Therapieformen der Klinik

In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des LMU Klinikums bieten wir eine breite Vielfalt an Therapieformen, die individuell auf die Bedürfnisse unserer Patient*innen abgestimmt werden. Dabei arbeiten wir nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, um eine hochqualitative und zeitgemäße Behandlung zu gewährleisten.
Machen Sie sich selbst ein Bild und erfahren Sie mehr über unsere modernen Ansätze und individuellen Therapieangebote!
In unserer Klinik basiert die psychotherapeutische Behandlung vor allem auf der kognitiven Verhaltenstherapie, einem gut erforschten und breit eingesetzten Verfahren zur Behandlung psychischer Erkrankungen.
Je nach Bedarf ergänzen wir diesen Ansatz durch weitere evidenzbasierte Methoden – etwa achtsamkeitsbasierte Verfahren, emotionsfokussierte Therapie und Behavioral Activation bei Depression.
Einige Angebote sind speziell auf bestimmte Patientengruppen zugeschnitten – zum Beispiel:
- Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT) für Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
- CBASP für Patient*innen mit chronischer Depression
Alle eingesetzten Verfahren beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und haben ihre Wirksamkeit in zahlreichen Studien belegt.
Psychotherapeutische Verfahren kommen bei einer Vielzahl psychischer Erkrankungen zum Einsatz – etwa bei Depressionen, Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen oder Psychosen.
Wir kombinieren in unserer Klinik störungsspezifische Ansätze, z. B. das Metakognitive Training bei psychotischen Erkrankungen oder spezielle Angebote für Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen, mit störungsübergreifenden Methoden wie Stressbewältigung oder Achtsamkeit.
So können wir die psychotherapeutischen Angebote individuell an die jeweilige Lebenslage, Belastung und Behandlungsziele der Patient*innen anpassen.
Für jede Patientin und jeden Patienten wird ein individuell abgestimmtes psychotherapeutisches Angebot entwickelt – bestehend aus Einzel- und Gruppentherapien. Dabei kommen in unserer Klinik verschiedene wissenschaftlich fundierte Verfahren zum Einsatz, die je nach Symptomatik und Bedarf ausgewählt und kombiniert werden. Einige dieser Ansätze sind:
- Verhaltenstherapie: Viele Denk- und Verhaltensmuster entstehen im Lauf des Lebens durch persönliche Erfahrungen – manche davon können langfristig belasten. Ziel der Verhaltenstherapie ist es, diese Muster zu erkennen und zu verändern, das Verständnis für eigene Probleme zu fördern und konkrete Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
- Behavioral Activation (BA): Ein bewährtes Verfahren zur Behandlung von Depressionen. Durch gezielte Aktivierung positiver und sinnvoller Alltagsaktivitäten – orientiert an den persönlichen Werten – können Stimmung und Antrieb verbessert werden.
- CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy): Ein Ansatz für Menschen mit chronischer Depression. CBASP verbindet verhaltenstherapeutische Methoden mit interpersonellen und biografischen Elementen, um zwischenmenschliche Erfahrungen bewusst zu machen und neue Handlungsmöglichkeiten zu eröffnen.
- Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT): Ein störungsspezifisches Verfahren für Menschen mit Borderline-Störung. Im Zentrum stehen Achtsamkeit, Akzeptanz und Fertigkeitentraining zur besseren Emotionsregulation und Krisenbewältigung.
- Metakognitives Training (MKT): Ein Gruppenprogramm speziell für Menschen mit Psychosen bzw. Schizophrenie. Es hilft dabei, typische Denkverzerrungen (z. B. voreilige Schlussfolgerungen, Misstrauen) zu erkennen und neue Denk- und Handlungsspielräume zu entwickeln.
Unsere psychotherapeutischen Angebote werden von qualifizierten Therapeut*innen durchgeführt und im Verlauf kontinuierlich an die individuellen Bedürfnisse angepasst.
Psychopharmaka sind Medikamente, die Veränderungen im Denken, Erleben und Verhalten positiv beeinflussen können. Sie kommen bei verschiedenen psychischen Erkrankungen zum Einsatz – zum Beispiel bei Depressionen, Angststörungen, bipolaren Störungen oder Schizophrenie – und sind ein zentraler Bestandteil moderner, leitlinienbasierter Behandlungskonzepte.
