REPIMPACT
Repetitive Subconcussive Head Impacts: Brain Alterations and Clinical Consequences
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Deutsch:
Fußball ist die beliebteste Sportart weltweit. Die FIFA zählt mehr als 265 Millionen aktive Spieler. Darunter ist eine große Zahl Kinder und Jugendlicher. Fußballspieler sind beim Kopfballspiel exponiert gegenüber repetitiven Stößen gegen den ungeschützten Kopf. Fußballspieler spielen etwa 6-12 Kopfbälle pro Spiel und oft deutlich mehr während Trainingseinheiten. In der Praxis des leistungsorientierten Fußballspielens ergeben sich für einen Spieler somit mehrere Tausend Kopfbälle (abhängig von der Spielposition). Das Kopfballspiel führt normalerweise nicht zu akuten Symptomen im Sinne einer Gehirnerschütterung. Jedoch zeigen Studien, dass auch repetitive Kopfstöße zu Veränderungen der grauen und weißen Substanz des Gehirns und langfristig auch zu neuropsychologischen und kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz führen können.
Das Ziel dieses Projekts ist es herauszufinden, ob und in welcher Weise sich wiederholte Kopfstöße beim Fußball auf das sich entwickelnde Gehirn auswirken.
English:
Soccer is the most popular sport in the world. The FIFA counts more than 265 million active players. Among them are a large number of children and young people. Soccer players are exposed to repetitive impacts to the unprotected head during headers. Soccer players play approximately 6-12 headers per game and often significantly more during training sessions. In the practice of professional/semi-professional soccer, this results in several thousand headers (with game position-related variability) for a player. In most cases, headers do not lead to acute symptoms in the sense of a concussion. However, studies show that repetitive head impacts can lead to changes in the gray and white matter of the brain and, in the long term, to neuropsychological and cognitive impairments, including dementia.
The goal of our research is to determine if and how repetitive head impacts in soccer affect the developing brain.
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Deutsch:
Es handelt sich um eine prospektive, longitudinale Kohorten-Studie, die mit männlichen jugendlichen Fußballspielern im Alter von 14-16 Jahren durchgeführt wurde. In diesem Alter beginnen Nachwuchsfußballspieler in der Regel das systematische Training von Kopfbällen. In diesem Alter befindet sich das Gehirn noch in der Entwicklung und ist dadurch womöglich besonders empfindlich. Als Kontrollgruppe wurden jugendliche Leistungssportler einer Nicht-Kontaktsportart (z.B. Schwimmen, Langlauf oder Leichtathletik) gleichen Geschlechts und Alters untersucht.
REPIMPACT ist eine eine multizentrische Studie. Die Untersuchungen fanden neben dem Standort München an den kooperierenden Zentren Leuven (Belgien) und Oslo (Norwegen) statt.
Fußballspieler und Kontrollprobanden wurde drei Mal untersucht:
- Eine initiale Untersuchung wurde zwei Wochen vor Beginn der Spielsaison durchgeführt.
- Eine Nachuntersuchung wurde innerhalb von zwei Wochen nach Ende der Spielsaison durchgeführt. Während der Saison wurde die Exposition gegenüber Kopfstößen quantifiziert.
- Eine zweite Nachuntersuchung wurde nach einer zweimonatigen Spielpause zwischen den Spielzeiten und vor Beginn der nächsten Spielzeit durchgeführt.
REPIMPACT hat zum Ziel die folgenden Fragen zu beantworten:
- Kommt es im Laufe eines Jahres bei jugendlichen Fußballspielern im Vergleich zur Kontrollgruppe zu Veränderungen der Kognition, des Verhaltens, der Struktur, Funktion, Konnektivität und des Metabolismus des Gehirns?
- Stehen diese möglichen Veränderungen in Zusammenhang mit der Exposition gegenüber wiederholten Kopferschütterungen?
English:
This is a prospective, longitudinal cohort study on male adolescent soccer players aged 14-16 years. Rationales for the selection of the age group include the onset of header training during this time period, as well as the hypothesized adolescent vulnerability to force effects on the brain as it continues to develop. Adolescent competitive athletes of a noncontact sport (e.g., swimming, cross-country skiing, or track and field) of the same sex and age were studied as a control group.
REPIMPACT is a multi-site study. In addition to the Munich site, the investigations took place at the cooperating centers Leuven (Belgium) and Oslo (Norway).
Soccer players and control subjects were examined three times:
- An initial examination was performed two weeks before the start of the playing season.
- A follow-up examination was performed within two weeks after the end of the playing season. Exposure to head impacts was quantified during the season.
- A second follow-up was conducted after a two-month break between seasons and before the start of the next season. This third time point was added to determine if the brain and cognitive effects potentially present after the playing season could be reversed after a period of minimal exposure to head impacts.
REPIMPACT assess two questions:
- Are there between-group differences in behavior, clinical sequelae, neuroimaging measures (brain structure, function, connectivity, and metabolism), as well as blood- and saliva-derived measures of molecular processes, over the course of one year?
- Is there an association between RHI exposure and changes in outcome measures over time within the soccer group?
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Die Studie wird durch Drittmittel aus dem „ERA-NET NEURON – Network of European Funding for Neuroscience Research” finanziert.
Der deutsche Teil des Konsortiums wird dabei aus Mitteln des BMBF finanziert.