleiden.
- Kortikosteroide: Die Verwendung von Kortikosteroiden, insbesondere über einen längeren Zeitraum, kann das Risiko einer Bizepssehnenruptur erhöhen
- Chronische Erkrankgungen: Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Rheumatoide Arthritis sind mit einem Riss der Sehne vergesellschaftet
Es ist wichtig, diese Risikofaktoren zu berücksichtigen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko einer distalen Bizepssehnenruptur zu minimieren. Dazu gehören eine angemessene Aufwärmphase vor dem Sport, eine schrittweise Steigerung der körperlichen Belastung, das Vermeiden von Überlastung und die Vermeidung von Rauchen und Kortikosteroiden, wenn möglich
Wie wird ein Riss der Sehne diagnostiziert?
Die Diagnose einer distalen Bizepssehnenruptur erfolgt in der Regel durch die Anamnese, körperliche Untersuchung und Bildgebung, wie beispielsweise Ultraschall oder MRT. Zu den typischen Symptomen gehören Schmerzen im Ellenbogen und Unterarm, Schwellungen und Blutergüsse, sowie eine Kraftverlust und das sichtbare höhertreten des Muskelbauches.
Welche Behandlungmethoden gibt es?
Ganz grundsätzlich kann ein Riss der distalen Bizepssehne konservativ oder operativ erfolgen, dies hängt von verschiedenen z.T. auch patientenindividuellen Faktoren ab, die wir Ihnen nachfolgend erläutern wollen.
Bei kompensierten Teilrissen, höherem Alter, reduziertem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten sowie geringen funktionellen Anforderungen kann eine konservative Therapie erwogen werden. Die konservative Therapie umfasst in der Regel eine Schmerztherapie und Physiotherapie, um die Muskelfunktion und -stärke zu erhalten oder wiederherzustellen.
Bei frischen Komplettrupturen oder hochgradigen Partialrupturen mit Kraftverlust empfehlen wir in Abhäbgigkeit individueller Faktoren in der Regel die operative Therapie.
Die operative Behandlung einer distalen Bizepssehnenruptur umfasst eine direkte Naht der gerissenen Sehne oder eine Rekonstruktion der Sehne mit körpereigenem Gewebe. Bei der frischen Komplettruptur wird der Sehnenstumpf mit Hilfe eines kleinen Metallplättchen, durch das Fäden geführt werden, wieder an der ursprünglichen Ansatzstelle an der Speiche (Tuberositas radii) befestigt.
Insgesamt ist die Behandlung einer distalen Bizepssehnenruptur eine komplexe Angelegenheit, die eine sorgfältige Diagnose und eine individualisierte Behandlung erfordert, um eine optimale Wiederherstellung der Funktion des Arms zu erreichen.
Wie ist die Nachbehandlung nach der Operation?
Die Einheilung der Sehne dauert ca. 3 Monate, daher ist die Nachbehandlung nach Refixation der distalen Bizepssehne langwierig und erstreckt sich über mehere Monate. Insbesondere bei körperlich belastenden Berufen ist daher mit einer enstprechend lange Arbeitsunfähigkeit zu rechnen.
Je nach Schweregrad der Ruptur und der Möglichkeit der Rekonstruktion wir nach der Operation ein individualsierters Nachbehandlungschema für Sie und Ihren Therapeuten erstellt.
Der Tennis-/Golferellenbogen, auch als Epicondylitis humeri lateralis (Tennisellenboge) oder Epicondylitis humeri medialis (Golferellenbogen) bezeichnet, ist eine schmerzhafte Überlastungsreaktion, die durch wiederholte Bewegungen oder Überbeanspruchung der Arm- und Handgelenke verursacht wird. Der Schmerz tritt am äußeren oder inneren Ellenbogenbereich auf und kann sich bis zum Unterarm und zur Hand ausbreiten.
Obwohl der Name "Tennisellenbogen" darauf hindeutet, dass er häufig bei Tennisspielern auftritt, kann er auch bei anderen Sportarten oder Aktivitäten wie Golf, Rudern oder Gartenarbeit auftreten. Es kann auch durch wiederholte Bewegungen am Arbeitsplatz verursacht werden, z.B. durch das Heben von schweren Gegenständen oder das Bedienen von Werkzeugen.
Die Behandlung des Tennisellenbogens hängt von der Schwere der Symptome ab. In leichten Fällen kann eine konservative Behandlung, wie z.B. Ruhe, Eisbehandlung, Schmerzmedikamente und Physiotherapie, ausreichend sein. In schwereren Fällen kann eine Injektion von Kortikosteroiden in den betroffenen Bereich erwogen werden. Auch die Stoßwellentherapie kommt zum Einsatz. Eine neue Therapieform, die am MUM der LMU angeboten wird ist die gezielte Embolisation (vorrübergeheneder Verschluss) von Gefäßen im Bereich des Ellenbogen durch die sog. TAPE.
Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung des Tennisellenbogens ist wichtig, um weitere Schädigungen des Gelenks zu vermeiden. In schweren Fällen kann eine Operation in Betracht gezogen werden, um den betroffenen Bereich zu reparieren oder zu entlasten.
