Stimulationsambulanz
Center for Non-invasive Brain Stimulation Munich-Augsburg (CNBS-MA)
Bei den nicht-invasiven, transkraniellen Hirnstimulationsverfahren (engl. Non-invasive Transcranial Brain Stimulation – NTBS) handelt es sich um einen innovativen und schonenden Therapieansatz mit verschiedenen Stimulationsmethoden, vor allem die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und die transkranielle Gleichstromstimulation (engl. transcranial direct current stimulation – tDCS). Insbesondere die rTMS hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer Wirksamkeit und guten Verträglichkeit in der Behandlung psychischer Erkrankungen zunehmend Bedeutung gewonnen. Die tDCS wird aktuell in klinischen Studien sehr intensiv untersucht.
In der aktuellen S3-Leitlinie zur Therapie der unipolaren Depression wird z.B. die rTMS als Behandlungsoption für Patient*innen genannt, die auf eine medikamentöse Behandlung nicht angesprochen haben.
In unserer Klinik bieten wir eine Behandlung mit nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren an
- integriert in den Gesamtbehandlungsplan einer stationären Therapie, neben psychopharmakologischen, psychotherapeutischen und
soziotherapeutischen Angeboten - als ambulante Behandlung für Patient*Innen, die sich in einer fachärztlich-psychiatrischen Behandlung befinden.
- im Rahmen von wissenschaftlichen Studien, in denen wir die Wirksamkeit verschiedener Verfahren, neue Anwendungsgebiete, technische Innovationen sowie neurobiologische Hintergründe untersuchen.
Zudem beraten wir Sie in unserer Ambulanz auch gerne über die Möglichkeit einer sogenannten Elektrokonvulsionstherapie (EKT), die als erstes Hirnstimulationsverfahren in der Psychiatrie eingesetzt wurde, sich jedoch deutlich von den neuen NTBS-Verfahren unterscheidet. Die EKT ist bereits seit mehreren Jahrzehnten als effektive antidepressive Behandlungsform etabliert und wird insbesondere bei Patient*innen angewandt, die von anderen Therapieverfahren nicht profitieren konnten.
Aktuell bietet unsere Klinik Hirnstimulationsverfahren für folgende Patientengruppen an:
Für Menschen mit depressiven Erkrankungen,
- wenn eine antidepressive Medikation und psychotherapeutische Behandlung keine zufriedenstellende Wirkung erbracht haben.
- wenn andere Behandlungsmöglichkeiten aufgrund von Unverträglichkeiten oder Gegenanzeigen nicht möglich sind.
Für Menschen mit Schizophrenie (Nur im Rahmen von Studien)
- die unter anhaltenden akustischen Halluzinationen leiden.
- die unter sogenannter Negativsymptomatik leiden.
Bei vielen Patient*innen werden im Behandlungsverlauf mehrere psychiatrische Diagnosen gestellt (sogenannte Komorbiditäten). Hier kann im Einzelfall eine Hirnstimulationsbehandlung durchaus sinnvoll sein, worüber wir Sie gerne beraten.
Für folgende Erkrankungen bieten wir momentan keine Hirnstimulationsbehandlungen an:
- Angststörungen (außer es liegt gleichzeitig eine Depression vor)
- Zwangsstörungen
- ADHS
- Depersonalisation/Derealisation
- Tinnitus
- Tourette-Syndrom
- Migräne und chronische Schmerzen
- Andere neurologische Erkrankungen
Weitere Informationen über unsere Behandlungsangebote finden Sie hier.
Bevor Sie in unsere Ambulanz kommen, sollten Sie mit Ihrer behandelnden Hausärzt*in, Psychiater*in, Neurolog*in oder Psychotherapeut*in über die mögliche Anwendung eines Hirnstimulationsverfahrens gesprochen haben.
Wir würden Sie zudem bitten, Ihre Unterlagen zum bisherigen Krankheitsverlauf (z.B. Arztbriefe, Befunde von bildgebenden Untersuchungen des Schädels, Laborbefunde, aktueller Medikamentenplan, Informationen zu früheren Behandlungen) zum ersten Termin bei uns mitzubringen.