Je nach Wirkung und Anwendungsbereich unterscheidet man verschiedene Gruppen, etwa:
- Antipsychotika (Neuroleptika)
- Antidepressiva
- Phasenprophylaktika (z. B. bei bipolarer Störung)
Trotz vieler Vorurteile machen die meisten Psychopharmaka weder abhängig noch verändern sie die Persönlichkeit. Ihr Ziel ist es, krankheitsbedingte Beschwerden zu lindern und den Alltag wieder stabiler und selbstbestimmter zu gestalten.
Wie bei allen Medikamenten gilt auch hier: Wirkung und mögliche Nebenwirkungen werden sorgfältig abgewogen und individuell angepasst. Moderne Psychopharmaka sind deutlich besser verträglich als frühere Präparate – und ihre Anwendung wird regelmäßig überprüft und mit Ihnen gemeinsam besprochen.
Psychopharmaka kommen bei verschiedenen psychischen Erkrankungen zum Einsatz – etwa bei Schizophrenie, Depressionen, bipolaren Störungen oder schweren Angstzuständen. Sie sind besonders dann sinnvoll, wenn Symptome stark belasten oder andere Behandlungen allein nicht ausreichen. Die Entscheidung für eine medikamentöse Therapie wird individuell und gemeinsam mit Ihnen getroffen.
Vor Beginn der Behandlung erfolgt eine ausführliche ärztliche Beratung. Dabei werden Nutzen, mögliche Risiken und die passende Medikation individuell abgestimmt. Wichtig ist: Psychopharmaka wirken am besten, wenn sie regelmäßig und wie verordnet eingenommen werden.
Auch nach Abklingen der akuten Beschwerden ist meist eine fortgesetzte Einnahme über Wochen oder Monate erforderlich, um Rückfälle zu vermeiden. In einigen Fällen ist eine langfristige Behandlung sinnvoll.
Bitte setzen Sie Medikamente niemals eigenständig ab. Ein plötzliches Absetzen kann zu Rückfällen oder Nebenwirkungen führen. Ein Ausschleichen sollte immer in Absprache mit der*dem Ärzt*in erfolgen.
Wie alle Medikamente können auch Psychopharmaka Nebenwirkungen haben – häufig z. B. Müdigkeit oder Mundtrockenheit. Schwere Komplikationen sind selten und lassen sich durch regelmäßige ärztliche Kontrolle meist vermeiden.
Sprechen Sie Nebenwirkungen frühzeitig an – es gibt oft gute Möglichkeiten, die Behandlung anzupassen.
Diese Therapie wird auch Elektrokrampftherapie genannt oder oft mit EKT abgekürzt. Sie ist nachweislich eine der wirksamsten Therapieformen für einige schwere psychiatrische und neurologische Erkrankungen.
Das Prinzip der EKT besteht in der Auslösung eines Krampfanfalls unter kontrollierten Bedingungen zu therapeutischen Zwecken. Dadurch kommt es zur Normalisierung verschiedener Überträgerstoffe im Nervensystem. Damit keine Verletzungsgefahr besteht, verhindert eine Narkose mit muskelentspannenden Medikamenten Muskelkrämpfe.
Das Risiko einer schweren Komplikation wird mit 1 : 50000 Behandlungen angegeben und liegt damit nicht höher als das allgemeine Narkoserisiko bei kleineren operativen Eingriffen, wie dem Ziehen eines Zahns. Die EKT ist damit eine der sichersten medizinischen Behandlungen unter Narkose.
Vor allem für Patienten mit schweren und lebensbedrohlichen psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ausreichend ansprechen. Auf diese Weise verbessern sich mithilfe der EKT viele z.B. therapieresistente Depressionen und bipolare Störungen. Sie wird zudem auch bei bestimmten schizophrenen Psychosen und beim Tourette-Syndrom eingesetzt.
Eine EKT besteht aus einer Serie von sechs bis zwölf Einzelbehandlungen, wobei im Durchschnitt zwei bis drei Behandlungen pro Woche stattfinden. Es ist immer ein Anästhesist anwesend. Die EKT wird immer von speziell dafür ausgebildeten Psychiatern durchgeführt.
Vor einer Therapie klären wir die Patienten ausführlich über das Verfahren auf. Sie werden außerdem sorgfältig internistisch, neurologisch und psychiatrisch untersucht.
