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Brain alterations in young children with mild traumatic brain injury
Finanziert durch das Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät der LMU
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Deutsch:
Gehirnerschütterungen sind besonders bei jungen Kindern unter 6 Jahren häufig. In München kommen jedes Jahr mehr als 350 junge Kinder mit Gehirnerschütterungen ins Dr. von Haunersche Kinderspital. Die systematische und strukturierte Erhebung und Dokumentation der Symptome dieser Kinder ist erschwert, da die im Englisch-sprachigen Raum etablierten Fragenkataloge bislang nicht auf Deutsch verfügbar sind.
Es ist anzunehmen, dass eine Gehirnerschütterung während der frühen Kindheit zu einer langfristigen Beeinträchtigung der Gehirnfunktion führen kann. Junge Kinder werden häufig nicht in MRT-Studien eingeschlossen, aufgrund der Herausforderung, dass die Kinder im MRT ruhig liegen bleiben müssen. Dies hat zu einem ernstzunehmenden Mangel an Wissen über die Veränderungen der Entwicklung des kindlichen Gehirns nach Gehirnerschütterungen geführt. Jedoch ermöglichen bereits einfache Maßnahmen die Erhebung medizinischer Bilddaten auch bei jungen Kindern.
Das Ziel dieser Studie ist die Untersuchung der akuten und chronischen Auswirkungen einer Gehirnerschütterung auf das kindliche Gehirn mittels MRT. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir 1.) einen etablierten Fragenkatalog aus dem Englischen ins Deutsche übersetzen, 2.) die Veränderungen des Gehirns unmittelbar nach Gehirnerschütterungen charakterisieren, und 3.) den Verlauf der Veränderungen über 3 Monate hinweg untersuchen.
English:
Paediatric mild traumatic brain injury (mTBI) is a common brain disorder with high prevalence in young children (< 6 years old). In Munich, every year, more than 350 young children visit the Dr. von Hauner Children’s hospital, LMU, because of a mTBI. However, systematic documentation of symptoms in these children is currently limited by the absence of validated German-language post-concussion symptoms measures for young children.
Mild TBI sustained during early childhood affects the brain at a peak developmental period and thereby compromise child functioning in the long term. However, due to the challenges of collecting neuroimaging datasets in young children who are often unable to stay still for several minutes in the scanner, children younger than 6 years are often excluded from neuroimaging studies of paediatric mTBI leading to a glaring lack of knowledge relative to the change in brain and its development following mTBI sustained during early childhood. Yet, behavioural preparation procedures allow excellent MRI acquisition in young children.
The aim of this study is to collect preliminary data on brain alteration, and its association with post-concussion symptoms and functioning in young children with mTBI using advanced neuroimaging techniques in a longitudinal study design. To reach this general aim, three specific objectives are included: 1) Validate a German-language post-concussion symptoms measure for young children. 2) Detect and quantify brain lesions acutely after early mTBI. 3) Characterise changes in brain structure and function following early mTBI over time.
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Deutsch:
Wissenschaftlicher Hintergrund:
Gehirnerschütterungen sind besonders bei Kindern häufig. Sie können zu vorrübergehenden Beschwerden wie Schwindel und Übelkeit führen. Manche Kinder leiden aber auch langfristig an Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen oder Kopfschmerzen. Leider wissen wir noch zu wenig darüber, was bei einer Gehirnerschütterung im Kopf des Kindes vor sich geht und was dazu führt, dass manche Kinder länger anhaltende Beschwerden haben. Man nimmt an, dass Kinder im Alter von unter 6 Jahren ein erhöhtes Risiko haben, nach einer Gehirnerschütterung an langfristigen Folgen zu leiden. Das könnte daran liegen, dass ihre Gehirne besonders verletzlich sind während entscheidende Entwicklungsschritte ablaufen.
Ziele dieser Studie:
Das Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß Gehirnerschütterungen bei Kindern zwischen 2 und 6 Jahren zu Veränderungen der Struktur und Funktion des Gehirns führen. Außerdem untersuchen wir, inwiefern es bei einer Gehirnerschütterung zu körperlichen Beeinträchtigungen, Beeinträchtigungen im Denken oder Verhaltensänderungen kommt. Wir vergleichen hierzu Kinder, welche eine Gehirnerschütterung erlitten haben, mit einer altersgleichen Kontrollgruppe.
Ablauf:
Die Studie besteht aus zwei Untersuchungszeitpunkten, wovon der erste spätestens 5 Tage nach der Gehirnerschütterung stattfindet und der zweite nach 3 Monaten. Jeder der beiden Untersuchungszeitpunkten dauert ungefähr 2-3 Stunden:
1. Medizinische Befragung
2. Medizinische Untersuchung
3. Spielerische Untersuchung
4. Fragebögen
5. MRT Bildgebung des Gehirns
English:
Scientific Background:
Mild traumatic brain injury (mTBI) occurs frequently in young children and may result in short and long-term difficulties; however, the knowledge we have about the exact consequences of these injuries on children’s brain, and on their physical, mental, social, and behaviour skills is limited. We suspect that the probability of suffering from long-term difficulties after a mTBI is increased in children younger than 6 years because their brains are fragile and are undergoing important developmental changes.
Aim of this Study:
The aim of this study is to investigate whether and to what extent a mTBI sustained before age of 6 years causes changes to the structure and the function of the brain of young children and to their physical, mental, social, and behaviour skills. For this purpose, children who sustained a mTBI are compared with a control group.
Procedure:
The study consists of two examination time points, the first of which takes place no later than 5 days after the mTBI (at inclusion for the control group) and the second after 3 months. Each of the two examination time points lasts approximately 2-3 hours:
1. medical interview
2. medical examination
3. play examination
4. questionnaires
5. MRI imaging of the brain
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Finanziert durch das Förderprogramm für Forschung und Lehre (FöFoLe) der Medizinischen Fakultät der LMU