Multimodale Therapie bei komplex regionalem Schmerzsyndrom (CRPS)
Das komplex regionale Schmerzsyndrom ist eine Schmerzerkrankung der Extremitäten. Es kann nach einer Operation oder einer Verletzung auftreten. Typisch ist ein andauernder starker Schmerz, der nicht im Verhältnis zur stattgehabten Verletzung steht. Der Schmerz wird von lokalen Veränderungen begleitet. Dazu gehören Veränderungen der Haut und der Behaarung, Störungen der lokalen Gefühls- und Bewegungsfunktion sowie Störungen der Durchblutung, der Temperatur und der Schweißproduktion (= trophische, sensible, motorische, sudo- und vasomotorische Symptome). Die Erkrankung wird mit CRPS abgekürzt.
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Die Therapie des komplex regionalen Schmerzsyndroms erfordert komplexe Behandlungskonzepte.
Das komplex regionale Schmerzsyndrom schränkt die Lebensqualität der Betroffenen sehr stark ein. Einfache Therapien bringen oft nicht die erhoffte Beschwerdelinderung. Daher werden Patientinnen und Patienten mit komplex regionalem Schmerzsyndrom (CRPS) in einem interdisziplinären und multimodalen Setting behandelt. Nur so kann das optimale Behandlungsergebnis erzielt werden. Als Spezialisten für Schmerzmedizin bieten wir am MUM ambulante und teilstationäre multimodale Therapien an.
Die Behandlung stützt sich dabei auf drei Pfeiler:
- Medikamentöse Therapie
- Rehabilitative Therapie
- Psychotherapie
Die medikamentöse Therapie beinhaltet die Verwendung von unterschiedlichen Schmerzmedikamenten und anderen Medikamenten, die nachweislich einen positiven Einfluss auf den Erkrankungsverlauf haben.
Ergotherapie, Physiotherapie und Physikalische Therapien stellen die wesentlichen Standbeine der rehabilitativen Therapie dar und helfen, die Beschwerden zu lindern und die Funktionsfähigkeit zu erhalten oder zu verbessern.
Durch psychotherapeutische Gespräche können die Schmerzwahrnehmung positiv beeinflusst und die Lebensqualität verbessert werden.
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Im MUM werden Sie im Schwerpunkt Schmerzmedizin durch Ärztinnen und Ärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin mit einer Spezialisierung in der Schmerzmedizin betreut.
Häufig kann die Behandlung des komplex regionalen Schmerzsyndroms ambulant erfolgen. Unsere Spezialisten erstellen gemeinsam mit Ihnen ein individuelles multimodales Therapiekonzept.Viele dieser Therapien führen wir in unserer Abteilung durch:
- Medikamentöse Therapie
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Akupunktur
- Lymphdrainage
- Physikalische Anwendungen
- Psychotherapeutische Gespräche
Sollte unser Team dies für medizinisch sinnvoll halten, kann die Therapie auch teilstationär in einer unserer interdisziplinären multimodalen Tagesklinikprogramme erfolgen.
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Gemeinsam mit Ihnen legen wir die Therapieziele fest.
Dazu gehören:
- Schmerzlinderung
- Erhalt und Verbesserung der Funktionsfähigkeit
- Verbesserung der Lebensqualität
- Verbesserung der Einschränkungen in Familie, Beruf, Freizeit und anderen wichtigen Lebensbereichen
- Eigenverantwortung durch Informationen über die Erkrankung
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Literatur:
- Kraft, E. (2015). Spiegeltherapie zur Behandlung chronischer Schmerzen. neuroreha, 7(01), 37-39.
- Kraft E, Storz C, Ranker A. (2021) Physikalische Therapie in der Behandlung des komplex regionalen Schmerzsyndrom . Der Schmerz 35(5), 363-372
- Storz, C., Schulte-Göcking, H., Azqueta, M., Wania, C., Neugebauer, M., Reiners, A., . . . Kraft, E. (2017). Kognitiv-perzeptive Ansätze bei chronischen Schmerzen. Der Schmerz, 31(5), 448-455
- Storz C, Kraft E. (2021) Ergotherapie bei Komplex Regionalem Schmerzsyndrom (CRPS). DER SCHMERZ 2021