Wirbelsäule
80–90 Prozent der Bevölkerung der BRD leiden mindestens einmal im Leben an therapiebedürftigen Rückenschmerzen auf degenerativer Basis. Bei zirka 10 Prozent der Patienten, die länger als 12 Wochen an Rückenschmerzen leiden werden diese chronisch. Davon werden wiederum 5 Prozent zu schmerztherapeutischen Problemfällen. Diese Patientinnen und Patienten verursachen etwa 50 Prozent der Gesamtkosten der chronischen Rückenschmerzpatienten.
Rückenschmerzen stellen somit sowohl für die betroffenen Patienten als auch volkswirtschaftlich ein enormes Problem dar. Abgesehen von der Tatsache, dass sich die menschliche Wirbelsäule im Rahmen der Evolutionsgeschichte noch nicht optimal an den aufrechten Gang und die hohe Lebenserwartung in den Industrieländern angepasst hat, stellen Übergewicht, Bewegungsarmut und Fehlbelastungen einige der Hauptursachen für Rückenbeschwerden dar.
Die jeweiligen Schmerzursachen im individuellen Fall können vielgestaltig sein, sie können als einzelnes Problem oder (wesentlich häufiger bei verschleißbedingten Wirbelsäulenerkrankungen) in Kombination auftreten. Mitunter sind die Schmerzursachen auch gar nicht in der Wirbelsäule sondern in Becken- und Hüftgelenken oder in inneren Organen zu suchen. Folglich steht die genaue Abklärung und Ursachensuche für eine zielgerichtete Therapie an erster Stelle.
Das Ziel muss sein, für jeden individuellen Fall zunächst die am wenigsten invasive, jedoch Erfolg versprechende Therapie zu finden. Als orthopädische Universitätsklinik sehen wir uns einem solchen systematischen Vorgehen besonders verpflichtet.Darauf aufbauend sind wir in der Lage, unseren Patienten sowohl ein weites Spektrum an minimal-invasiven Therapien als auch die operativen Standardverfahren von mikroskopisch-assistierten Bandscheibenoperationen über Versteifungsoperationen bis zur Implantation von Bandscheibenprothesen anzubieten.
- Hohe Konzentration betroffener Patientinnen und Patienten mit daraus resultierenden hohen Fallzahlen, um alle gängigen Behandlungstechniken auf hohem Niveau anbieten zu können.
- Optimale Vernetzung und Zusammenarbeit mit unseren Nachbardisziplinen, besonders der Radiologie und Anästhesie, aber auch der Urologie und Viszeralchirurgie. Dies kommt besonders den Patienten mit Zusatzverletzungen zugute.
- Individuelle Betreuung und Behandlung unserer Patientinnen und Patienten auch bei Folgeproblemen
- Anbindung an unser Zentrum für Alterstraumatologie mit geriatrischer Mitbetreuung mit entsprechenden Vorteilen für unsere älteren Patientinnen und Patienten
- Behandlung nach internationalen Fachstandards
- Kooperation mit dem Schwerpunkt Osteologie der LMU, um die oft zugrunde liegende Osteoporose zu behandeln
- Modernste diagnostische Verfahren
- Sämtliche konservative und operative Behandlungsmöglichkeiten: In unserem Spektrum hat zur hochspezialisierten operativen Versorgung auch die konservative Therapie akuter wirbelsäulenbedingter Schmerzsyndrome einen festen Platz. Sie umfasst neben der individuell angepassten medikamentösen Therapie auch eine spezialisierte Physiotherapie.
- Zusätzlich zur Patientenversorgung widmen wir uns intensiv der Forschung und Weiterentwicklung minimalinvasiver und navigierter Techniken in der Wirbelsäulen- und Beckenchirurgie, um die Behandlung der Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern.