Station 2
Herzlich Willkommen auf der Station 2
Die offen geführte Station 2 verfügt über 12 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren, vorrangig für Patienten ab dem Alter von 13 Jahren. Der Schwerpunkt der Station liegt in der Behandlung von psychogenen Essstörungen (Anorexia nervosa und Bulimia nervosa) und der bei Anorexie- und Bulimie-Patient*innen häufig vorliegenden komorbiden, d.h. begleitenden psychischen und körperlichen Erkrankungen. Es werden aber auch andere psychiatrische und psychosomatische Störungsbilder behandelt
Das multiprofessionelle Team besteht aus Erzieher*innen, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger*innen, Heilerziehungspfleger*innen, einer Kunsttherapeutin, einer Bewegungstherapeutin, einem Sozialpädagogen sowie jeweils zwei Psycholog*innen und Ärzt*nnen. Die Mitarbeiter*innen des Pflege- und Erziehungsdienstes arbeiten ressourcenorientiert in einem Bezugspflegesystem und auf der Grundlage einer vorwiegend verhaltenstherapeutisch orientierten Pädagogik. Wesentliche Bestandteile der täglichen Arbeit auf der Station sind regelmäßige Gespräche der Patient*innen mit den Bezugspflegekräften, individuelle Beziehungsangebote, vielfältige Gruppenaktivitäten und Projektarbeiten.
Ihre Ansprechpartnerin der Station 2 ist:
Mit der stationären Aufnahme in die Klinik beginnt eine eingehende Diagnostik- und Beobachtungsphase. Bereits vorliegende Befunde werden ergänzt/aktualisiert. Zur medizinisch-somatischen Diagnostik zählt eine körperlich-neurologische Untersuchung und in der Regel eine Blutuntersuchung, sowie ggf. auch ergänzende apparative Diagnostik (EEG, EKG, bildgebende Verfahren). Die regelhaft durchgeführte testpsychologische Diagnostik beinhaltet ein umfassendes Screening, störungsspezifische Befunderhebung sowie meist auch eine Überprüfung der intellektuellen Gesamtbefähigung und individueller Stärken und Schwächen.
Zur psychotherapeutischen Behandlung: Neben zweimal wöchentlich stattfindenden Einzelpsychotherapie und regelmäßigen Eltern- bzw. Familiengesprächen mit dem/der fallführenden ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeut*in umfasst das auf mehreren Säulen ruhende, multimodale Behandlungskonzept auch eine Ernährungsberatung bzw. eine ernährungsmedizinische Behandlung sowie ergänzende nonverbale Therapieverfahren, wie Kunsttherapie, Bewegungstherapie oder Musiktherapie. Auch die Teilnahme an störungsorientierten oder störungsbild- (und ggf. auch stations-) übergreifenden Gruppentherapien ist Teil des integrativen Gesamtkonzepts. Es werden ein soziales Kompetenztraining, eine Körperbildgruppe, ein Entspannungstraining in der Gruppe, Yoga, verschiedene Sportgruppen (z.B. Klettern, Frühsport), eine Schwimmgruppe, eine therapeutische Kochgruppe, eine Genussgruppe und eine DBT-Gruppe (dialektisch-behaviorale Therapie) angeboten. Für jede/n Patientin/Patienten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt.
Dabei fließen in die psychotherapeutische Arbeit - im Sinne eines Therapieschulen-übergreifenden Ansatzes - sowohl kognitiv-verhaltenstherapeutische als auch psycho-dynamisch-analytische und systemisch-familientherapeutische Ansätze ein. Während der Zeit des stationären Aufenthaltes werden die Jugendlichen in unserer internen Klinikschule in einer Kleingruppe unterrichtet, was eine individuelle und leistungs-differenzierte Förderung ermöglicht. Im Verlauf der stationären Behandlung, insbesondere im letzten Behandlungsabschnitt, besteht die Möglichkeit, dass sie bereits von der Klinik aus wieder ihre Herkunftsschule besuchen.
Weiterhin bieten wir stationsübergreifend ein Elterntraining planE an, bei dem in fünf Modulen die Erziehungskompetenzen gestärkt werden.
Bei Bedarf wird die Psychotherapie - nach vorheriger Rücksprache mit den Eltern und erfolgter Einwilligung seitens der Kinder/Jugendlichen und der Sorgeberechtigten - durch eine medikamentöse Behandlung ergänzt.
Zur Festigung und Weiterentwicklung der therapeutischen Fortschritte auch nach dem Klinikaufenthalt werden zudem frühzeitig weiterführende Maßnahmen angebahnt (z.B. ambulante Psychotherapie, Jugendhilfemaßnahmen). Hierzu arbeiten wir auch mit den zuständigen Jugendämtern konstruktiv zusammen (Sozialpädagogischer Dienst). Um den anschließenden übergang in den Alltag zu erleichtern, ist in Einzelfällen manchmal auch eine sich anschließende tagesklinische Behandlung sinnvoll.
Folgende Zusatzangebote werden vom Pflege- und Erziehungsdienst durchgeführt:
Progressive Muskelentspannung (nach Jacobsen)
Soziales Kompetenztraining
Sportgruppen
Therapeutische Kochgruppe unter Anleitung einer Ernährungswissenschaftlerin
Genussgruppe
Schwimmgruppe
Yogagruppe
Achtsamkeitsgruppe nach DBT
Ausführlichere Informationen für Sie als Eltern/Angehörige, Patient*in, einweisende/r Ärztin/Arzt oder (Jugendhilfe-) Einrichtung finden Sie in unseren Flyern, die als pdf-Dateien heruntergeladen und ausgedruckt werden können, sowie unter den Menüpunkten multimodales und integratives Behandlungskonzept und Krankheitsbilder.