Die Behandlung selbst findet unter Narkose statt, mit der auch muskelentspannende Medikamente gegeben werden. Nach kurzer Ableitung eines Ruhe-EEGs, löst der behandelnde Psychiater über meist einseitige elektrische Stimulation, die nur wenige Sekunden dauert, den Krampfanfall aus. In der Regel ist dieser durch die zuvor eingeleitete Muskelentspannung kaum zu sehen. Die Behandlung wird permanent durch EEG- und EMG-Kurven (Elektromyogramm, Ableitung oberflächlicher Muskelaktionspotentiale) überwacht. Der Krampfanfall dauert ca. 30 bis 90 Sekunden und hört üblicherweise von selbst wieder auf.
Von den Patienten wird die EKT meist sehr unspektakulär beschrieben, da sie meist durch die Narkose von der eigentlichen Behandlung nichts mitbekommen. In manchen Fällen können anschließend vorübergehende Kopfschmerzen, kurzzeitige Störungen der Orientierung oder des Gedächtnisses als Nebenwirkungen auftreten.
Bei den nicht-invasiven, transkraniellen Hirnstimulationsverfahren (engl. Non-invasive Transcranial Brain Stimulation – NTBS) handelt es sich um einen innovativen und schonenden Therapieansatz mit verschiedenen Stimulationsmethoden, vor allem die repetitive Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und die transkranielle Gleichstromstimulation (engl. transcranial Direct Current Stimulation – tDCS). Insbesondere die rTMS hat in den letzten Jahren aufgrund ihrer Wirksamkeit und guten Verträglichkeit in der Behandlung psychischer Erkrankungen zunehmend Bedeutung gewonnen. Die tDCS wird aktuell in klinischen Studien sehr intensiv untersucht.
Gemeinsames Wirkprinzip der nicht-invasiven Hirnstimulationsverfahren ist eine gezielte Beeinflussung der Aktivität von Nervenzellen (Neuromodulation) in Hirnbereichen, die eine veränderte Aktivität bei Menschen mit Depressionen (im Vergleich zu gesunden Personen) zeigen.
Nicht-invasiv bedeutet, dass für die Behandlungen keine Narkose (wie bei der Elektrokonvulsionstherapie) und kein chirurgischer Eingriff (wie bei der tiefen Hirnstimulation) notwendig sind. Die Verfahren entfalten ihre Wirkung durch den Schädel (transkraniell).
Repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)
Bei der rTMS wird die Neuromodulation durch sogenannte fokale Magnetfelder vermittelt. Hierfür wird eine Magnetspule an den Schädel der Patient*innen gehalten, um (nach dem Prinzip der elektromagnetischen Induktion) Magnetfelder im darunterliegenden Hirnbereich zu erzeugen. Weitere Informationen zum Verfahren finden Sie hier.
Aktuell bietet unser Team am Zentrum für NeurostimulationLMU folgende Behandlungsprotokolle der rTMS an:
- Theta-Burst-Stimulation (TBS)
- 10 Hz rTMS
- 1 Hz rTMS
Die Auswahl des Verfahrens wird je nach Behandlungsgrund, Krankengeschichte und Präferenz der Patient*innen individuell vor Behandlungsbeginn festgelegt.
Bei Patient*innen die im Rahmen ihrer Behandlung eine diagnostische Magnetresonanztomografie des Schädels (cMRT) erhalten haben, wird die TMS-Behandlung durch eine sogenannte Neuronavigation unterstützt.
Transkranielle Gleichstromstimulation (transcranial Direct Current Stimulation - tDCS)
Die tDCS ist ein besonders leicht anwendbares und nebenwirkungsarmes Verfahren, bei dem Hirnareale durch die Anwendungen eines schwachen, konstanten Gleichstroms moduliert werden. Zur Behandlung der Depression werden hierfür zwei Elektroden an der Stirn befestigt, über die für ca. 30 Minuten ein leichtes Spannungsfeld aufgebaut wird.
Da die Studienlage zur tDCS noch uneinheitlich ist, bieten wir das Verfahren aktuell nur im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen an.
Wir bieten rTMS-Behandlungen aktuell für folgende Patient*innengruppen an:
- Depression:
- Wenn antidepressive Medikamente und psychotherapeutische Behandlungen keine ausreichende Wirkung zeigen.
- Wenn andere Therapien aufgrund von Unverträglichkeiten oder Gegenanzeigen nicht möglich sind.
- Schizophrenie (nur im Rahmen von Studien):
- Bei anhaltenden akustischen Halluzinationen.
Bei Patient*innen mit mehreren psychiatrischen Diagnosen (Komorbiditäten) prüfen wir individuell, ob eine Hirnstimulationsbehandlung sinnvoll ist. Wir beraten Sie hierzu gerne.
Für folgende Erkrankungen bieten wir derzeit keine Hirnstimulationsbehandlung an:
- Angststörungen (außer in Kombination mit einer Depression)
- Zwangsstörungen
- ADHS
- Depersonalisation/Derealisation
- Tinnitus
- Tourette-Syndrom
- Migräne und chronische Schmerzen
- Andere neurologische Erkrankungen
In einem ärztlichen Vorgespräch klären wir mit Ihnen,
- ob eine Hirnstimulationsbehandlung bei Ihrer Erkrankung sinnvoll ist.
- ob es medizinische oder sonstige Gründe gibt, die gegen eine Behandlung sprechen.
- ob medizinische Voruntersuchungen vor Behandlungsbeginn notwendig sind.
- welches Behandlungsverfahren zu Anwendung kommt.
Anschließend wird ein individueller Therapieplan festgelegt. Je nach Verfahren und Behandlungsindikation beträgt die Dauer einer therapeutischen Sitzung zwischen 3 und 30 Minuten. Alle Behandlungen finden in einem bequemen Stuhl statt, um eine möglichst entspannte Haltung zu gewährleisten. Patient*innen können nach einer Stimulation ihren gewohnten Alltag ohne Einschränkungen weiterführen.
Um eine Wirkung zu erzielen, muss die Behandlung über mehrere Wochen hinweg wiederholt werden. Je nach Verlauf sind tägliche Sitzungen an 5 bis 20 Tagen vorgesehen, wobei an Wochenenden keine Behandlungen erfolgen. Die Wirksamkeit der Behandlung wird im Verlauf regelmäßig in einem ärztlichen Gespräch mithilfe strukturierter Symptomerfassungen eingeschätzt.
Ergotherapie als eine Säule der Soziotherapie gehört zum modernen Standard jeder psychiatrischen Therapie.
Ihr Ziel ist es, eine alltagsbezogene Handlungsfähigkeit, eine Steigerung der individuellen Lebensqualität und eine Teilhabe für die Klienten zuhause, in der Schule/Ausbildung/Studium, am Arbeitsplatz und in der Gemeinde zu ermöglichen.
Für Klienten jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit und Betätigung eingeschränkt sind oder von einer Einschränkung bedroht sind – z.B. durch psychische und psychosomatische Erkrankungen.
Das kann sich beispielsweise so zeigen:
- Anforderungen im Beruf können nicht mehr adäquat bewältigt werden
- Man kann sich nicht mehr zufriedenstellend selbst versorgen
- Es fällt einem zunehmend schwer, seinen eigenen Interessen nachzugehen oder Freizeitaktivitäten wahrzunehmen
Jeder Klient bekommt in der Regel einen Bezugstherapeuten. Gemeinsam werden im ergotherapeutischen Einzelgespräch Ziele festgelegt sowie Therapieinhalte individuell besprochen. Hier wird vereinbart, was der Klient selbst für ein erfülltes Leben für sich tun kann oder tun muss und wie wir ihn hierbei am besten unterstützen können. Das basiert auf einer Betätigungsanalyse sowie einer gemeinsamen Reflexion und Evaluation des Therapieprozesses.
Dieser kontinuierliche Kontakt ermöglicht den Aufbau einer vertrauensvollen und engen Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Klient. Der Klient hat eine aktive Rolle im Therapieprozess und übernimmt Verantwortung für seine Gesundung.
Durch realitätsbezogene Aktivitäten und praxisnahe Handlungen lernt der Klient seine verschiedenen Rollen (z.B. als Berufstätiger, Familienmitglied, Freund) bestmöglich zu übernehmen und die damit verbundenen Aufgaben (z.B. Projektplanung, Kochen, Tages- und Freizeitgestaltung) zu bewältigen. Somit stellt die Betätigung das erwünschte Ergebnis der Intervention als auch die Methode für die Intervention selbst dar.
Ziel ist es durch Betätigung Wohlbefinden sowie Selbstständigkeit, Unabhängigkeit und Teilhabe am Leben zu erreichen.
Die Ergotherapie ist:
- Ein Übungsfeld für Handlungskompetenzen (z. B. eigene Meinung vertreten, mit Konflikten umgehen, auf andere zugehen, bedeutungsvolle Freizeitaktivität wahrnehmen), um Betätigungsfertigkeiten wieder zu erlernen, zu entwickeln oder zu kompensieren/adaptieren
- Ein Training von Arbeitsfähigkeiten (z. B. Konzentration, Eigenverantwortung, organisieren und planen, Problemlösen), um Anforderungen an die Ausbildung oder das Studium zu erfüllen oder seine Arbeitsstelle wieder einzunehmen
- Die Erfahrung eines erweiterten Zugangs zu seinem persönlichen Gefühlsleben, seiner Sinnes- und Körperwahrnehmung
- Die Vermittlung von Stabilität und persönlichen Ressourcen und Kompetenzen
Der Schwerpunkt der Physiotherapie liegt auf der bewegungstherapeutischen Behandlung, womit sie eine wichtige Grundlage der Behandlung psychiatrischer Patienten ist. Sie wird als Gruppen und Einzeltherapie angeboten.
Physiotherapie kommt bei unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz. Die verschiedenen Therapieformen sind auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten ausgerichtet und werden mit präventiven und rehabilitativen Maßnahmen ergänzt.
Es geht darum, dass die Patienten ohne Leistungsdruck körperlich aktiv werden und Freude an der eigenen Bewegung erfahren. Dabei verbessern sich Ausdauer, Kraft, Atmung, Fitness und das Wohlbefinden. Zudem aktivieren und fördern (kinästhetisch, akustisch, taktil, optisch) wir die Körperwahrnehmung der Patienten.
Die Patienten lernen ihre eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und ihre Selbsteinschätzung zu verbessern. Außerdem entdecken sie neue Fähigkeiten und gewinnen verlorengegangene Ressourcen zurück. Es werden Techniken zum Entspannen und Spannungsabbau geübt und die Kommunikationsfähigkeit gefördert. Das heißt, die Patienten nehmen zur Umwelt und ihren Mitmenschen wieder eine Beziehung auf.
Unterstützend haben die Patienten die Möglichkeit an verschiedenen sportlichen Aktivitäten teilzunehmen. Die Ziele sind u. a.:
- Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit durch Verbesserung von Koordination, Kraft, Ausdauer und Schnelligkeit
- Umgang mit Regeln und soziale Interaktion
- Steigerung der Alltagsaktivität
- Verringerung der körperlichen Inaktivität
Unser Therapieangebot umfasst:
- Bewegungstherapie – je nach Krankheitsbild
- Rückenschule
- Entspannung
- Outdoor Frühsport
- Hallenfrühsport
- stationärer Frühsport
- Zirkeltraining
- Ballsport
- Sportfreizeit
- Einzeltherapie
Die Gruppen finden stationsbezogen sowie stationsübergreifend statt. Die Auswahl der Therapiegruppen erfolgt im interdisziplinären Team und in Absprache mit dem Patienten. Die Anmeldung findet durch die Ärzte statt.
Was ist Kunsttherapie?
Kunsttherapie ist eine eigenständige Therapieform, die unterschiedliche Materialien zum nonverbalen Ausdruck nutzt. Beim Experimentieren, unter anderem mit Farben, Ton oder auch Fotografie, kann die Freude an der sinnlich-ästhetischen Erfahrung und dem eigenen Ausdruck wiederentdeckt werden. Kunsttherapie unterstützt Sie in der Selbstwahrnehmung und Selbstregulation sowie in Ihren Möglichkeiten, zu sich selbst und zu anderen in Beziehung zu treten (Deutscher Fachverband für Kunst- und Gestaltungstherapie).
Durch den Gestaltungsprozess und die therapeutische Begleitung können eigene Gedanken und Impulse wahrgenommen und differenziert werden. Sowohl positive als auch belastende Emotionen und Erfahrungen können ausgedrückt werden und dadurch zur Entlastung des inneren Erlebens beitragen. Der spielerische Umgang mit den Materialien eröffnet neue Handlungsmöglichkeiten und Lebensperspektiven. Im wertschätzenden Kontakt mit der Gruppe den Therapeuten*innen entsteht hier ein geschützter Raum für persönliche Entwicklung. In diesem Prozess werden Sie von uns begleitet.
Kunsttherapie fördert:
- Stabilisierung
- Aufbau eigener Ressourcen
- Erkennen von eigenen Bedürfnissen
- Stärkung des Selbstwerts
- Emotions- und Stressregulation
- Handlungsfähigkeit
- Experimentier- und Lebensfreude
- Gruppen- und Beziehungserleben
- Inter- und intrapersonale Kommunikation
- Aktivierung und Integration innerpsychischer Prozesse
Für wen ist Kunsttherapie geeignet?
Sie benötigen keine Vorkenntnisse, um an der Kunsttherapie teilzunehmen. In einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre ist jede Art des persönlichen Ausdrucks willkommen – sei es Malen, Zeichnen, plastisches Gestalten, Fotografie oder Schreiben. Vor Ort stehen Ihnen hochwertige Materialien zur Verfügung, mit denen Sie neue oder auch vertraute Techniken anwenden können. Wir unterstützen Sie gerne bei der Umsetzung Ihrer kreativen Ideen.
Während eines stationären oder teilstationären Aufenthalts können Sie an kunsttherapeutischen Einzel- und Gruppensitzungen teilnehmen. Die Kunsttherapie ist ein wesentlicher Bestandteil der therapeutischen Behandlung im Rahmen eines multiprofessionellen Teams. Eine Verordnung für die Kunsttherapie erhalten Sie von den behandelnden Ärzt:innen.
Eine ambulante Therapeut*innensuche für Kunsttherapie ist über die Webseite des Dachverbandes für Kunsttherapie möglich.
Wir verstehen Musiktherapie als ein Behandlungsverfahren, bei dem die Beziehung zwischen Therapeut*in und Patient*in eine zentrale Rolle spielt. Die Bedürfnisse und Ausdrucksformen der Patientinnen werden ernst genommen und fließen gemeinsam mit dem fachlichen Wissen und den gezielten Interventionen der Therapeut*innen in den Therapieprozess ein.
Für alle, die sich gerne über das Medium Musik ausdrücken. Für alle, die im emotionalen Bereich Defizite aufweisen. Patient*innen, die sprachlich eingeschränkt sind, haben in der Musiktherapie die Möglichkeit, nonverbal zu kommunizieren und können so aus ihrer Isolation herauskommen. Die einzige Kontraindikation ist eine akute Psychose. Für traumatisierte Patienten ist das Setting der Einzeltherapie besser geeignet.
Musiktherapie wird als Gruppensetting und Einzelsetting angeboten:
- Gruppentherapie: Im Gruppenprozess tauchen sowohl Defizite, Konflikte, als auch resiliente Faktoren aus dem Leben der Gruppenmitglieder auf. Die Defizite können dann über das gemeinsame Hören von Musik oder auch das Spielen füreinander gemildert, Konflikte in Rollenspielen bearbeitet werden.
- Einzeltherapie: Hier wird intensiver als in der Gruppe an biographischen Themen gearbeitet. Mithilfe von sogenannter Nachbeelterung können frühe Defizite ausgeglichen werden, eigene Bedürfnisse können wahrgenommen werden, Zukunftsperspektiven können erarbeitet werden.
Musiktherapie gibt es in zwei Formen:
- Aktive Musiktherapie: Dabei können die Patienten mit Hilfe einfach zu spielender Instrumente in freier Improvisation Gefühle ausdrücken. Das, was in der Musik hörbar geworden ist, kann im Anschluss besprochen werden.
- Rezeptive Musiktherapie: Hier geht es darum, dass sich die Patienten wieder selbst mehr spüren lernen. Das Hören entspannender Musik erleichtert den Zugang zur eigenen inneren Stimme.
Darüber hinaus gibt es an unserer Klinik das Angebot einer Sing- und einer Tanzgruppe.
Ziele der Musiktherapie
- Aktivierung
- Wahrnehmung der eigenen emotionalen Gestimmtheit
- Förderung der Wachheit
- Konzentration Förderung der Motivation über die emotionale Beteiligung
- Unterstützung des emotionalen Ausdrucks und Spielfreude