Station 4
Herzlich Willkommen auf der Station 4
Die offen geführte Station 4 verfügt über 10 Behandlungsplätze für Kinder im Alter von 6 bis max. 14 Jahren. Der Schwerpunkt der Station liegt in der Behandlung von Kindern mit Bindungs- bzw. Traumafolge-Störungen und der häufig vorliegenden komorbiden psychischen Erkrankungen. Auch Patienten mit anderen psychiatrischen und psychosomatischen Störungsbildern werden hier behandelt. Ziel ist es, die Kinder bestmöglich darin zu unterstützen, wieder adäquat am sozialen Leben teilzunehmen, Konflikten und Schwierigkeiten selbstwirksam zu begegnen, Ängste zu überwinden und Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Wir arbeiten bindungsorientiert und bieten unseren Patienten in dem milieutherapeutischen Setting der Station einen Ort der Sicherheit, der je nach Gruppendynamik und Patient unterschiedlich stark strukturierend, versorgend, aktiv unterstützend, motivierend oder emotionsregulierend ist. Um die Patienten bestmöglich darin zu unterstützen, wirksame Handlungsstrategien zur Überwindung ihrer emotionalen, Interaktions- und Verhaltensprobleme zu entwickeln, arbeiten wir berufsgruppenübergreifend eng in einem multiprofessionellen Team zusammen, das aus Ärzt*innen, Psycholog*innen, Kinderpsychotherapeut*innen, Kreativtherapeut*innen, Sozialpädagog*innen und Mitarbeiter*innen des Pflege- und Erziehungsdienstes (Gesundheits- und Krankenpflegekräfte, Erzieher*innen) besteht. Auch zur Erleichterung der Übergänge und um eine direkte Kommunikation im Team zu ermöglichen, befinden sich die Aufent-haltsräume der Station, die Therapieräume und die Schule unter einem Dach. Die Schlafräume für die Patienten sind im Dr. von Haunerschen Kinderspital, in der Lindwurmstraße, etwa 7 Gehminuten von der der Station 4 entfernt.
Ihre Ansprechpartnerin der Station 4 ist:
Mit der stationären Aufnahme in die Klinik beginnt eine intensive Diagnostik- und Beobachtungsphase. Vorliegende Befunde werden ergänzt und aktualisiert.
Zur medizinisch-somatischen Diagnostik zählen eine körperlich-neurologische Untersuchung, sowie in der Regel eine Blutuntersuchung und ggf. auch ergänzende apparative Diagnostik (z.B. EEG, EKG). Die durchgeführte testpsychologische Diagnostik umfasst ein ausführliches Screening, eine störungsspezifische Befunderhebung sowie meist auch eine Überprüfung der intellektuellen Gesamtbefähigung und individueller Stärken und Schwächen des Kindes.
Für jeden Patienten wird zu Beginn ein individueller Behandlungsplan erstellt. Wir arbeiten sowohl psychodynamischanalytisch und systemisch-familientherapeutisch, als auch kognitiv-verhaltenstherapeutisch – im Sinne eines multimodal-integrativen (d.h. Therapieschulen-übergreifenden) Therapiekonzepts. Neben zweimal wöchentlich stattfindenden Einzelpsychotherapien und regelmäßigen Eltern- bzw. Familiengesprächen umfasst die Behandlung auch regelmäßige gruppentherapeutische Angebote und nonverbale Therapieverfahren (Kunst-, Musik-, Bewegungstherapie). Die Kinder haben die Möglichkeit, ihre Wünsche und Anliegen in den wöchentlich stattfindenden Kinderbesprechungen und in den täglichen Stationskonferenzen zu äußern; sie erfahren ein hohes Maß an Partizipation, Mitbestimmung und zugleich Halt und Orientierung. Wir legen großen Wert auf einen strukturierten und ritualisierten Tagesablauf sowie körperliche Bewegung und gesunde, ausgewogene Ernährung.
Während der Zeit des stationären Aufenthaltes werden die Kinder in unserer internen Klinikschule – der Staatlichen Schule für Kranke – in einer Kleingruppe unterrichtet, was eine individuelle und leistungsdifferenzierte Förderung ermöglicht. Im Verlauf des stationären Aufenthaltes, insbesondere im letzten Behandlungsabschnitt, besteht die Möglichkeit, dass die Patienten bereits von der Klinik aus wieder ihre Herkunftsschule besuchen.