Station D1 | Spezialstation für Adoleszente und junge Erwachsene
Leitung: Prof. Dr. Nikolaos Koutsouleris
Leitende Psychologin: Prof. Dr. Christine Falter-Wagner
Stationsleitung Pflege: Klaus Neuner
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Der medizinische Arbeitsschwerpunkt der Station liegt auf der Früherkennung und Behandlung von Psychosen, um eine Entstehung und Aufrechterhaltung von schweren psychischen Erkrankungen zu verhindern. Dabei besteht eine enge Zusammenarbeit mit unserer Früherkennungsambulanz PRONIA („Personalised Prognostic Tools for Early Psychosis Management“), durch welche eine Einschätzung des individuellen Psychoserisikos auch im Langzeitverlauf erfolgen kann. Ziel unserer Arbeit ist einerseits die Frühintervention mit rechtzeitiger und früher einsetzender Therapie sowie die Frühprävention mit Verbesserung der Prognose und bestenfalls Verhindern des Ausbruchs einer akuten Psychose. Weitere Indikationen unserer Station sind affektive Störungen, Angststörungen, Belastungsreaktionen und suizidale Krisen.
Dabei richtet sich unser Behandlungsangebot an junge Erwachsene in der sog. Adoleszenz. Diese Übergangsphase zwischen Jugend und Erwachsenenalter reicht abhängig von individuellen Entwicklungsschritten oft bis ins junge Erwachsenenalter und ist durch umfangreiche neurobiologische Veränderungen und psychosoziale Entwicklungsaufgaben gekennzeichnet. Psychische Erkrankungen wie Depressionen, Emotionale Instabilität und Psychosen treten in diesem Lebensabschnitt oft erstmals in voller Ausprägung auf. Hierfür haben wir einen Bereich mit 15 vollstationären und 5 teilstationären Behandlungsplätzen geschaffen.
Betroffene können sich in der Früherkennungsambulanz PRONIA melden. In einem vertraulichen Erstgespräch wird geklärt, ob eine stationäre Aufnahme indiziert ist. Ärzte und Psychologen können ihre Patienten für eine stationäre Behandlung über unser Bettenmanagement anmelden.
Zukünftig ist eine konzeptionelle Ausweitung ins Jugendalter in einem Kooperationsprojekt mit der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der LMU München geplant. Ziel dieses neuen Versorgungsbereichs ist, nach einem spezifischen Diagnostik- und Behandlungskonzept Adoleszenten im Alter von 16 bis 24 Jahren ein, ihrer individuellen psychosozialen Entwicklung entsprechendes, evidenzbasiertes Behandlungskonzept anzubieten, das gemeinsam von der Kinder- und Jugendpsychiatrie und der Erwachsenenpsychiatrie entwickelt wird.
Das therapeutische Angebot unseres multiprofessionellen Teams aus ärztlichen, psychologischen und pflegerischem Fachpersonal, Sozialarbeiter und Ergotherapeuten umfasst individualisierte Behandlungskonzepte mit gruppenbezogenen Aktivitäten wie Psychoedukation und soziales Kompetenztraining, psychotherapeutische Einzelgespräche mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie, Ergo- Musik- und physiotherapeutische Angebote, kognitives Training und das gesamte Spektrum moderner Diagnostik und Pharmakotherapie.
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- Junge Erwachsene bis zum 26. Lebensjahr mit psychischen Problemen
- Früherkennung, diagnostische Einordnung und Behandlung von Psychosen und anderen psychischen Erkrankungen
- Krisenintervention von 2 bis 4 Woche Dauer mit Fokus auf der psychischen Stabilisierung
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Wir wirken in der Entwicklung von nationalen und internationalen Therapierichtlinien mit, erforschen die biologischen Ursachen verschiedener psychotischer Erkrankungen und bieten verschiedene moderne Therapiestudien an.