Es ist auch wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko eines Tennisellenbogens zu reduzieren. Dazu gehören regelmäßige Pausen bei wiederholten Bewegungen, das Tragen einer guten Ausrüstung, die Verwendung einer geeigneten Technik und die Durchführung von Aufwärmübungen und Dehnübungen vor sportlichen Aktivitäten
Das Nervus ulnaris Syndrom (auch als Sulcus-ulnaris-Syndrom oder Ellenbogenschmerz-Syndrom bekannt) ist eine Erkrankung, bei der der Nervus ulnaris, der durch den Sulcus ulnaris (eine enge Passage am Ellenbogen) verläuft, komprimiert oder gereizt wird. Dies kann zu Schmerzen, Taubheit oder Kribbeln im Bereich des Ellenbogens, Unterarms und der Hand führen.
Die Ursachen für ein Nervus ulnaris Syndrom können vielfältig sein und umfassen:
- Überbeanspruchung des Arms und der Hand durch wiederholte Bewegungen wie beim Tennis oder Golf spielen
- Druck auf den Nervus ulnaris durch die Handballenstütze beim Tippen auf einer Tastatur oder durch das Halten des Telefons
- Trauma am Ellenbogen, wie eine Verletzung oder ein Bruch
- Arthritis oder andere Erkrankungen, die Entzündungen im Ellenbogenbereich verursachen
Die Diagnose eines Nervus ulnaris Syndroms erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und Tests, um die Nervenfunktion zu überprüfen. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder Ultraschall können ebenfalls verwendet werden, um die Ursache der Nervenkompression zu identifizieren. Eine neurologische Untersuchung (EMG) kann das Ausmaß des Nervenschadens beurteilen.
Die Behandlung eines Nervus ulnaris Syndroms kann konservativ oder operativ erfolgen. Konservative Therapien können Schmerzmedikamente, entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie oder Injektionen zur Schmerzlinderung umfassen. Bei schwereren Fällen oder wenn konservative Therapien nicht helfen, kann eine Operation erforderlich sein, um den Nervus ulnaris zu entlasten oder zu reparieren.
Insgesamt ist die Prognose für Menschen mit einem Nervus ulnaris Syndrom in der Regel gut, insbesondere wenn es frühzeitig diagnostiziert und behandelt wird. Die meisten Menschen können ihre normale Hand- und Armfunktion wiedererlangen
Es gibt verschiedene Arten von Operationen am Nervus ulnaris, einschließlich:
- Dekompressionsoperation: Diese Operation wird durchgeführt, um den Nervus ulnaris zu entlasten, indem der Druck auf den Nerv verringert wird. Der Chirurg kann das Band, das den Nervus ulnaris am Ellenbogen fixiert, durchtrennen oder die Knochenvorsprünge entfernen, die den Nervus komprimieren.
- Transpositionsoperation: Bei dieser Operation wird der Nervus ulnaris von seiner ursprünglichen Position an der Innenseite des Ellenbogens an eine neue Position außerhalb des Ellenbogens verlegt. Dies kann helfen, den Druck auf den Nervus zu verringern und ihm Raum zum Heilen zu geben.
- Nervenrekonstruktionsoperation: Diese Operation wird durchgeführt, wenn der Nervus ulnaris beschädigt ist und repariert oder ersetzt werden muss. Der Chirurg kann den beschädigten Nervus durch einen Transplantatnerven ersetzen oder den beschädigten Bereich des Nervs wiederherstellen.
Nach der Operation wird in der Regel eine Physiotherapie empfohlen, um die Stärke und Beweglichkeit des Arms und der Hand zu verbessern und die Nervenfunktion wiederherzustellen. Der Erfolg der Operation hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art und Schwere der Nervenschädigung und dem Alter und Gesundheitszustand des Patienten.
Eine Ellenbogenprothese ist eine Kunstgelenk, das eingesetzt wird, um ein beschädigtes oder schmerzhaftes Ellenbogengelenk zu ersetzen. Eine Ellenbogenprothese wird in der Regel bei schweren Verletzungen oder Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder schwerer Arthrose eingesetzt.
Die Operation zur Implantation einer Ellenbogenprothese ist eine komplexe Operation und erfordert eine sorgfältige Planung und Ausführung durch einen Spezialisten für Ellenbogenchirurge. Während der Operation wird das beschädigte oder erkrankte Ellenbogengelenk entfernt und durch eine künstliche Prothese ersetzt. Es gibt verschiedene Arten von Ellenbogenprothesen, darunter teilweise und vollständige Ellenbogenprothesen, die je nach Art und Schweregrad des Schadens ausgewählt werden.
Nach der Operation muss der Patient in der Regel eine Rehabilitation durchlaufen, um die Beweglichkeit und Stärke des Ellenbogens wiederherzustellen. Die Rehabilitation kann Übungen zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft und Flexibilität umfassen.
Die Erfolgsrate einer Ellenbogenprothese ist in der Regel hoch, aber es kann in einigen Fällen zu Komplikationen kommen, wie zum Beispiel Infektionen, Lockerung der Prothese oder Nervenschäden. Es ist wichtig, dass Patienten sich vor der Operation eingehend mit ihrem spezialisierten Chirurgen über die Risiken und Vorteile der Ellenbogenprothese auseinandersetzen und eine umfassende Nachsorge durchführen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln