Isolation - Psychische Belastungen während der COVID-19-Pandemie
Wieso geht es uns oft nicht gut, wenn wir in Isolation leben?
Laut dem Psychologen Abraham Maslow hat der Mensch verschiedene Bedürfnisse
- Die Bedürfnisse haben dabei unterschiedliche Dringlichkeit:
- Psychische Bedürfnisse wie ein Zuhause haben, Verpflegung & in Sicherheit sein, steht an erster Stelle
- Erst danach werden soziale Bedürfnisse wichtig
- Zum Schluss folgen persönliche Bedürfnisse
Welche Teile der Pyramide werden gerade durch die Corona-Krise beeinträchtigt?
- Gefühl von Schutz und Sicherheit wird in der aktuellen Situation von der Angst vor Unsicherheit überschattet, auch weil vieles ungewohnt ist
- Schwieriger unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit in Zeiten von Quarantäne und sozialer Isolation zu stillen. Beziehung-Pflegen über digitalen Medien kann als nicht ausreichend empfunden werden.
→ Nach Maslow sind dadurch essenzielle Bedürfnisse des Menschen beeinflusst
Strategien gegen Isolation
- Geben Sie dem Tag Struktur
Feste Zeiten für Essen, Schlafen und Arbeiten geben Sicherheit und helfen so dabei, das Gefühl von Stress und Überforderung zu verringern. Konkret bedeutet das: Stellen Sie sich morgens den Wecker. Behalten Sie, soweit möglich, bewährte Rituale bei, beispielsweise die Mittagspause. Und wenn der Arbeitstag vorbei ist, sollten Sie auch wirklich aufhören zu arbeiten und etwas anderes tun. Auch wenn Sie in einigen Punkten eingeschränkt sind – ein planmäßiges Vorgehen gibt Ihnen das Gefühl, weiterhin die Kontrolle über Ihr Leben zu haben. - Beschränken Sie den Nachrichtenkonsum
Natürlich sollten Sie sich weiter regelmäßig informieren. Ihr Medienkonsum sollte aber weder exzessiv noch wahllos sein. Eine Überdosis negativer Nachrichten schafft nur Angst und Unsicherheit, Panikmache ist jetzt nicht angebracht. Ob Fernsehen, Internet oder Social Media: Wählen Sie gezielt seriöse und zuverlässige Quellen, die neutral informieren und Orientierung geben. - Bleiben Sie in Bewegung
Bleiben Sie aktiv! Wo keine Ausgangssperre herrscht, dürfen und sollten Sie weiterhin an die frische Luft gehen, etwa zum Spazierengehen oder zum Joggen. Gruppenaktivitäten gilt es dabei zu vermeiden. Zusätzlich können Sie aus Ihrem Zuhause ein kleines Fitnessstudio machen: Im Internet finden Sie jede Menge kostenloser Angebote für ein angeleitetes Training ohne Geräte, z. B. Yogaunterricht. Körperliche Ertüchtigung macht gute Laune und stärkt Ihr Immunsystem. - Teilen Sie sich mit
Es ist okay, angesichts der aktuellen Lage auch mal schlecht drauf zu sein. Ebenso ist es vollkommen normal, dass verstärkt Konflikte auftreten, wenn Menschen auf engstem Raum viel Zeit miteinander verbringen. Wichtig ist, dass Sie negative Emotionen wie Anspannung oder Hilflosigkeit nicht in sich hineinfressen. Lassen Sie sie zu und sprechen Sie in Ihrem Umfeld darüber – besser als Grübeln ist das allemal. Höre n Sie anderen zu, wenn sie von ihren Problemen erzählen. Der offene Austausch schafft eine enge zwischenmenschliche Verbindung und bringt oft schon eine gewisse Erleichterung. - Pflegen Sie Ihre Kontakte
Auch wenn Sie allein leben: Die häusliche Isolation muss nicht das Ende deines Soziallebens bedeuten. Natürlich können Sie viele Freunde, Verwandte und Kollegen derzeit nicht persönlich treffen. Sie können aber telefonisch sprechen, bei Skype sehen oder per WhatsApp erreichen. Fragen Sie einfach nach, wie es ihnen in der aktuellen Situation geht – jeder freut sich über aufrichtiges Interesse. Durch einen einfachen Video-Chat können Sie das Gefühl der Einsamkeit durch ein Gefühl der Verbundenheit ersetzen. - Nicht vergessen: Es gibt ein Danach
Denken Sie daran: So belastend die Lage im Moment auch sein mag – es wird nicht immer so bleiben. Die Zeit der häuslichen Isolation wird irgendwann ein Ende finden. Indem Sie jetzt zu Hause bleiben, tragen Sie dazu bei, dass das eher früher als später passiert. Und es spricht nichts dagegen, schon jetzt ein paar großartige Unternehmungen für die Zeit nach Corona zu planen!
(Jacobi, F. (2020). Wie Sie häusliche Isolation und Quarantäne gut überstehen. Heruntergeladen am 30.03.2020, auf https://www.psychologische-hochschule.de/2020/03/jacobi_umgang-mit-quarantaene/)