Rhythmuschirurgie
Herzrhythmusstörungen können sich in einer zu langsamen oder zu schnellen Herzfrequenz äußern. Bei zu langsamem Pulsschlag muss ein Herzschrittmacher eingesetzt werden. Ein zu schneller Puls bis hin zum lebensbedrohlichen Kammerflimmern kann die Implantation eines Defibrillators notwendig machen. Zur Therapie der Herzinsuffizienz (schwerer Herzschwäche) werden auch sogenannte 3-Kammersysteme implantiert, die durch Synchronisation der Herzaktion zu einer Verbesserung der Herzleistung führen.
Unsere Herzchirurgische Klinik blickt auf eine Jahrzehnte lange Tradition und Erfahrung der Implantation von Schrittmachersystemen zurück. Jährlich werden mehr als 600 Implantationen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren vorgenommen. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren mehr als 6000 Patienten mit derartigen Systemen versorgt. Die Systeme werden in interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Herzchirurgen, Kardiologen und Kinderkardiologen nach nationalen und internationalen Leitlinien implantiert und nachgesorgt. Ein besonderer Schwerpunkt der Abteilung ist die Umwandlung von Systemen sowie die Entfernung von infizierten oder defekten Schrittmacher- und Defibrillationssonden. Pro Jahr werden über 120 solcher komplexer Eingriffe durchgeführt.
Sehr häufig begleitet das Vorhofflimmern andere Herzerkrankungen, wie z. B. die Herzkranzgefäßerkrankung und/oder Herzklappenerkrankungen. Das lang anhaltende Vorhofflimmern führt zu einer Vergrößerung von Herzhöhlen. Diese Veränderung wiederum verursacht eine Beeinträchtigung des Blutflusses innerhalb des Herzens. Die Konsequenz besteht in einer Verringerung der Herzleistung, die sich bis zu einem Herzversagen weiterentwickeln kann. Gleichzeitig besteht bei Vorhofflimmern die Gefahr der Bildung von Blutgerinnseln innerhalb einer der Herzhöhlen (häufig im linken Herzohr), besonders wenn keine kontinuierliche Einstellung der Blutgerinnung durch Medikamentengabe durchgeführt wird. Diese Gerinnsel können sich von dort spontan ablösen, in den Blutkreislauf gelangen und im schlimmsten Fall ein Blutgefäß im Gehirn verstopfen und somit einen Schlaganfall verursachen.
Bei dieser Rhythmusstörung Vorhofflimmern kann durch ein Veröden der dafür verantwortlichen Vorhofareale der normale Herzrhythmus wieder hergestellt werden. Auch ist bei anderen schwerwiegenden Rhythmusstörungen (z.B. Long QT, CPVT) eine operative Therapie möglich.