Angststörungen
Angst ist eine Emotion, die kulturübergreifend alle Menschen betrifft. Sie ist ein grundlegender evolutionärer Mechanismus zur Sicherung des Überlebens und damit eine der Basisemotionen des Menschen. Angst kann sich auf eine Situation (z.B. Höhe) oder ein Objekt (z.B. Spinne) richten oder unspezifisch sein wie bei der Panikattacke (unvorhersehbare Angstattacken). Angst kann körperlich und psychisch erlebt werden und sich auch auf das Verhalten auswirken (Vermeidung). Zu den körperlichen Ausdrucksformen können folgende Symptome gezählt werden: Schwindel, Übelkeit, Herzrasen, Schwitzen, Zittern, Mundtrockenheit, Engegefühl in Hals oder Brust, Atemnot, Erstickungsgefühl, Schmerzen, Unsicherheits-, Ohnmachts- oder Benommenheitsgefühle, Hitzewallungen oder Kälteschauer, Taubheitsgefühle oder Kribbeln und Harndrang.
Zu den psychischen Symptomen gehören: Angst, Angst vor der Angst bzw. vor den Angstsymptomen (Erwartungsangst), Todesangst, das Gefühl wahnsinnig oder verrückt zu werden, das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, Derealisation bzw. das Gefühl neben sich zu stehen und sich gelähmt fühlen.
Im Allgemeinen wird von einer Störung ausgegangen, wenn die Angst in keinem angemessenen Verhältnis mehr zur tatsächlichen Bedrohung steht und das psychosoziale Funktionsniveau beeinträchtigt ist (z. B. Einschränkungen im Beruf oder im Wohlbefinden). Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen mit einer 12-Monatsprävalenz von 15,3% in der deutschen Allgemeinbevölkerung, wobei Frauen doppelt so häufig betroffen sind wie Männer. Behandelt werden Angststörungen u.a. mit Psychotherapie oder Medikamenten.