Aortenchirurgie
Bei krankhaften Veränderungen der Hauptschlagader im Brustbereich handelt es sich in der Regel um Erweiterungen (Aneurysmen) durch eine angeborene oder erworbene Schwäche der Gefäßwand. Dabei kann es zu Ausdünnungen oder aber auch Gefäßwandeinrissen kommen. Besonders tückisch präsentiert sich die Erkrankung insofern, als dass 95 % der Patienten komplett asymtomatisch sind und von ihrer Erkrankung nichts wissen. Häufig ist die Diagnose ein Zufallsbefund, der besonders bei Patienten mit hohem Blutdruck oder familiärer Veranlagung auftritt. Gerade in Kombination mit anderen Begleiterkrankungen wie Rauchen oder Stress steigt das Risiko.
Während geplante Operationen – im Sinne eines Kunststoffersatzes der Hauptschlagader – mit einem überschaubaren Risiko einhergehen, erreichen Patienten mit Einrissen der Gefäße die Klinik häufig zu spät oder gar nicht.
Die komplexe Chirurgie der Aorta stellt in der Herzchirurgie der LMU einen absoluten Schwerpunkt dar. Dabei werden pro Jahr ca. 250 Patienten offen operiert, hinzukommen 150 Patienten, die endovaskulär (mittels einer durch das Gefäß eingebrachten Schiene) versorgt werden. Weit über 2000 Patienten besuchen vor oder nach dem Eingriff regelmäßig unsere Spezialsprechstunde. Die Behandlung erfolgt immer interdisziplinär und individualisiert.
Grundsätzlich verwenden wir nur Prothesen der neuesten Generation. Einige werden patientenspezifisch hergestellt, darüber hinaus sind einige unserer Mitarbeiter bei der Neuentwicklung komplexer Hybridprothesen (Kombination aus Prothese und Stent) beteiligt. Darüber hinaus existieren zahlreiche internationale Kooperationen mit weltweit führenden Institutionen.