Bei einem ausführlichen Arztgespräch erhalten wir einen Eindruck von Ihrer Erkrankung und den bisher eingesetzten Therapieformen.
Wir können Sie dann individuell bezüglich spezifischer Behandlungsmöglichkeiten beraten. Sollte ein Gehirnstimulationsverfahren für Sie in Frage kommen, betreuen wir Sie während dieser Behandlungszeit in der Ambulanz. Vorab halten wir jedoch Rücksprache mit Ihren behandelnden Ärzt*innen.
Wir möchten Sie zudem darauf hinweisen, dass aufgrund bisher nur begrenzter Behandlungskapazitäten und einer großen Nachfrage mit mehrwöchigen Wartezeiten bis zum Behandlungsstart zu rechnen ist.
Erst entscheiden Sie gemeinsam mit Ihrer Ärztin in der Ambulanz, in welcher Form und wie oft ein Gehirnstimulationsverfahren bei Ihnen angewendet werden soll. Je nachdem kann sich das dann entweder um einen einmaligen Kontakt mit Diagnostik und Beratung handeln, aber auch um eine längerfristige regelmäßige ambulante Behandlung zur Verlaufsbeobachtung.
Informationen zu aktuell bei uns laufenden Studien finden Sie hier.
Unser Team
Prof. Dr. med. Frank Padberg, Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiter der Sektion für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LMU Klinikum
Prof. Dr. med. Alkomiet Hasan, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Augsburg
Leitung:
Dr. med. Ulrike Vogelmann (Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie)
Klinische Koordination
Esther Dechantsreiter, M.Sc.
Klinische Durchführung
Beate Dornheim (MTA)
Dr. med. Gerrit Burkhardt (Arzt in Weiterbildung)
Dr. med. Lucia Bulubas (Ärztin in Weiterbildung)
Prof. Dr. Stephan Goerigk (Kooperation: Charlotte Fresenius Hochschule München)
Mattia Campana (Arzt in Weiterbildung)
Leitung:
Dr. Daniel Keeser
Falls Sie Interesse an einem Beratungstermin haben, können Sie uns gerne eine Anfrage über unser Kontaktformular stellen. Unser Team wird Sie dann zeitnah kontaktieren
Datenverwendungshinweis
Ihre persönlichen Daten werden von uns vertraulich behandelt und ausschließlich dazu verwendet, um mit Ihnen im Rahmen dieser Kontaktaufnahme per E-Mail, telefonisch und/oder schriftlich in Kontakt zu treten. Ihre Angaben werden vor dem Zugriff Dritter angemessen geschützt und nach den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes erhoben, verarbeitet und genutzt. Die Angabe Ihrer persönlichen Daten insbesondere Ihrer Daten zu Ihrer Gesundheit erfolgt freiwillig. Ihre Anfrage wird bei Bedarf innerhalb des Klinikums der Universität München (KUM) an die zuständigen Stellen oder Personen weitergeleitet. In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, dass nicht-ärztliches Personal des Klinikums Kenntnis über die von Ihnen offenbarten Angaben erhalten kann. Eine Weitergabe oder Übermittlung dieser Angaben an Dritte außerhalb des Klinikums erfolgt nicht. Ihre Daten werden spätestens 3 Monate nach Auswertung bzw. Weiterleitung Ihrer Angaben an die zuständige Stelle gelöscht. Sie können Ihre Genehmigung zur zweckgebundenen Verarbeitung und Nutzung der Daten jederzeit ohne Angabe von Gründen schriftlich widerrufen. Ihre gespeicherten Daten werden dann unverzüglich im Rahmen gesetzlicher Vorschriften gelöscht. Die relevanten Informationen zu Ihrer Anfrage werden Ihnen an die angegebene E-Mail Adresse ohne Angaben von Gesundheitsdaten unverschlüsselt übermittelt bzw. weitergeleitet. Dies stellt ein datenschutzrechtliches Risiko dar. Angeforderte Patienten- sowie personenbezogene Bewerbungsunterlagen werden von uns, in angemessenem Umfang, grundsätzlich nur auf dem Postwege versandt, sofern Sie Ihre Postadresse angegeben haben. Bitte beachten Sie zudem unsere allgemeine Datenschutzerklärung